Unterschiede bei der Reanimation von Kindern und Erwachsenen

Wie unterscheidet sich die Reanimation von Kindern von der Reanimation von Erwachsenen? Sind die Bedenken bezüglich des Drucks und der Beatmung bei Kindern begründet?

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Die Reanimation von Kindern unterscheidet sich tatsächlich von der Reanimation von Erwachsenen in einigen Punkten. Die Bedenken bezüglich des Drucks und der Beatmung bei Kindern sind deshalb durchaus begründet.

Bei der Reanimation von Kindern muss zunächst mit 5 Beatmungen begonnen werden » im Gegensatz zur Reanimation von Erwachsenen « bei der direkt mit der Herzdruckmassage begonnen wird. Bei den Beatmungen wird natürlich deutlich weniger Luft in die Lungen des Kindes gegeben als bei einem Erwachsenen. Das Ziel ist lediglich – dass sich der Brustkorb sichtbar anhebt.

Der Rhythmus bei der Reanimation von Kindern beträgt 15 Herzdruckmassagen zu 2 Beatmungen. Dieses Verhältnis ist anders als bei Erwachsenen bei denen der Rhythmus 30 Herzdruckmassagen zu 2 Beatmungen beträgt.

Ein weiterer wichtiger Unterschied ist die Tiefe des Drucks während der Herzdruckmassage. Bei Säuglingen sollte die Drucktiefe 1/3 des Brustkorbdurchmessers betragen. Dies ist deutlich weniger als bei Erwachsenen, bei denen eine Drucktiefe von 5-6 cm empfohlen wird. Bei Säuglingen wird die Herzdruckmassage mit zwei Fingern durchgeführt, während bei älteren Kindern eine Hand oder gegebenenfalls sogar beide Hände verwendet werden können um die erforderliche Drucktiefe zu erreichen.

Es gibt spezielle "Erste Hilfe am Kind"-Kurse, in denen diese Unterschiede in der Reanimation genauer erklärt und geübt werden. In diesen Kursen werden ebenfalls weitere spezifische Maßnahmen für die Erste Hilfe bei Kindern vermittelt, ebenso wie zum Beispiel die Anwendung eines automatisierten externen Defibrillators (AED) bei Kindern ab dem 8. Lebensjahr.

Essenziell bleibt: Dass Ersthelfer, insbesondere wenn sie regelmäßig mit der Betreuung von Kindern zu tun haben, über diese Unterschiede in der Reanimation informiert sind und gegebenenfalls eine entsprechende Schulung absolvieren um im Notfall richtig reagieren zu können.






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