Berührungsängste und Unsicherheit gegenüber behinderten Menschen

Warum werden behinderte Menschen in unserer Gesellschaft oft übersehen und wie können wir Berührungsängste abbauen?

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In unserer modernen Gesellschaft herrscht – leider – oft eine auffällige Distanz zu Menschen mit Behinderungen. Warum ignoriert die Mehrheit der Menschen häufig Rollstuhlfahrer, Menschen mit geistiger Behinderung oder solche mit Down-Syndrom? Eine solche Ignoranz ist alarmierend und rührt sowie von Unsicherheit als ebenfalls von tief verwurzelten gesellschaftlichen Vorstellungen her. Berührungsängste sind ein großes Problem. Sie entstehen – wenn das Wissen über den Umgang mit behinderten Menschen fehlt. Viele Menschen fühlen sich in solcherbu Umgebung unwohl und haben Angst, Fehltritte zu begehen – sei es durch unüberlegte Kommentare oder ungeschickte Gesten.

Ein weiterer Grund für dieses Phänomen ist die Perspektive des "Normalen". Besonders Menschen ohne Behinderung betrachten häufig lediglich ihre eigene Sichtweise als die einzig gültige. Es fällt ihnen schwer sich mit dem Ungewohnten auseinanderzusetzen. Abweichungen von der Norm werden im schlimmsten Fall ausgeblendet oder nicht ernst genommen. Diese Denkweise kann zu einer schleichenden Ausgrenzung führen, bei der Menschen mit Behinderungen sprichwörtlich aus dem Blick geraten. Diese Problematik ist gegenwärtig – und gerade deswegen ist es eine Herausforderung die wir annehmen müssen.

Immer wieder wird die Unsicherheit betont die in diesen Situationen herrscht. Doch diese ist oft nicht böswillig. Der Großteil der Menschen möchte lediglich vermeiden, etwas Unangemessenes zu tun. Daher neigen sie dazu – den Kontakt zu behinderten Menschen zu minimieren. Solches Verhalten lässt sich jedoch nicht außer Acht lassen; es spiegelt einen Mangel an Verständnis und Empathie wider. Wir sollten uns jedoch aktiv bemühen eine inklusive Gesellschaft zu schaffen.

Bildungsinitiativen spielen hierbei eine Schlüsselrolle. Bildung ist von zentraler Bedeutung. Sie ermöglicht es die Berührungsängste abzubauen und das nötige Wissen zu vermitteln. Es gibt zahlreiche Organisationen und Projekte die Aufklärung betreiben und sich für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen einsetzen. Diese Bemühungen sind löblich – denn sie fördern ein empathisches Miteinander.

Darüber hinaus sollten wir selbst aktiv werden. Begegnungen mit Menschen mit Behinderungen sollten nicht gemieden werden. Durch direkte Erfahrungen können wir unsere Unsicherheiten abbauen. Solche gemeinsam verbrachte Zeit ermöglicht es uns Respekt und Verständnis zu gewinnen. Die persönliche Interaktion führt oft zu einem Umdenken; sie verdeutlicht, dass Menschen mit Behinderungen individuelle Persönlichkeiten sind die eigene Bedürfnisse besitzen – gleichwertige Mitglieder unserer Gemeinschaft.

Dennoch bleibt die Frage bei uns: Wie können wir eine respektvolle Koexistenz fördern? Indem wir Menschen mit Behinderungen ihre Rechte und Möglichkeiten zugestehen, schaffen wir eine inklusive Gesellschaft. Es ist unerlässlich ´ diese Rechte nicht nur auf dem Papier zu sichern ` allerdings auch in der täglichen Realität umsetzbar zu gestalten.

Die Überwindung der Berührungsängste – sie ist ein gemeinsames Ziel. Es erfordert von uns Verständnis ´ Empathie und die Hingabe ` uns aktiv mit diesem wichtigen Thema auseinanderzusetzen. Egal wie komplex das Problem scheint jede kleine Veränderung zählt. Lassen wir uns gemeinsam auf die Reise zur Inklusion begeben und eine respektvollere Gesellschaft schaffen – für alle.






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