Wird zurückgetretene bundespräsident horst köhler offiziell aus amt entlassen wie dies ansonsten üblich ist

Es ist eine Sache, die der Ehrende ablehnen kann. Es ist keine Mussbestimmung. In Anbetracht der Kritik gegen seine Person wird ein Horst Köhler diese Ehrung eher als Spießrutenlauf sehen. Somit wird er ohne großes Palaver seinen Hut nehmen und irgendwo wieder sein Domizil aufschlagen.

6 Antworten zur Frage

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Wird der zurückgetretene Bundespräsident Horst Köhler eigentlich auch noch offiziell aus seinem Amt entlassen, wie dies ansonsten üblich ist

Berlin. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will den wegen der Affäre um den Kundus-Luftschlag entlassenen Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan sowie Staatssekretär Peter Wichert am Donnerstag mit einem Großen Zapfenstreich verabschieden. Der Minister erklärte am Dienstag in Berlin, Wichert und Scheiderhan «verdienen unser aller Dank und Anerkennung und werden mit den gebührenden militärischen Ehren verabschiedet». Die Zeremonie soll um 21.00 Uhr auf dem Paradeplatz des Berliner Bendlerblocks beginnen.
http://www.nealine.de/news/Politik/grosser-zapfenstreich-fuer-wichert-und-schneiderhan-1937830889.html
Ich will damit nur andeuten, dass es wohl da keine so rechte Reglung oder eine recht willkürliche gibt.
Wenn Herr Köhler das nicht will - dann nicht.
Auf Nichtwoollen kommt es nicht an. Bei einem Rücktritt gibt es sowas nicht
Zeremonien wie Großer Zapfenstreich oder Sondersitzungen des Bundestages sind im Grund genommen keine "offiziellen" Entlassungshandlungen. Die "Entlassung" eines zurückgetretenen Bundespräsidenten kommt durch seinen verbindlichen Rücktritt und Mitteilung an den Bundestagspräsidenten zustande, bei Kanzlern und Ministern durch die vom Bundespräsidenten auszuhändigende Entlassungsurkunde.
Bei einem Rücktritt können Parteien und Fraktionen durchaus eine ehrende "Abschiedsparty" lancieren, einen Zapfenstreich eher nicht.
Insofern berührt die Frage eigentlich nur Symbolhandlungen nach einem Amtsende.
Ne, großer Zapfenstreich ist nur beim Militär einschließlich ihrer zivilen Chefs üblich. Kohl kriegte auch einen, aber das gehört in das Kapitel bundesdeutscher Selbstverklärung Karlspreisträger, der unsere Städte zu zerstören befohlen hatte, Harris war nur das ausführende Organ) tot die Themse herunter geschippert war. Gehört in das Kapitel gestörtes Selbstgefühl von uns Deutschen.
Gut, ich weiß ich weiß, was darauf korrekt loszuheulen ist von wegen, wer hat angefangen usw. Rührt mich nicht die Bohne, schlagt euch mal lieber ein bißchen an die Brust.
Mit Recht schreibst Du "fast" alle. Zu diesen Ritualen der Republik habe ich mich schon hinreichend hier und anderswo geäußert. Ich bin für Understatement. Adenauer selbst hätte für sich die "Rheinreise" nicht inszeniert, wie man gut an seiner völlig privaten Familiengrabstätte hoch über Rhöndorf sehen kann. Der Adenauer war eben noch ein nichtpreußischer Preusse mit preussischen Tugenden. Den Frack und anderes Getue hat der schwäbische Oberkirchenrat und Möchtegern-Professorenpensionär Eugen Gerstenmaier in die Republik gebracht, und auch der "Adenauerenkel Helmut Kohl" hat sich dieserhalb zuweilen verdient gemacht, Rollenspieler der er war.
Wäre der Große Zapfenstreich NICHT bei der Amtseinführung bzw. bei der Amtsentlassung des Bundespräsidenten üblich, hätte ich die Frage nicht gestellt. Nachdem aber fast alle bisherigen Bundespräsidenten diesen bekommen haben, ist es durchaus eine angebrachte Frage. Der dritte Bundespräsident der BRD, Gustav Heinemann, hatte beispielsweise ganz bewusst auf den Großen Zapfenstreich verzichtet.