Wieso abwärtstrend tariflichen bindungen schließen westdeutschland mehr tarifverträge ab ostdeutschland

die Ostdeutschen "fremdeln" mit Gewerkschaften - es gab da auch nie eine wirkliche Tradition - Von 1996 bis 2013 sank die Tarifbindung von 48 auf 28 Prozent - Kein Wunder, daß es da immer noch zu Lohnunterschieden kommt, die die Ostdeutschen dann beklagen - „Die ehemaligen Mitglieder des FDGB konnten selbst entscheiden, ob sie wieder Mitglieder einer Gewerkschaft werden wollten“, bekräftigt Kailing. Viele hätten die Entscheidung überdacht und seien zunächst erstmal nicht beigetreten. Andere traten bei, später aber wieder aus. So mussten die Gewerkschaften laut Statistik von Jenaer Forschern mitunter kräftig Federn lassen: Die IG Metall verlor in Ostdeutschland zwischen 1991 und 1998 fast 60 Prozent ihrer Mitglieder. Bei der Gewerkschaft Nahrung Genuss, Gaststätten waren es fast 65 Prozent. Die Ostdeutschen fremdelten nach der Wende mit dem westdeutschen DGB - auch deshalb, weil sie andere Sorgen hatten und viele um ihre Existenz bangten: 1990 lag nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes im Osten Deutschlands die Arbeitslosenquote bei 10,3 Prozent, im Westen bei 7,3. Bis 2005 stieg sie auf 20,6 Prozent. Im Westen erreichte die Quote einen Spitzenwert von 13 Prozent. „Die Arbeitnehmer im Osten waren eher bereit, mit den Betrieben zu kooperieren“, erklärt Schmalz. Die Folge: Flächentarifverträge spielen in Ostdeutschland kaum mehr eine Rolle. Von 1996 bis 2013 sank die Tarifbindung von 48 auf 28 Prozent. Im Westen waren es vor zwei Jahren immerhin noch 47 Prozent, wie aus Zahlen eines Forschungsprojekts der Uni Jena hervorgeht. Das spiegelt auch die Entwicklung bei den Betriebsräten wider. Gab es 1996 noch in 43 Prozent der Unternehmen in den neuen Ländern einen Betriebsrat, so waren es 2013 noch 35 Prozent. Zudem haben sich im Osten nach dem Zusammenbruch großer Industriestandorte deutlich weniger Großbetriebe als in den westlichen Ländern niedergelassen. Ostdeutschland: Gewerkschaften können Mitgliederschwund stoppen | Wirtschaft - Mitteldeutsche Zeitung - Lesen Sie mehr auf: Ostdeutschland: Gewerkschaften können Mitgliederschwund stoppen | Mitteldeutsche Zeitung

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Wieso gibt es einen Abwärtstrend in den tariflichen Bindungen? Und wieso schließen in Westdeutschland mehr Tarifverträge ab als in Ostdeutschland?

für die ausführliche Antwort! Bist Du der Meinung, dass die Tarifautonomie und Tarifverträge dann überhaupt noch zeitgemäß sind, wenn die Tarifbindung stetig abnimmt?
Tarifverträge werden zwischen Gewerkschaften als Vertrtreter der Arbeiter/Angestellten auf der einen Seite und den Unternehmensverbänden als Vetreter der Arbeitgeber auf der anderen Seite geschlossen. Einzelpersonen können keine Tarifverträge schließen.
Ja gut hast jetzt nicht meine Frage beantwortet.