Wie stehen gläubige christen offenbahrung johannes
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Wie stehen gläubige Christen zur Offenbahrung des Johannes?
Du kannst nicht alle "gläubigen Christen" über einen Kamm scheren.
Es gibt welche, die meinen, die ganze Bibel sei so, wie wir sie haben, Wort für Wort von Gott gewissermaßen diktiert worden. Das sind die Hardliner oder Evangelikalen. Die nehen die Offenbarung wörtlich und leiten aus ihr einen Fahrplan Gottes für die Welt ab. Manche von ihnen versuchen auch, aus den Zeitangaben der Offenbarung genaue Daten für den Weltuntergang zu errechnen.
Andere, die ebenso gläubig sind, sehen in der Offenbarung ein Beispiel für die sog. "apokalyptische Literatur". Diese ist vorzugsweise in Zeiten der Verfolgung der Gemeinden - der jüdischen wie der christlichen! - entstanden und hat vor allem den Sinn, die leidenden Gemeinden zu trösten, sie im Widerstand und im Aushalten zu bestärken, ihren Glauben zu festigen, dass Gott der Herr der Geschichte bleibt und dem Leiden in absehbarer Zeit ein Ende machen wird.
Seit dem 3. Jhdt v. Chr. bis ins 3. Jhdt n. Chr. gibt es eine Fülle sowohl jüdischer wie christlicher Apokalypsen.
Die Offenbarung des Johannes, auch Apokalypse des Johannes genannt, ist das letzte Buch der Bibel. Es ist unter Christen umstritten; in den Ostkirchen hat es keinen kanonischen Status oder es wird nicht benutzt. Auch Martin Luther wusste mit dem Buch wenig anzufangen. Besonders beliebt ist es ob seiner drastischen Wortwahl und seiner Motive bei fundamentalistischen bibeltreuen Christen in den USA und bei den Zeugen Jehovas.
Der Verfasser Johannes ist nicht identisch mit dem Apostel Johannes der Bibel, welcher das Johannesevangelium geschrieben hat. Er lebte später und hat dieses prophetische Buch wohl vor allem als Antwort auf die damals einsetzenden Christenverfolgungen geschrieben. Rom wird als die "H.ure Babylon" geschildert, seinen Bürgern werden Höllenqualen angedroht.
Mehr Infos: Offenbarung des Johannes – Wikipedia
Die Offenbarung des Johannes erscheint so schwer verständlich, dass Christen sich lieber mit anderen Texten befassen. Z. Zt. sind die Bibelstellen, die sich mit Sozialverhalten befassen, viel aktueller.
Das kommt darauf an, welcher Gemeinschaft der jeweilige "gläubige Christ" angehört.
Dazu dieses hier von Rudolf Steiner:
Die Apokalypse des Johannes: Dreizehn Vorträge, darunter ein einleitender öffentlicher Vortrag, Nürnberg 1908 Rudolf Steiner Taschenbücher aus dem Gesamtwerk: Amazon.de: Rudolf Steiner: Bücher
".es ist nichts Geringeres in diesem Dokument enthalten als ein grosser Teil der Mysterien des Christentums, es ist darin enthalten das Tiefste von dem, was wir als das esoterische Christentum zu bezeichnen haben.
Kein Wunder daher, dass von allen christlichen Dokumenten auch gerade dieses Dokument am allermeisten missverstanden worden ist.
Es ist fast vom Anbeginn der christlichen Geistesströmung an missverstanden worden von allen denen, die nicht zu den eigentlichen christlichen Eingeweihten gehörten.
Und es ist missverstanden worden in den verschiedensten Zeiten immer in dem Sinne, in dem Stile, wie diese verschiedenen Zeiten gedacht und gesonnen haben.
Missverstanden ist es worden von den Zeiten, die, man darf sagen, spirituell-materialistisch gedacht haben, von den Zeiten, die grosse Religionsströmungen hineingezwängt haben in einsetiges fanatisches Parteigetriebe, und es ist missverstanden worden in der neueren Zeit von denjenigen, welche im groben, im sinnlichsten Materialismus glaubten die Rätsel der Welt lösen zu können." "So verstand man die Apokalypse in einer Weise, dass jede Partei sie in den Dienst ihrer eigenen Anschauung, ihrer eigenen Meinung rückte. Die andere Partei war immer der Antichrist, und diejenige, der man selbst angehörte, identifizierte man mit dem wahren Christentum.
Das ging herauf bis in die neuere Zeit, wo der moderne Materialismus kam.
Die Gedanken die sich so ein rechter Materialist von der Apokalypse macht, kann man etwa so charakterisieren:
In die Zukunft sehen kann kein Mensch, denn ich selbst kann es nicht.
Etwas anderes, als was ich sehe, kann ein anderer auch nicht sehen. Also gilt als Norm das, was ich weiss.
Hier ist noch eine ganz andere, fast schon entgegengesetzte Deutung der Apokalypse des Johannes, an der man sehr gut erkennen kann, dass immer "der Andere" der Anti-Christ ist:
Johannes-Offenbarung : Deutung durch Neuoffenbarungen Jesu - Indexdatei