Wie sah selbstverständnis ddr brd aus
Meinen Beitrag zur Beantwortung der Frage könnte ich vielleicht in Bezug auf die unmittelbar davorliegende Periode Deutscher Geschichte liefern:
Die DDR definierte sich als strikt antifaschistischer Staat, was dazu führte, daß man in der ersten Sturm- und Drangphase mit einem Großteil der Deutschen Geschichte brach. Dieses Verhältnis zur eigenen Vergangenheit relativierte sich später wieder; man fühlte sich den Idealen der Aufklärung und des Humanismus verpflichtet.
Desweiteren kam es in der Anfangszeit zu zahlreichen Verhaftungen und Verurteilungen tatsächlicher oder vermeintlicher NS-Verbrecher und teilweise sogar -Mitläufer.
Es sind wenige Einzelfälle überliefert, daß sich auch die DDR mit ehem. Nazis arrangierte, weil man sie in bestimmten Bereichen für unentbehrlich hielt.
Die BRD knüpfte nahtlos an die Zeit des Faschismus an, erste Entnazifizierungsmaßnahmen der Alliierten wurden größtenteils wieder rückgängig gemacht. Auch diejenigen "Altnazis", die sich schwerster Verbrechen schuldig gemacht hatten, konnten problemlos in den öffentlichen Dienst zurückkehren und beim Wiederaufbau des Landes ihren Beitrag leisten. Der Bestand im Bereich der Judikative z.B. im Verzögern und Verschleppen von Prozessen gegen Nazi-Kriegsverbrecher!
Zu erwähnen wäre noch, daß in der Folgezeit die Bundesrepublik für sich allein beanspruchte, Deutschland darzustellen und deutsche Interessen vertreten zu können.
2 Antworten zur Frage
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Wie sah das Selbstverständnis von DDR und BRD aus?
Das Selbstverständnis in der DDR war geprägt von Gemeinschaftsgefühl und Bescheidenheit.
In der BRD herrschte Dünkel und eine Fassaden-Mentalität. Das Selbstverständnis orientierte sich an dem Schein, den man sich gab, der Schein bestimmte sozusagen das Bewusstsein.
Ost und West spielt bei den bis 40jährigen keine Rolle. Bei denen, die älter sind, ist es Dünkel im Westen gegenüber dem Osten, im Osten Hass auf den Westen. Ausgenommen im Osten die, die in der Leistungsgesellschaft mithalten konnten.
Sehe gerade, ich bin Professor geworden! Hurrah
Das ist mir viel zu allgemein!"
Zugegeben. Ich habe als Ostdeutscher 30 Jahre in Heidelberg gelebt. Gott sei Dank ist Heidelberg nicht Westdeutschland. Wenn etwas die Heidelberger Mentalität charakterisiert, dann ist es Dünkel untereinander und gegen jedermann, sowohl der "Alteingesessenen", als auch der zugezogenen Akademiker. Immmerhin, wer jetzt aus Heidelberg in Leipzig gewesen ist, ist angetan von dieser Stadt, wie umgekehrt Heidelberg bei den Leipzigern beliebt ist.
Siehe auch: "Heidelberg als geistige Lebensform". Ich bin als Ostdeutscher in Heidelberg auf Dünkel gestoßen bei Leuten, die mir, was Kreativität und Lebenstüchtigkeit betrifft, nicht im Entferntesten das Wasser haben reichen können. Aber wahrscheinlich haben sie das auch gewusst. Gott sei Dank ist jetzt DDR-Vergangenheit keine Schande mehr, nirgendwo.
Was den westdeutschen Dünkel betrifft, so ist es bei Leipzig-Besuchern manchmal ein Anflug von Neid, den ich bei Westdeutschen bemerke.