Wie kritisiert man ohne verletzen

Was geht und was geht gar nicht, beim Üben von Kritik? Welches sind die Do’s-and-Dont’s in Sachen Kritik?

21 Antworten zur Frage

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Wie kritisiert man, ohne zu verletzen?

Die Kunst des Kritisierens, gibt es sie überhaupt oder muss Kritik immer schmerzlich für andere sein? Sicher ist, man muss nicht verletzen, aber wie kann man dann ganz klar Kritik üben?
Wie kann man durch gezielte Kritik nachhaltige positive Veränderungen zum Guten bewirken, ohne Menschen zu kränken und zu verletzen, vor allem aber ohne in einen Streit hinein zu geraten, den man mit seiner Kritik dann womöglich erst noch selbst ausgelöst bzw. initiiert hat.
Auf jeden Fall immer nur einen Aspekt kritisieren und nicht die ganze Person in Frage stellen. "Du bist total unfähig" ist ein Don't, schon allein, weil der Gegenüber ja überhaupt keinen Anhaltspunkt hat, was nun falsch ist.
Daher immer auf konkrete Fälle eingehen. Und wie oben schon gesagt: Nicht bei der Gelegenheit eine ganze Wagenladung Kritik ausschütten. Dann passiert es sehr schnell, das der andere völlig abblockt und man überhaupt nicht mehr durchkommt.
Den Anderen das Gesicht wahren lassen. Viele fangen an sich zu verteidigen. Das ist ein natürlicher Reflex, oft rollt der ball später ins Netz, wenn der Betreffende darüber nachdenkt. Grade wenn man das erste Mal kritisiert, sollte man dann Verständnis zeigen, schärfer kann man immer noch werden, wenn sich dann nichts ändert. Dann hat man aber immer in der Hinterhand, das man verständnisvoll war und ist auf einer stabileren Basis. Der andere muss auf jeden Fall die Gelegenheit zu einer eigenen Stellungnahme bekommen, sonst fühlt man s abgewatscht und missachtet. Beides keine guten Voraussetzungen für eine Verhaltensänderung.
ruhig reden, nicht die Stimme erheben. Schreien führt dazu, den Adrenalin-Spiegeln auf beiden Seiten hochzuputschen. Wenn man ruhig bleibt, auch wenn der Andere sich anfängt aufzuregen, beruhigt sich der Kommunikationspartner auch häufig wieder. Man darf auf keinen Fall auf dieselbe Ebene gehen, wenn der andere anfängt, sich zu verteidigen und anfängt, unsachlich zu werden!
bei der Sache bleiben. Viele fangen dann an, Dinge aufzuzählen, die man ja selbst als störende Eigenschaft hätte. Steigt man darauf ein, hat man am Ende nur einen Wettbewerb, wer die meisten Dinge aufzählt. Sieger gibt es dabei keinen. daher ruhig sagen, das man sicherlich nicht perfekt ist, die eigenen Fehler mit der Sache aber nichts zu tun haben. und das stur wie eine hängende Platte wiederholen, wenn derjenige weiter macht. Und auch nicht in Versuchung geraten, noch andere Fehler mit aufzuzählen, die einem dann einfallen!
Sagen, was derjenige machen soll. Das Gehirn funktioniert so, das Nein-Botschaften nur viel schwerer verdaut werden als Ja-Botschaften. Wenn man sagt: Denke nicht an einen rosa Plüschhasen, denken die meisten genau daran. Statt "Würdest du deine Sachen bitte nicht dauernd rumliegen lassen" besser "Bitte räum deine Sachen weg".
Fäkalausdrücke und Beschimpfungen sind dann selbstverständlich tabu.
Den richtigen Moment abwarten: Wenn jemand total im Stress ist, ist er nicht unbedingt sehr empfänglich. Auch wenn grade der Hund gestorben und derjenige am Boden zerstört ist, ist nicht der richtige Augenblick. Man will ja schließlich sicher sein, das derjenige zuhört und auch nicht in einer Stimmung ist, wo er sowieso alles nur abblockt.
Kritik höflich, aber präzise formulieren. Drumherum reden macht eher aggressiv als das es hilft.
Der andere muss nicht zwingend zustimmen! Wie gesagt, kann es auch sein, das der Ball später ins Netz rollt, wenn keiner mehr hinsieht. Bedrängen ist eher konstruktiv. Wenn man klar gesagt hat, was störend ist, dann wird der andere das auch verstanden haben. Auf Zustimmung drängen nützt meistens wenig.
Letztendlich ist ein versöhnlicher Abschluss immer konstruktiver als ein Streit. Dazu gehört eben, das derjenige nicht völlig angepisst ist. Vielleicht kann man denjenigen sogar ermuntern, das man durchblicken lässt, das man optimistisch ist das man weiter gut miteinander auskommt, das man denjenigen trotz der Fehler mag usw. Das ist sehr individuell, nicht jeder verträgt ein Lob, das muss man auch mal sagen.
Oh! Toll, eine gründliche Antwort, mit vielen guten Tipps und Erklärungen! und vlG xD
Ein Frohes Fest
Deine Kommentare zu den Antworten sind zumindest sehr nett, finde ich. Bin daher optimistisch, das du es gut rüberbringen wirst
Sehe ich zum Teil auch so liebe Dorilys.
Dazu gehört eben, das derjenige nicht völlig angepisst ist."
Kein Kommentar zu so viel Weisheit und Sprachkraft.
Interessant, einen Kommentar zu schreiben, das man keinen Kommentar abgibt
Ich wollte nur, das es nicht nur wie ein wissenschaftlicher Vortrag klingt. An der Argumentation ändert sich dadurch schließlich nichts.
Regel Nummer 1: immer sachlich bleiben.
Und es hilft, wenn man nicht alle Kritikpunkte auf einmal über einem ausschüttet, sondern auch abwechselnd mal ein Lob dazuwischen einstreut.
Wichtig ist, dass man nicht nur draufhaut, sondern auch sagt, was man wie besser machen kann.
Ob Kritik verletzt hat auch immer etwas mit demjenigen selbst zu tun, der die Kritik erfährt.
Derjenige der ein normales Verhältnis zu den Dingen hat wird auf Kritik eher positiv reagieren. Derjenige der sich seiner selbst ohnehin unsicher ist, nimmt Kritik eher persönlich.
Wenn sich jemand den schönen Namen Mediababe_ ausgesucht hat, dann vermutet man evtl. mediale Präsenz und dazu gehören kommunikative Fähigkeiten und ein guter Umgang mit Kritik, genau wie Du schreibst.
, ausgewogen und psychologisch klug. Frohes Fest und vlG xD
Auch der kurze Schriftzug "DON'T PANIC" auf Deinem Ava hat etwas Mediatives, etwas Deeskalierendes und Vermittelndes.wenn man es so sehe will.haha
.so sehen will.klar doch, so sehe ich das xD
der Hintergrund für das "Don´t Panic" ist aber ein Buch: "per Anhalter durch die Galaxis"
Ist aber grade bei Menschen, die in der Medienbranche arbeiten recht beliebt, weil es so herrlich durchgeknallt ist.
Ein kleines Lob voransetzen und danach kritisieren, tadeln, beanstanden.
klingt sehr diplomatisch oder auch psychologisch klug. VLG xD
Frohes Fest
Na ja, abgesehen davon dass man es bei bestimmten Personen gar nicht sagen darf/kann gibt es schon ein paar Grundregeln. Allerdings sind es Regeln welche selbstverständlich im Umgang mit Menschen sein sollten.
Bei Kritik ist eben wichtig dass man nicht niedermacht, Vorwürfe in den Raum stellt und noch eins hineindrückt sondern dass man höflich einen Tipp gibt oder dazu noch im freundlichen Ton Gegenvorschläge, Argumentationen und Beweise vorlegt. So lernt der zu kritisierende eben daraus ohne gleich im falschen Ton niedergemacht zu werden.
Ich denke man kann den Rest so nicht sagen da es eben auf den Menschen, die Situation, Art und Weise als auch auf die Einsicht ankommt. Wichtig ist dass man sachlich bleibt und evtl. auch einen Gegenvorschlag aufzeigt. Oftmals sind ja Kritiken "nur" Meinungen und auf keinen Fall sollte man seine Meinung aufdrücken. Wenn es eben angebracht ist dann ist es gut. Ist es nicht angebracht und passt so nicht zur Situation dann sollte man es sich evtl. noch einmal überlegen
Na ja, es gibt schon Menschen welche sich gleich angegriffen fühlen.
Gut, wenn mir eine Person "BLÖD" kommt aber selbst keine Ahnung hat dann reagiere ich auch entsprechend aggressiv. Der Ton macht eben die Musik.
Wenn du ein Händchen dafür hast dann geht es schon aber solange die Person xyz nicht mitarbeitet kannst du noch so freundlich sein.
Meine Ex drehte da völlig am Rad. Obwohl ich es nur "GUT" meinte und zur Effizienz/Sicherheit beitragen wollte lehnte meine Exmaus gleich Kritik ab und kam mir dann damit ich würde SIE ja nicht lieben usw.
Kritik heißt eben auch dass man liebt und sich Gedanken darüber macht.
Wenn ich jetzt bei mir im Umfeld kritisieren würde was sehr selten vorkommt da ich mich nicht einmische dann zeige ich eher Möglichkeiten auf anstatt "IMPERATIVEN" Ton azuschlagen.
Also anstatt "Hey, das ist bescheiden. Bist du Dumm im Kopf? Man macht dies so und so!" würde ich da eher sagen dass man evtl. dies und das machen könnte und somit auch besser fährt. Also gleich parallel dazu ein Beispiel bringen oder zeigen damit es die anderen auch "verstehen" und "annehmen". Was dann die Person letztlich daraus macht bleibt ihr überlassen.
So habe ich es auch schon oft erlebt dass diverse Menschen manche Dinge bis heute "schlecht" oder "falsch" machen. Da bringt auch reden oder ein Appell nichts
Zwecks Streit und Co.:
Es gibt eben Menschen welche keine Einsicht zeigen oder zeigen wollen.
Da kannst du noch so freundlich sein.
Ich sage meist auch dass man dies evtl. so machen könnte usw.
Also keinen Befehlston oder massive Kritik!
Aber hey, es gibt Menschen welche nichts annehmen.
Schaue doch hier einmal bei COSMIQ.
Es gibt ein paar Personen welche mir etwas sagen wollten aber sich im TON vergriffen haben. Diese habe ich dann gleich auf die BL gesetzt denn wer schon keinen "RESPEKT" hat oder meine Kompetenzen anzweifelt den bestrafe ich prompt. Andere Freunde hatten hier und da auch kritsiert bzw. nett einen Vorschlag unterbreitet. Gut, das habe ich angenommen und gut ist. Der Ton macht eben die Musik.
Wenn man halt vorab schon von oben herab schießt und keinen "RESPEKT" zeigt dann hat man bei mir verspielt!
Grundregeln und RESPEKT sollten überall angebracht sein.
Daher gibt es so kaum REGELN für KRITIK da es einfach selbstverständlich sein soll was üblichen Umgang angeht.
Ah, mein lieber Freund Thomas darf nicht fehlen! Sehr schön, habe zuerst ein Lebenszeichen von Dir bekommen, als Du gerade gute Frage angeklickt hast; ab da vermutete ich eine Deiner guten Antworten -- und wupps zack bumm, da liegt sie vor.cool.!
Frohe Weihnachten und vlG xD
Ach, kein Problem. Wenn ich dazu etwas weiß oder beitragen kann dann ist es doch schön.
Dir auch ein schönes Fest
Es ist richtig, das viele Menschen schneller angefasst sind als andere. ich finde aber, gerade bei dieser Fraktion ist es doppelt wichtig, sich diplomatisch zu verhalten. Gandhi sagte ja mal, wer im Recht ist, hat es nicht nötig, die Geduld zu verlieren, wer im Unrecht ist, kann es sich nicht leisten. Sehr grob übertragen auf den Fall: Ist derjenige für Kritik bereit, gibt es keinen Grund, unhöflich zu werden, wenn er abwehren ist, kann man es sich nicht leisten, wenn man doch noch durchkommen will.
Wie gesagt ist es bei vielen Leuten auch einfach ein Reflex, der nicht immer bedeutet, das man nicht durchkommt, selbst wenn derjenige sich mit Händen und Füßen wehrt. Dann lieber nicht bedrängen und hoffen, das in einer ruhigen Minute der Gesprächspartner sich das Ganze nochmal durch den Kopf gehen lässt.