Wie ist erfolg hartz 1 3 bewerten

Sind die gesetzten Ziele erreicht worden?

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Wie ist der Erfolg von Hartz 1-3 zu bewerten?

Dann muss man wohl erst einmal aufdröseln, was Hartz I-III im Einzelnen beinhalten und wie sie bereits im August 2004 bewertet wurden :
Hartz I:
Das "Erste Gesetz für moderne Dienstleistungen" will die Arbeitslosigkeit über eine Ausweitung der Zeitarbeit bekämpfen. Dazu wurden so genannte Personal-Service-Agenturen eingerichtet.
Theorie und Praxis
Diese schließen mit den Arbeitsämtern Verträge ab und stellen Arbeitslose ein, um sie dann zu verleihen. Gibt es keine Arbeit, erhält der Leiharbeiter eine Weiterqualifizierung. Klingt gut in der Theorie, die Praxis sieht anders aus: Nur wenige Unternehmen haben bisher längerfristig auf PSA-Arbeitnehmer zurückgegriffen.
Erstmals ist bei Hartz I ferner das Prinzip "Fördern und Fordern" umgesetzt: Seitdem werden die Zumutbarkeitsregeln für die Aufnahme von Arbeit schärfer angewendet.
Hartz II:
Das "Zweite Gesetz für moderne Dienstleistungen", mit Hartz I seit dem 1.1.2003 in Kraft, beschäftigt sich mit Mini-Jobs und Ich-AGs.
Bei den Mini-Jobs wurde die Grenze von 325 Euro monatlich auf 400 Euro angehoben. Die Arbeitgeber müssen 25 Prozent Pauschalabgaben zahlen.
Um Schwarzarbeit bei Dienstleistungen im Haushalt zu bekämpfen, gibt es dort reduzierte Pauschalabgaben von zwölf Prozent.
Haushaltsdienstleistungen können steuerlich abgesetzt werden. Bei der Ich-AG erhalten Arbeitslose, die sich selbstständig machen, einen Zuschuss.
Beide Angebote kommen an: Die Mini-Jobs haben sich sogar zum erfolgreichsten Arbeitsmarktinstrument seit Jahren entwickelt; 7,6 Millionen Teilnehmer zählt die Bundesknappschaft in Bochum.
Zu einem guten Teil soll es sich um frühere Schwarzarbeiter handeln. Die Zahl der Ich-AGs liegt bei knapp 150.000. Wie viele davon dauerhaft überleben, muss sich zeigen.
Hartz III:
Das "Dritte Gesetz für moderne Dienstleistungen" vom 1. Januar 2004 ordnete den Umbau der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit an, einer Mammut-Behörde mit 180 Arbeitsämtern, 600 Außenstellen und 90000 Mitarbeitern.
Die nun Bundesagentur für Arbeit genannte Verwaltung soll wie ein Unternehmen geführt werden, mit einem neuen Vorstandschef namens Frank-Jürgen Weise an der Spitze.
Die BA soll schlanker organisiert sein und Arbeitslose effizienter vermitteln — eine Aufgabe, die erst zum Teil umgesetzt worden ist. Managementfehler aus der Vergangenheit wirken nach, hinzu treten technische Pannen, aber auch politische Zwänge.
Voran schreitet die Modernisierung der Arbeitsämter. Versprochen werden kurze Wartezeiten und ein modernes Telefon-Management. Ein Betreuer soll sich nur noch um wenige Arbeitslose kümmern. Betroffene berichten aber auch, dass das Personal gnadenlos überfordert sei.
Meiner Meinung nach ist die Umsetzung der Hartz I-III bislang nicht gelungen:
Die PSA nach Hartz I funktionieren nicht. Jede Zeitarbeitsfirma arbeitet effektiver.
Es wird zwar gefordert, aber die Förderung ist gnadenlos zusammengestrichen worden.
Die Minijobs nach Hartz II haben sich zwar inzwischen etabliert, aber insbesondere im Einzelhandel auf Kosten der Vollzeitstellen. Ob damit wirklich Schwarzarbeit in nennenswertem Umfang eingedämmt werden könnte, wage ich zu bezweifeln. Die Förderung der ICH-AGs wurde inzwischen schon wieder eingestellt, weil sich ihre Nutzlosigkeit herausgestellt hat.
Der Umbau des Arbeitsamtes nach Hartz III in die Arbeitsagentur wurde zwar vollzogen. Aber von einer effektiv arbeitenden Behörde ist man meiner Meinung nach weiter entfernt denn je. Es ist nach wie vor eine behäbige Behörde geblieben, die jetzt noch zu allem Überfluss unter ständigen Versuchen der Neuorganisation ächzt. Aus dem Erfahrungen meiner arbeitslosen Bekannten höre ich immer wieder Horrorgeschichten von der telefonischen Unerreichbarkeit der zuständigen "Fallmanager", von ewigen Wartezeiten auf den Fluren, von nicht minder langen Wartezeiten auf einen Gesprächstermin und fehlenden Jobangeboten.
FAZIT:
Ich halte die hochgesteckten Ziele bei weitem noch nicht für erreicht. Und ich halte die Arbeitsagentur nach wie vor für nicht fähig, diese Mammutaufgabe zu stemmen.


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