Welche wärmeisolierung wohnung ist effektiv empfehlen

Mein Wohnzimmer befindet sich im 2. Obergeschoß eines Mehrfamilienhauses. Die Heizkosten der letzten zwei Jahre betrugen EUR 2000,- und EUR 2200,- pro Jahr! Die Besitzer der Wohnungen in den unteren Stockwerken zahlen im Schnitt nur etwa ein Drittel! Meine Vermutung ist, daß die Wärme durch die Wohnzimmerdecke auf den Dachboden entschwindet, denn die Temperatur im Wohnzimmer beträgt nie mehr als 22°C. Die Energieeinsparverordnung EnEv2014 schreibt vor, daß die oberste Geschoßdecke bis Ende 2015 wärmeisoliert sein muß! Ausnahme, wenn das Dach selbst wärmeisoliert ist. Das Dach unseres Hauses ist isoliert, aber der Dachboden dient auch zum Wäschetrocknen, weshalb die Fenster auf dem Dachboden öfter offen stehen! Nun ergibt sich die Frage, ob eine Isolierung der Decke zwischen Wohnzimmer und Dachboden von oben, oder an der Wohnzimmerdecke von innen effektiver wäre! Diese Isolierungen müßte ich wohl auf eigene Kosten anbringen lassen, da die Energieeinsparverordnung EnEv2014 offenbar eingehalten ist! Siehe: Vorgaben der EnEV 2014 für die Dämmung der obersten Geschossdecke - ENERGIE-FACHBERATER

9 Antworten zur Frage

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Welche Wärmeisolierung einer Wohnung ist effektiv und zu empfehlen?

Eine Innendämmung ist immer effektiver.
Dämmst Du von oben, dann hast Du
1. Wärmebrücken über die Geschoßdecke
und mußt
2. die komplette Geschoßdecke mitheizen.
Dämmst Du die Decke von unten, bleibt die Wärme im Raum, was sie ja auch soll.
Sehr interessante Antwort!
Beruht die Antwort auf eigener Erfahrung?
Ein Bekannter von mir meint, daß bei einer Innendämmung eine Schimmelbildung zwischen Dämmstoff und kalter Decke darüber zu befürchten sei
Ja, das beruht auf eigener Erfahrung.
Eine Schimmelbildung kann nur vorkommen, wenn
1. die Dämmung nicht hinterlüftet ist
oder
2. der Temperaturunterschied zu erheblich ist
oder
3. wenn sich in der darüberliegenden Decke Feuchtigkeit niederschlagen kann.
Es ist eigentlich egal, ob du innen oder außen dämmst. Dir sollte aber klar sein, dass du eine Bestandsanalyse der Baustoffe machen musst, damit du mit dem Glaserdiagramm berechnen kannst, wo das Tauwasser anfällt und ob es im Sommer verdunsten kann, sonst hast du sehr schnell Schimmel in der Wohnung. Wenn du innen dämmst, dann musst du nämlich so dämmen, dass es dampfDICHT ist, also mit einer DampfSPERRE. Das heißt, dass du innen eine Alufolie anbringen musst, die nirgendwo perforiert sein darf.
werde die Antwort der ausführenden Firma zeigen
Bitte. Das ist das, was ich aus meiner Zeit als Architekt mitgenommen habe, bevor ich gründlich von der Verantwortung mit Mikrolohn die Schnauze voll hatte. Wie gesagt, ich übernehme keine Garantien, es ist nur ein gut gemeinter Rat, rechtlich trägst du selbst die Verantwortung, schließlich ist zwischen uns kein Vertrag zustande gekommen und ohne Auftrag übernehme ich sowieso keine Gewährleistung. Wenn du ohne Bauingenieur mit Zusatzausbildung Energieberater als Kontrollorgan so ein Bauvorhaben durchziehen willst, wünsche ich dir viel Glück.
,
Mid
Nochmal für die Antwort!
Wünsche eine GUTE ZEIT.
Ich würde die Decke von innen dämmen, obwohl dies in deinem Fall ein paar Nachteile hat.
Zunächst trägst du die Kosten selbst, wie du auch schon geschrieben hast. Die Dämmstärke ist auch eingeschränkt, sonst verliertst du zu viel Raumhöhe. Das kannst du allerdings mit besserem Dämmmaterial wieder ausgleichen. Leider bleiben da nur Styropor oder PU-Schaum-Platten , weil nur wenige Dämmstoffe Werte unter WLG 040 bieten, um die Dämmstärke möglichst gering zu halten. Styropor bietet da den besten Kompromiss zwischen guter WLG und bezahlbarem Preis. Folie beim Einbau nicht vergessen.
Wer Angst hat vor dem brennbaren Styropor, kann eine doppelte Gipbepankung darunter montieren. Baurechtlich und technisch erforderlich ist das nicht.
Alternativ könntest du aber auch ein Thermometer im Dachgeschoss aufstellen und über einen längeren Zeitraum die Temperaturen messen. Mit diesen notierten Werten und einer Fachinformation durch einen Energieberater könnte auch ein Eigentümer-Beschluss gefasst werden, dass die Decke von oben gedämmt wird und die Kosten von der Eigentümer-Gemeinschaft getragen werden. Immerhin wird das Dachgeschoss von der Eigentümer-Gemeinschaft genutzt und die Temperaturen im DG werden vermutlich nicht über gesonderte Heizkörper erreicht.
Sehr gute bzw. supergute Antwort!
Vielen herzlichen Dank
Tolle Antworten!
Die Frage lasse ich vorerst trotzdem offen, sonst bekomme ich wieder Beschwerden wegen zu frühem Schließen