Was zwangsängste wie man umgehen heilen

Bei Zwangskrankheiten ist es unbedingt erforderlich sich in ärztliche bzw. psychotherapeutische Behandlung zu begeben. Bei plötzlichen Angstattacken hilft auch vorrübergehend ein Anruf bei der Telefonseelsorge 0800-1110111. Symptome der Zwangserkrankung von Dr. Nicolas Hoffmann Zwangsbefürchtungen sind Ängste, die sich angesichts bestimmter Objekte oder Situationen aufdrängen, ohne daß objektiv Gründe dafür vorliegen. Beispiele sind die Angst, durch Berührung von Münzen mit Tollwut angesteckt zu werden, oder aber die Angst, daß durch das Ausgeben eines Geldscheines, der eine 19 in der Seriennummer enthält, einem lieben Menschen ein schreckliches Unheil droht. Statt Angst kann in einigen Fällen ein Ekelgefühl im Vordergrund stehen, so z.B. beim Berühren von Türklinken, wenn die Befürchtung besteht, sie könnten mit Schimmelpilz in Kontakt gekommen sein. Zwangsgedanken sind Gedanken oder bildhafte Vorstellungen, die scheinbar ins Bewußtsein „einschießen" und schwer abgestellt werden können, auch dann, wenn der Betroffene sie als „sinnlos" erlebt. Beispiel von Zwangsgedanken: Einer Mutter drängt sich immer wieder die Idee auf, sie könnte ihr Kind unabsichtlich verletzen; ein Konzertbesucher wird immer wieder von dem Gedanken geplagt, er könnte plötzlich obszöne Worte in den Raum schreien. Zwangsgrübeleien sind immer wiederkehrende und sich wiederholende Gedankenketten. Sie können Probleme des täglichen Lebens betreffen, führen aber zu keinem Ergebnis, weil sie immer wieder im Kreise verlaufen. Eine Hausfrau grübelt: „Habe ich den Küchenboden gesäubert? Habe ich ihn ' wirklich saubergemacht? Wann ist er wirklich sauber? Könnte es sein, daß er an der Oberfläche zwar sauber, aber in der Tiefe noch schmutzig ist?" Zwangsgedanken können aber auch ganz banale Angelegenheiten betreffen: „Hat die Sprecherin im Femsehen die neue Frisur, weil ihr Ehemann oder der Chef es so wollten? Wenn sie sie selbst ausgesucht hat, gefällt sie dann dem Ehemann und dem Chef? Oder nur dem Ehe-mann und nicht dem Chef?" Darüber hinaus können Zwangsgedanken sich aber auch mit sehr ausgefallenen und bizarren Fragen beschäftigen: „Rechnet der liebe Gott nach dem Dezimal- oder nach dem binären System?" - „Was wäre aus dem Volk Israel geworden, wenn das Rote Meer sich nicht vor Moses geteilt hätte?" Zwangsimpulse sind sich immer wieder zwanghaft gegen inneren Widerstand aufdrängende Antriebe, bestimmte Handlungen auszuführen. So kann z.B. der Impuls erlebt werden, alte Zeitungen vor dem Wegwerfen immer wieder darauf zu kontrollieren, ob nicht wichtige Geschäftspapiere dazwischengeraten sind. Ein anderes Beispiel ist der Impuls, beim Femsehen immer wieder die Jackenknöpfe der Schauspieler zu zählen. Zwangshandlungen sind meist aufgrund von Zwangsimpulsen oder Zwangsbefürchtungen vorgenommene Handlungen, die ausgeführt werden, obwohl der Kranke sich innerlich dagegen sträubt oder sie gar als unsinnig erkennt. So etwa: zwanghaft wiederholte Kontrollen der Wasserhähne oder das zwanghafte Waschen der Hände nach der Berührung mit Objekten, die man für gefährlich hält. Quelle: Dr. Nicolas Hoffmann Wenn Zwänge das Leben einengen: Zwangsgedanken und Zwangshandlungen; Ursachen, Behandlungsmethoden und Möglichkeiten der Selbsthilfe ISBN 3-923614-37-3

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Was sind "Zwangsängste" und wie kann man damit umgehen bzw. kann man diese heilen?

http://www.zwaenge.at/modules.php?name=Content
Zuerst einmal mag ich die tolle Ausführungen hierzu von von Annalena101 bestätigen.
Zwangsängste sind meiner Meinung nach etwas,dass man auch Phobien nennen könnte.Nur dass dabei dann meist eine unvermeidliche Reaktion des Körpers dabei dann erfolgt.
Sprich die Einflußnahme des Bewußtseins auf diese körperlichen Reaktionen ist scheinbar nicht oder nur sehr schwer zugänglich.
Zur Heilung als auch zum Umgang damit,kann ich nur vom Hören-Sagen her antworten.
Zur Heilung wird meist über dutzende Etappen die Konfrotation mit dem Angstauslöser mit einen Psychologen/Psychiater angestrebt,um somit eine bewußte Gewöhnung herbei zu führen.Somit findet eine Abstumpfung statt,der Verhaltensmechanismen umtrainiert,um dann den Umgang damit zu meistern.
Der allgemeine Umgang ist meist folgender,von der Seite des Betroffenen,die Vermeidung der Ursachen und dem zwanghaften doch Ausführens der Reaktionen durch den erneuten Impuls.
Oder vom Umfeld der Betroffenen her gesehen,ist das Erklären,wie unnötig dies doch sei.
Da aber das alleinige Erklären und das darüber Sprechen fast keinerlei Erfolgsmöglichkeiten beinhaltet,ist unbedingt eine kompetente ärztliche Betreuung notwendig!
Denn der Betroffene,fühlt sich dann dadurch nur noch mehr unter Druck gesetzt,und sein Unterbewußtsein,wird dem dann entgegengesetzt reagieren.
Im Besten Fall wird damit lediglich eine Verdrängung in andere Bereiche erreicht.
Und das ist ein schlechter Ansatz,finde ich!
Bin allerdings kein Fachmann darin und schreibe hier lediglich das nieder,was ich darüber wahrgenommen habe.
Ängste sind gut therapierbar. Ob nun unbedingt die Konfrontationstherpie notwendig ist, wir ein guter Psychologe entscheiden. Oft liegen traumatische Erlebnisse vor, die durch Bewusstseinsmachung in einer Geprächstherapie (Supervision> Reflektierung) ihren Schrecken und damit die Angst verlieren.