Was verstand man 16 jahrh unter verwendung schmeers
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Was verstand man im 16. Jahrh. unter " Verwendung des "Schmeers"?
Schmeer ist einfach nur Fett. Man verwendet das heute noch und findet das in zig alten Rezepten: Den Schmeer auslassen, heißt, den Speck auslassen, das Fett auslassen.
Da kann man solche Greueltaten auch mit beschreiben, aber es steht definitiv auch in vielen alten Kochbüchern mit ganz harmlosen Rezepten. Meine Großmutter hat auch noch Schmer ausgelassen und der war vom Schwein
.und der Künstler Joseph Beuys hatte auch eine starke Beziehung zum Schmeer, die daher rührte, dass er nach einem Flugzeugabsturz von russischen Frauen dick mit Fett eingeschmiert wurde, was ihn erstaunlicherweise gesund machte. Wahrscheinlich ist seine berühmte "Fettecke" darauf zurückzuführen.
Und wie singt der dicke Schweinezüchter Zsupan im Zigeunerbaron :
"Mein idealer Lebenszweck chrrr. chrrr.
ist Borstenvieh und Schweinespeck."
Wer weiss, was der für fette Erlebnisse hatte.
Heitere Grüsse von Ornella
Spiegel, das Kätzchen, verkauft übrigens seinen Schmeer an einen Zauberer und muss dann dafür sorgen, dass es ihn nicht abgeben muss. Ein schönes Märchen von Keller.
sagt euch das wort schmonk in diesem zusammenhang etwas?
Schmonk? Das ist ein bescheuerter Depp, eine gehirnamputierte * Ich wusste nicht, dass das Wort so alt ist?
Das Nomen 'Schmer' ist ein veralteter Ausdruck für 'Fett', insbesondere 'Körperfett'; das Adjektiv 'schmer' für 'fett' gab es zuerst.
Im Standarddeutschen gibt es nur noch den 'Schmerbauch'.
'Grimm' sagt:
" SCHMER, n. m. adeps. ahd. smero, smer, mhd. smer, altsächs. smero, mnd. mnl. smere; adeps dat smere Dief. 12b, arvina smer, smere, smerre, smeer, schmeer, schmerb 52b, axungia smero, smere, smer, schmer 64a, pingwedo smer 435c, sagimen smer 507a; weiter entspricht ags. smeoru, smeoro, smero , später smere, altfries. smere, altnord. smjör, hier in der bedeutung butter. das wort ist als -wa-stamm ursprünglich altes neutrales adjectiv, einer wortreihe angehörig, deren glieder ihre eigenbedeutung auf dem grundbegriffe des fetten, salbenartigen und klebenden entfalten "
http://urts55.uni-trier.de:8080/Projekte/WBB2009/DWB/wbgui_py?lemid=GA00001
Und 'Adelung' ergänzt:
" Das Schmêr, des -es, plur. inus. ein dickliches Fett, welches sich schmieren läßt. Daher ist in einigen Gegenden das Wagenschmer das Fett, womit die Achse der Wagen geschmieret wird. In Boxhorns Glossen ist Kuhschmer Butter. Im Hochdeutschen, wo dieses Wort überhaupt selten ist, indem man sich dafür lieber des Wertes Fett bedienet, ist Schmer zuweilen das auf dem Bauche und an den Gedärmen befindliche Fett, welches, wenn es ausgelassen worden, Schmalz heißt, es sey nun ausgeschmolzen oder nicht. Ein Schwein hat viel Schmer, wenn es viel Fett "
http://urts55.uni-trier.de:8080/Projekte/WBB2009/Navigator/navigator_py?sigle1=DWB&lemid1=GS13552&sigle2=Adelung&lemid2=DS02216
Das ist hier ganz gut beschrieben find ich
Als die Landsknechte bei Marignano einen Angriff der Schweizer abgeschlagen hatten, schnitten sie einem gefallenen Schweizer Hauptmann den Bauch auf und schmierten mit seinem Körperfett ihre Spieße. Einen anderen zerhackten sie, brieten und fraßen die Stücke. Natürlich alles demonstrativ im Angesicht des Gegners. Gerade die des öfteren berichtete Verwendung des "Schmeers", des Fettes der Erschlagenen, kam über das Mittelalter aus älteren Zeiten. Man schrieb ihm magische Wirkungen zu.