Was ursachen auswirkungen inflation deflation

kann man als Inflationsursache einen Anstieg der Nachfrage u. einen Rückgang des Angebots bezeichnen, bei der Deflation einen Nachfragerückgang, bei gleich bleibendem Angebot? Was sind mögliche Auswirkungen von Inflation und Deflation? Bin euch dankbar für die Hilfe

4 Antworten zur Frage

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Was sind Ursachen und Auswirkungen von Inflation und Deflation?

Beides trägt die Ursachen in einer fehlerhaften Monetarpolitik. Während eine gemässigte Inflation über längere Zeit noch für wirtschaftlichen Boom sorgen kann und erst bei Erreichen einer Grenze zur gallopierenden Inflation anfängt, gefährlich zu werden, sind diese Szenarien aber noch beherrschbar.
Tritt das Unheil einer Deflation ein, lässt sich diese mit Monetarpolitik kaum noch wenden. Es ist das am meisten gefürchtete Szenario in dieser Sparte. Sie kann zur schweren Rezession beitragen, welche sich zur Depression steigern kann, also absolutem wirtschaftlichen Stillstand.
Diese Entwicklungen hat es historisch schon gegeben in den USA. Auch Japan kämpft seit Jahrzehnten mit deflationären Tendenzen, ohne grossen Erfolg.
Deshalb gibt es nichts gefährlicheres, als Politiker, die von diesen Sachen nichts verstehen und in ihrer Blauäugigkeit monetäre Fehlentscheidungen treffen.
bezüglich Deiner Frage was die Ursachen der Inflation sind, ordnet man in der Makroökonomie diese ihren Ursprungssektoren zu:
Nachfrageinflation
und
Angebotsinflation
Bei der Nachfrageinflation unterscheidet man zwischen der „hausgemachten“ Nachfrageinflation und der importierten Nachfrageinflation.
Wie der Name vermuten lässt, entsteht die erstere bei einem starken Anstieg einer Nachfragekomponente. Dies ist nicht immer, aber häufig eine konjunkturelle Inflation, da die Inflation in einer positiven Korrelation zum Konjunkturverlauf steht.
Die importierte Nachfrageinflation entsteht vor allem bei fixen Wechselkursen. Dies resultiert aus einem starken Anstieg der Auslandsnachfrage nach inländischen Gütern. Weshalb die hohe Preissteigerungsraten im Ausland die ausländische und inländische Nachfrage auf inländische Güter lenken.
Bei der Angebotsinflation gibt der Angebotssektor zusätzliche Kosten an die Konsumenten weiter. Dies kann aus folgenden Aspekten resultieren:
-Lohnkosteninflation, d.h Anstieg der Lohnkosten wird an die Konsumenten weitergegeben
-Kostensteuerinflation, d.h Steuererhöhungen im Unternehmensbereich werden an die Konsumenten weitergegeben
-Importierte Kosteninflation, Kostensteigerungen für importierte Vorleistungen werden an Konsumenten weitergegeben
-Marktmachtinflation, d.h ein Unternehmen nutzt seine Marktmachtposition aus (Monopolen, oder bei Absprachen auch bei Oligopolen.
Soviel zur Ursache, doch nun zu Deiner zweiten Frage: Was die Auswirkungen der Inflation sind?
Auch hier unterscheidet man zwischen 2 Kategorien wie die Inflation wirken kann;
die distributive Wirkung und die allokative Wirkung der Inflation.
Zu der distributiven Wirkung zählt die Umverteilung der realen Einkommen. Dies betrifft die Beschäftigten, wenn man unterstellt, dass diese der Geldillusion unterliegen. Dies bedeutet. Das durch eine Inflation die Nominallöhne unberührt bleiben und die Inflation zunächst nicht „bemerkt“ wird, aber der Reallohn gesunken ist.
Außerdem tritt dies auch auf, wenn die Gewerkschaften in ihren Tarifverhandlungen die Inflationsrate falsch einschätzen.
Eine weitere ist die Umverteilung der Vermögen von Gläubigern zu Schuldnern,
Resultiert aus einer bestimmten Darlehenslaufzeit vertraglich vereinbarter Nominalzins die Inflationsrate fehl einschätzt. Bsp wenn sich daraus eine negative Realverzinsung ergibt, wird der Gläubiger in einem solchen Fall zum „Inflations-Verlierer“.
Als letzte der distributiven Wirkung die sogenannte Steuerprogression. Dies sind quasi schleichende Steuererhöhungen die nicht aus einem gestiegenen Steuersatz resultieren, sondern daraus, dass zwar die Nominallöhne steigen, aber die Reallöhne relativ konstant bleiben.
Nun zu den allokativen Wirkungen der Inflation:
Ein Problem ist , dass die Kapitabildung und Kapitalverwendung verzerrt werden. Bei letzterem verursachen hohe Nonminalzinzen hohe Kapitalkosten, weshalb so eher kurzfristige Investitionen und Kreditlaufzeiten bevorzugt werden.
Selbsterklärend ist mit Sicherheit, dass die Inflation die Signalwirkung der Preise stört. Bsp kann sie Knappheiten bei bestimmten Gütern vortäuschen, wobei keine Knappheit zu verzeichnen ist.
Auf die Deflation sind ja bereits die User über mir eingegangen.
Sollte es Dich interessieren wie sich die Inflation beeinflussen lässt, so verweise ich auf:
Wie lässt sich die Inflation einer Volkswirtschaft beeinflussen?
Beste
Roth
Ob es nun von Nachfrageschwankungen oder Geldpolitik der Notenbanken oder Kreditpolitik der Geschäftsbanken herrührt:
D - zu wenig Geld im Umlauf, Nacvhfrage und Preise fallen, auch Nachfrage nach Arbeitskräften und Löhne.
I - zu viel Geld mit weniger Wert, Preise steigen, Gwerkschaften kämpfen um höhere Löhne - erst mal Euphorie, dann schmerzhafter Währungsverfall. (ehem. Wirtschaftsminister Schiller: "Inflation macht high." Ehem. Kanzler Schmidt: "Lieber 5 % Inflation als 5 % Arbeitslosigkeit". Schlimm, wenn beides zusammenkommt.
Ehem. Kanzler Schmidt: "Lieber 5 % Inflation als 5 % Arbeitslosigkeit"
Stimmt, sehr schön dass Du dieses Zitat verwendest. Ich schätze du beziehst Dich damit auf die Phillipskurve?
Doch sollte dazu angemerkt werden, dass dies eine kurzfristige Betrachtungsweise ist. Langfristig ist dies aber empirisch instabil. D.h langfristig kein Zusammenhang zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit.
Beste
Roth: Diesen Ausspruch des sonst sehr geschätzten Helmut Schmidt finde ich tatsächlich als kurzsichtig. Niemend beruft sich in D heute mehr darauf.
Allerdings sieht es jenseits unserer Grenzen etwas anders aus. Die USA fürchten Deflation mehr als Inflation, für sie ist Geldentwertung eher eine finanzpolitische Entschuldungsmethode. Auch Frankreich ist Inflation nicht grundsätzlich abgeneigt, weil dort der Staat meint, an den Stellschrauben der Ökonomie nach Tagesbedarf drehen zu können, was an Selbstüberschätzung heranreicht.


wirtschaft
Arbeiten im Marketingbereich - Welche Berufe kommen für mich in Frage?

- Betriebswirtschaft zu studieren aufgrund meiner vorherigen wirtschaftlichen Ausbildung. Im Moment denke ich das ich gerne im -- nicht geben. Ich denke, du musst einfach etwas finden, was passt. Der Marketingbereich ist sehr breitgefächert: die -


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hat es in der geschichte schon einmal eine geldentwertung gegeben,

- unter: Über die im Hinblick auf das Fortschreiten der Geldentwertung zu ergreifenden Maßnahmen- geraubten silber aus südamerika spaniens währung in einen inflationären zustand- Das ist doch systemimmanent! Infos zu einem -


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Gibt es noch andere Beispiele zur Wirtschaftspolitik?

- dass diese darstellung eine starke satire auf moderne wirtschaftspolitik ist "die sozialdemokraten fühlen sich schuldig weil sie -- soll so eine herabwertende formulierung für ein system was vielen menschen das überleben sichern? auch die darstellung -