Was strafe man beleidigt zählt beleidigung

Also nicht jedes bekannte Wort, was nicht nett ist, ist ja nicht gleich eine Beleidigung oder? Warum ist der Mittelfinger auch eine beleidigende Geste?

7 Antworten zur Frage

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Was gibt es für eine Strafe, wenn man beleidigt. Was zählt überhaupt als Beleidigung?

Fast jedes bekannte Schimpfwort wird mit einem üppigen Bußgeld bedacht. Wenn man die Beamten dabei noch duzt, wird es extra teuer. Juristen nennen es den so genannten Duz-Zuschlag. Dann zahlt der Streithahn noch mal bis zu 1200 Euro obendrauf. So kostet „Sie Schwein“ nicht unter 200 Euro, „Du Schwein“ dagegen bis 2000 Euro.
Folgende Bußgelder haben Gerichte schon verhängt:
„Fieses *“ – kostet bis zu 2500 Euro
„*“ – 250 Euro
„krankhaft dienstgeil“ – 800 Euro
„Wo sind hier Polizisten? Ich sehe nur Eiernacken“ – Dieser coole Spruch kostet 300 Euro.
Kleine Gesten mit großer Wirkung
Es werden mehr Gesten mit Bußgeldern bedacht, als man gemeinhin glauben mag. Schon der einfache Scheibenwischer kostet bis zu 300 Euro. Zunge rausstrecken immer noch 150 Euro. Vogel zeigen war lange umstritten, ist aber heute als Beleidigung anerkannt und wird mit bis zu 1000 Euro geahndet. Und für den Kreis aus Daumen und Zeigefinger hat ein Gericht schon mal 750 Euro verhängt.
Teure Beleidigung von Politessen
Beleidigungen gegen Frauen, zum Beispiel eben Politessen, werden vergleichsweise härter bestraft. Meist weil es Entsprechungen bei den männlichen Kollegen nicht gibt. Wer Frauen als solche herabwürdigt muss richtig bluten: Für „Du *“ sind bis zu 1900 Euro fällig.
Was nicht als Beleidigung gilt
Als grenzwertig gelten das Hand an die Stirn schlagen, sich kurz die Hand vor die Augen halten oder das angewiderte Wegdrehen des Kopfes. All diese Gesten wurden von Gerichten nicht als Beleidigung eingestuft und demzufolge auch nicht mit Bußgeldern belegt.
http://www.jumpradio.de/build_index.html?/scripts/quicktipp/inhalt_quicktipp.cfm?date=2005-09-26%2000:00:00
Ein Stinkefinger gilt aber als Straftat und wird mit fünf bis sieben Punkten geahndet.
Zeitungsarchiv - Hamburger Abendblatt
Eine Beleidigung im Sinne des § 185 StGB liegt immer dann vor, wenn ein Angriff auf die Ehre eines anderen stattfindet. Dies kann durch die Kundgabe von Nicht-, Gering- oder Missachtung gegenüber einer Person erfolgen, wobei man hierunter die Zuschreibung negativer Qualitäten versteht.
Betroffener einer Beleidigung kann zunächst immer eine Einzelperson sein. Aber auch Institutionen und Personengemeinschaft können beleidigt werden, wenn diese eine rechtlich anerkannte gesellschaftliche Funktion wahrnehmen und einen einheitlichen Willen bilden können. Schließlich gibt es auch noch die Beleidigung mehrerer Personen unter einer Kollektivbezeichnung. Allerdings wird diese Form der Beleidigung von der Rechtsprechung nur anerkannt, wenn der Kreis der betroffenen Personen klar abgegrenzt werden kann und dieser Personenkreis zahlenmäßig überschaubar ist.
Wer sich durch Äußerungen einer Person beleidigt fühlt, kann den "Täter" natürlich anzeigen. Letztlich entscheidet jeder Richter anhand des Einzelfalls, ob der Tatbestand einer Beleidung erfüllt worden ist.
Es hat mit Sicherheit bereits Urteile wegen Beleidigung gegeben, nur weil jemand einen Polizisten geduzt hat. Am Beispiel Dieter Bohlen können wir erkennen, dass es jedoch immer auf den Einzelfall ankommt.
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Nach § 40 Absatz 2 Strafgesetzbuch bestimmt das Gericht die Höhe eines Tagessatzes unter Berücksichtigung der persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Täters. Dabei geht das Gericht von dem Nettoeinkommen aus, dass der Täter durchschnittlich an einem Tag hat oder haben könnte. Gemäß § 40 I StGB werden mindestens 5, höchstens 360 Tagessätze verhängt.
Eine Beleidigung ist meines Erachtens dann eine Beleidigung, wenn sie auch so gemeint war.
Ein Wort, das normalerweise eine Beleidigung darstellt, kann z.B. unter Freunden oder unter Eingeweihten eine ganz andere und nicht im geringsten beleidigende Bedeutung haben und somit strafrechtlich irrelevant sein, wenn diese es untereinander verwenden. Man sollte sich natürlich hüten es gegenüber jemandem zu benutzen, der nicht zum Kreis derer gehört, die diese andere Bedeutung kennen
Der Mittelfinger ist schon seit der Antike eine beleidigende Geste, vermutlich ein sog. Phallussymbol (Phallus – Wikipedia.
Siehe auch Stinkefinger – Wikipedia.
Heute ist allgemein bekannt, dass der gestreckte Mittelfinger zumeist als Beleidigung gemeint ist und so verstanden wird, weshalb er strafrechtlich relevant ist.
Wird der Stinkefinger etwa als international anerkannte, beleidigende Geste bewertet?
International nicht, aber zumindest in Deutschland sollte man davon ausgehen können, dass jederweiß, was der Stinkefinger bedeutet.
Bsp.: "Im Iran wird der Mittelfinger mit keiner negativen Bedeutung assoziiert." (Stinkefinger – Wikipedia
Wenn du die Frage im Archiv suchst, findest du gestrige Antwort mit samt Gesetzteszitat.


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