Was spätfolgen ecstasy
Neurotoxizität und Langzeitschäden
Aus Tierversuchen ist bekannt, dass chronische Gaben höherer MDMA-Dosen zu pathologischen Veränderungen an Serotonin-Neuronen führen. Einer Untersuchung aus dem Jahr 2001 zufolge scheint nicht-metabolisiertes MDMA dabei nicht zellzerstörend zu sein.
Die Zelldegeneration ist teilweise reversibel, es wird aber weniger Zellgewebe nachgebildet als zerstört und dessen Qualität weicht von der ursprünglichen ab. Dieser Effekt wurde im Gehirn von Ratten beobachtet.
Die degenerative Wirkung auf das Hirngewebe kann durch mehrere parallele Mechanismen verursacht sein. So können Abbauprodukte des MDMA zellgiftige Eigenschaften haben. Des Weiteren kann es durch Aufnahme von Dopamin in Serotoninzellen zur Fehlmetabolisierung des Dopamins kommen, die zur Bildung des zellgiftigen 6-Hydroxydopamin führt. Der toxische Effekt ließ sich durch die kombinierte Gabe mit SSRIs zurückdrängen.
In Tierversuchen konnten neuronale Schäden durch die Gabe von Antioxidantien signifikant abgeschwächt werden. Inwieweit diese Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, ist noch nicht geklärt.
Mehrere, gezielt auf Gedächtnisleistungen fokussierende Studien deckten bei Ecstasy-Konsumenten relative Defizite der mittelfristigen Merkfähigkeit und Lernleistung in Abhängigkeit vom Ausmaß des Konsums auf. Die Beeinträchtigungen korrelieren im allgemeinen mit der Dauer und der Häufigkeit des Ecstasy-Konsums, dennoch können prinzipiell nicht nur sehr stark Konsumierende, sondern auch relativ moderate Gelegenheitskonsumenten davon betroffen sein. Hierbei soll jedoch nicht suggeriert werden, der durchschnittliche Ecstasy-Konsument weise kognitive Einschränkungen in klinisch relevanter Ausprägung auf, da der Versuch auf Grund seiner offensichtlichen Natur und den erfolgten Berichten und Erwartungen stark die Probanden wie auch das Versuchspersonal vorbelastete und nicht dem wissenschaftlichem Doppelblind-Modell gerecht wird.
Die Arbeitsgruppe um den Chemiker David Nichols stellte 1991 das Strukturanalogon 4-Methyl-MDMA her, das im Tierversuch als Wirkungsanalogon charakterisiert wurde und unter den angewendeten Testbedingungen sich als nicht-neurotoxisch erwies.
Einen Zusammenhang zwischen MDMA und Veränderungen im Gehirngewebe von Affen zeigen Untersuchungen der Universität Manchester. Die Autoren dieser Studie erzeugten bei Pinselaffen künstlich ein Parkinson-Syndrom und verabreichten dann so lange L-Dopa – ein Medikament gegen Parkinson – bis die Affen ständige Dyskinesien – eine Nebenwirkung des Medikaments – zeigten. Anschließende Gabe von MDMA führte zu einem deutlichen Zurückdrängen der Symptome. Dieses Ergebnis wird durch Selbstversuche von Parkinson-Patienten gestützt.
Quelle:
MDMA – Wikipedia
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