Was nürnberger prozesse tokioter prozessen am unterschieden

Was hat die Nürnberger Prozesse von den Tokioter Prozessen am meisten unterschieden?

Erstens, kennt man hier fast nur die Nürnberger Prozesse und zweitens, sind die Nürnberger Prozesse sehr genau dokumentiert, ja, sie wurden gar gefilmt.
Ein weiterer Grund für die unterschiedliche Beachtung beider Tribunale liegt wohl darin, daß der Anklagebehörde in Nürnberg aufgrund der peniblen Dokumentation der Behörden der NS-Zeit umfassendes Beweismaterial zur Verfügung stand.
Im Vergleich zum umfangreichen deutschen Aktenmaterial, das den Alliierten zur Verfügung stand, gab es in Japan verhältnismäßig wenig dokumentenartiges Beweismaterial.
Ein Grund hierfür ist, daß Japan vor der Besetzung seines eigentlichen Staatsgebietes kapitulierte und erst zwei Wochen nach der Kapitulation die amerikanische Besatzungsmacht in Japan einrückte. Auf Anordnung der Staats- und Armeeführung konnte in diesen zwei Wochen eine großangelegte Zerstörung von vielen, bei der erwarteten Strafverfolgung inkriminierenden Dokumenten durchgeführt werden.
SAARBRÜCKER BIBLIOTHEK

Der Tokioter Prozeß ist zusammen mit Nürnberg das erste internationale Militärtribunal gegen Kriegsverbrecher in der Geschichte.
Die japanische Rechtswissenschaft erkennt daher übereinstimmend eine "experimentelle Bedeutung" des Tokioter Prozesses für die Entwicklung des Völkerstrafrechts an.
Dies ist aber der einzige gemeinsame Ausgangspunkt; die Bewertungen des Prozesses gelangen mitunter zu diametral entgegengesetzten Schlüssen.
Die Grundlage dieser unterschiedlichen Gesamtbewertungen bilden eine Vielzahl einzelner Rechtsprobleme, die im Zusammenhang mit dem Tokioter Prozeß auftraten.
In der Bewertung der japanischen Rechts- und Geschichtswissenschaft wird diese geringe Bedeutung der Verbrechen gegen die Menschlichkeit im IMTFE teilweise darauf zurückgeführt, daß in Japan - im Gegensatz zur NS-Ideologie - eine zur Abgrenzung von herkömmlichen Kriegsverbrechen erforderliche ideologisch-systematische Dimension der Kriegsverbrechen gefehlt habe.

Nach der Kapitulation Japans wurde auch in Fernost ein Internationales Militärtribunal zur Verurteilung der Hauptkriegsverantwortlichen eingerichtet.
Angeklagt waren insgesamt 28 ehemalige japanische Generäle und Politiker wegen der agressiven und expansiven Kriegspolitik Japans vor und während des Zweiten Weltkrieges. Kaiser Hirohito wurde nicht angeklagt: Offizieller Grund war, dass er nur eine von den Militärs kontrollierte Marionettenfigur war.
Zudem wurde in einem Verfahren gegen den Kaiser eine Bedrohung der fragilen Stabilität in Japan befürchtet.
http://www.trial-ch.org/de/trial-watch/profil/db/context/seishiro_itagaki_73.html
http://archiv.jura.uni-saarland.de/projekte/Bibliothek2/text.php?id=286

DA ist noch ein kleiner, feiner, Unterschied.
Japan hatte noch seinen Tenno.
Deutschlands schlimmster oberster Verbrecher: Hitler - der hatte sich von dannen gemacht und selbst erschossen.
Hitler hätte auf der Anklagebank gesessen, mit Sicherheit.
Was im Fall vom Tenno nicht passierte - auch nicht möglich war.
Denn, dass ist ja als Tatsache erkannt worden, dass der Tenno in dem Sinn keine Politik machte.

Sehr fleißig, Immas! Sah vor einigen Tage noch im Spiegel-TV die N.- Prozesse. War sehr beeindruckend! aber außer H.Göring und dem "schwächlichen" Ribbentrop waren doch nur Figuren und Chargen 2. Grades angeklagt; die Hauptschuldigen waren tot oder flüchtig.

Ja, das habe ich mir auch noch mal reingezogen.
Die grosse Fresse vom Göring, der hat echt gedacht, der würd die Nummer eins werden, genauso wie der "Friedensflieger".
Keiner hat auch nur irgend etwas bereut oder ne Schuld erkannt, die er verübt hat.
Die haben nach Görings Pfeiffe getanzt, deshalb wirkten die etwas "daneben" diese XXXXX - ha, darf ich hier nicht schreiben.

Ehrlich, die Namen hab ich mir gar nicht gemerkt.
Bravo, dass du das weißt.