Was nimmt man wachkoma wahr

Wie kann man sich ein Wachkoma vorstellen? Bewegen kann ich mich darin nicht mehr?.oder sehen?

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Was nimmt man im Wachkoma noch wahr?

Durchleben Menschen im Koma ein langes, dunkles Nichts?
"Menschen im Koma und Wachkoma verfügen über die Fähigkeit, innerlich auf Reize zu reagieren, noch bevor es zu äußerlich wahrnehmbaren Verhaltensänderungen kommt"
"Solange ein Mensch lebt, nimmt er etwas wahr und ist über Empfindungen und Bewegungen mit der Umwelt verbunden"
"Derartige Reaktionen lassen sich am besten bei Reizangeboten von vertrauten Angehörigen, aber auch im Rahmen einer gezielten Koma-Stimulation nachweisen"
Koma-Medizin: Lebenszeichen aus der Finsternis - SPIEGEL ONLINE
Inzwischen ist es wissenschaftlich erwiesen, dass Komapatienten taktile und andere Reize wahrnehmen, verarbeiten und unter anderem mit einer Herzfrequenzänderung beantworten
Manche die aus einem Wachkoma wieder aufwachten sagten sie hätten alles mitbekommen aber konnten sich nicht äußern. Manche werden auch nur wenig mitbekommen.so wie man kurz vor dem einschlafen ist.
Das Apallische Syndrom aus biopsychosozialer Sicht
Kurzfassung
Bedingt durch die Möglichkeiten der modernen Medizin leben immer mehr Menschen, welche noch vor 10 Jahren an den Auswirkungen eines Traumas verstorben wären, nach einem Schädel-Hirn-Trauma oder einer hypoxisch bedingten Hirnschädigung im Zustand eines Apallischen Syndroms. Das APS ist eine schwere zerebrale Funktionsstörung mit verschiedenen Ätiologien, wobei das SHT und die Hypoxie die häufigsten Ursachen darstellen. Apalliker zeigen bei erhaltenem Schlaf-Wach-Rhythmus nur wenige nach außen erkennbare Regungen, wodurch sie lange Zeit als Scheintote abgetan wurden. Im Gegensatz zur früheren defektorientierten biomedizinischen Sichtweise, welche den Wachkomapatienten als leblose menschliche Hülle ohne funktionierendes Bewusstsein darstellte, versucht ein neuer biopsychosozialer Ansatz, Wachkomapatienten einen anderen Status zuzubilligen. Diesem zufolge handelt es sich bei Apallikern zwar um schwer hirngeschädigte Patienten, welche jedoch keineswegs als hirntot zu bezeichnen sind, denn sie verfügen über ein intaktes Bewusstsein mit Wahrnehmungen und Empfindungen, wodurch sie auch in der Lage sind, sich mit der Umwelt mittels spezifischer Kommunikationsverfahren auszutauschen. Wachkomapatienten als Schwächste aller Schwachen bedürfen allerdings einer aufwändigen Pflege, Betreuung und Therapie, von intensivmedizinischer Behandlung mit anschließenden Rehabilitationsphasen bis hin zur adäquaten Versorgung in geeigneten Einrichtungen mittels verschiedener Konzepte zur Behandlung bzw. Kommunikation. Biopsychosoziale Vertreter vermitteln ein neues Bild von Wachkomapatienten - aufgrund ihrer Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet, sowie Untersuchungen durch Expertengruppen, welche das Bewusstsein von Wachkomapatienten mittels bildgebender Verfahren ausführlich analysierten, lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass die bisherige Denkweise - Wachkomapatienten wären nur teilnahmslose, bewusstseinslose, scheinbar hirntote Menschen - nicht länger gültig zu sein scheint. Den beschriebenen Forschungsergebnissen und Abhandlungen zufolge verfügen Apalliker über ein noch funktionierendes Bewusstsein, welches verborgene Kompetenz im Hinblick auf mögliche Kommunikation und Interaktion mit ihnen offenbart. Folglich ist es unsere Aufgabe Wachkomapatienten zu fördern und zu unterstützen, um jenen, die die Kraft aufbringen wieder ins aktive Leben zurückzukehren, den Weg zu bereiten und sie mittels adäquater Therapien und Behandlungen dabei zu unterstützen.
Hier sehr ausführlich, evtl. ab Seite 25 ff, Seite 34 ff usw.
http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:od1l_6Hpv5sJ:https://online.medunigraz.at/mug_online/wbabs.getDocument%3FpThesisNr%3D17887%26pAutorNr%3D%26pOrgNr%3D1+das+apallische+syndrom+aus+biopsychosozialer+sicht&hl=de&gl=de&pid=bl&srcid=ADGEESgKPuEc0nrzazttF0grJT-RT_sLzkLd80lSxIvClXVRSocqOSwqzb2SPi3ozjz5vEPRAMiL-CTwAr_zPunx75A2L_G2BDFJEN_CPQIG5tV7Ak95cQMQmIlMEezgYG7Ewht83zD4&sig=AHIEtbTSUObU492VXecZEHK6bCV4f1vgiw">https://online.medunigraz.at/mug_online/wbabs.getDocument%3FpThesisNr%3D17887%26pAutorNr%3D%26pOrgNr%3D1+das+apallische+syndrom+aus+biopsychosozialer+sicht&hl=de&gl=de&pid=bl&srcid=ADGEESgKPuEc0nrzazttF0grJT-RT_sLzkLd80lSxIvClXVRSocqOSwqzb2SPi3ozjz5vEPRAMiL-CTwAr_zPunx75A2L_G2BDFJEN_CPQIG5tV7Ak95cQMQmIlMEezgYG7Ewht83zD4&sig=AHIEtbTSUObU492VXecZEHK6bCV4f1vgiw">http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:od1l_6Hpv5sJ:https://online.medunigraz.at/mug_online/wbabs.getDocument%3FpThesisNr%3D17887%26pAutorNr%3D%26pOrgNr%3D1+das+apallische+syndrom+aus+biopsychosozialer+sicht&hl=de&gl=de&pid=bl&srcid=ADGEESgKPuEc0nrzazttF0grJT-RT_sLzkLd80lSxIvClXVRSocqOSwqzb2SPi3ozjz5vEPRAMiL-CTwAr_zPunx75A2L_G2BDFJEN_CPQIG5tV7Ak95cQMQmIlMEezgYG7Ewht83zD4&sig=AHIEtbTSUObU492VXecZEHK6bCV4f1vgiw
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www.uni-duesseldorf.de/Intensivpflege/seiten/abstract_2006/Vaculik_2.pdf
In seiner ursprünglichen Bedeutung wird unter einem apallischen Syndrom ein Erlöschen des Selbstbewußtseins und der Kontaktfähigkeit im Gefolge einer schweren Schädel-Hirnverletzung oder eines Sauerstoffmangels im Gehirn verstanden. Die Steuerungsfähigkeit des Gehirns ist in Folge doppelseitiger Ausschaltung der Großhirnrinde durch Unterbrechung der Verbindungen zwischen Großhirn und Hirnstamm ausgefallen. Meist wird auch von einem sogenannten Wachkoma gesprochen: der Patient liegt mit offenen Augen da und weist auch einen Schlaf-Wach-Rhythmus auf, ist jedoch aus eigener Kraft zu keinerlei Kontaktaufnahme mit seiner Umwelt fähig, obwohl manchmal bereits vegetative und emotionale Reaktionen erfolgen. Im entwickelten Stadium besteht zwar eine stabile Atmung, die Beweglichkeit ist aber infolge einer allgemeinen Muskeltonuserhöhung weitgehend eingeschränkt. Nicht selten wird die Erkrankung daher auch als „vegetativer Zustand“ bezeichnet. Mit dieser Bezeichnung wird nahegelegt, die Lebensform dieser Kranken als „primitiv“, „pflanzliches Leben“ oder – wie im Nationalsozialismus geschehen und heute leider immer noch vorkommend – als „sinnlose Hülle“ oder „*“ zu bewerten. Dies ist jedoch inhuman und unethisch. Menschen im Wachkoma brauchen keine Sterbehilfe; sie sind weder Sterbenskranke noch „Hirntote“; sie brauchen Lebenshilfe!
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Schmerz und was dein Gehirn so hergibt - stell es dir wie ein Traum vor in dem nur ab und zu Einflüße von Außen eingebaut werden.
Die Frage ist wohl eher: Da das Gehirn noch tätig ist, was bzw. wie viel nimmt man NICHT mehr wahr?