Was nachteile bundespräsident direkt gewählt werden

Warum haben einige Hinterbänkler Köhlers Vorschlag als populistisch und nicht durchführbar bezeichnet? Was wären die negativen Folgen, die sie befürchten?

16 Antworten zur Frage

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Was sind die Nachteile, wenn der Bundespräsident direkt gewählt werden würde?

Vermutlich hängt es mit den Aufgaben des Bundespräsidenten zusammen. Der Bundespräsident vertritt die Bundesrepublik Deutschland hauptsächlich repräsentativ , er muss also der Regierung und Opposition angeschlossen sein, damit es nicht zu Konflikten kommt. Würde der Bundespräsident vom Volk gewählt, könnte eventuell ein Vertreter gewählt werden, der den Ablauf ins Stocken bringen und Konflikte heraufbeschwören könnte in Situationen, wo diese nicht angebracht wären. Die Abwägung der Meinungen findet vor der Gesetztgebung statt und nicht bei der Verkündung, welche z. B. der Bundespräsident durchführt.
Nachteile hat es nur für die Parteien, die die Mehrheit haben, weil sie ihren Kandidaten dann nicht mehr direkt durchsetzen können. Und weil sie darauf nicht verzchten wollen, sind sie auch dagegen.
Aber man könnte Deine Frage ja auch noch erweitern: Warum sollte man nicht wie in der Schweiz auch wichtige Gesetze direkt vom Volk entscheiden lassen? Dann würde nämlich noch deutlicher, wer wirklich für Demokratie ist und wer dies nur vorheuchelt.
Damit wären wir ja wieder beim Volksentscheid. Zwei Punkte - einen für die Antwort, einen für den Nick.
Also wenn ich mir meine Umwelt ansehe und die Mittel der Meinungsbildung, dann hätte ich vor einem Volksentscheid auch Angst.
Wenn du so argumentierst, dann müßtest du ja die Demokratie gleich ganz abschaffen. Außerdem zweifle ich gewaltig daran, daß die Entscheidungen, die die Politiker fällen, für das Volk wirklich besser sind. Dafür liefert Schäuble allein ja schon genügend Gegenbeispiele.
Die Demokratie ganz abschaffen ist das Kind mit dem Bade auskippen.
Demokratie ja, aber mit gewissen Puffern dazwischen, damit nicht jede beliebige Bild-Zeitungs-Volkshetze unmittelbare Folgen für Unbeteiligte hat. Im übrigen gibt es keinen Staat, der alles vom Volk bestimmen lässt, aus gutem Grund.
Es gibt aber Staaten wie die Schweiz, die wesentlich mehr vom Volk bestimmen lassen als wir, und sie fahren damit gar nicht mal so schlecht.
Deshalb wäre es in der Scheiz auch wesentlich schwerer solch einen widersinnigen Afghanistaneinsatz durchzusetzen, wie in Deutschland.
Deutschland hat mehr als zehnmal soviele Einwohner, als die Schweiz und in Deutschland ist der Bildungsgrad wesentlich schwächer, als in der Schweiz. Alles Folge der fehlenden Demokratie? Nee, glaube ich nicht, ich hätte eher Angst vor dem Umkehrschluss.
Und in Uruguay sind die Tomaten billiger, hast du noch vergessen. Warum zählst du jetzt Dinge auf, die nichts mehr mit der Frage zu tun haben?
Tatsache ist, daß in Deutschland Korruption viel einfacher ist, denn einzelne Politiker kann man immer kaufen, ein ganzes Volk aber nicht
Ein ganzes Volk kann man nicht kaufen?
Du hast wohl die Zeit um '33 vergessen.
Mir scheint, du hast die Komplexität unserer Gesetzgebung nicht verstanden und die Sicherheitsventile, damit nichts ausgehebelt werden kann. Man sagt Deutschland nach, dass die Wahlen hier demokratischer sind, als in den USA. Volksentscheide würden wieder zuviel von diesen Sicherheitsventilen aushebeln und dann hätte ich Angst vor einem neuen 33.
Aber wenn dir das System in der Schweiz so gut gefällt, dann zieh doch einfach da hin und genieß es. Viel Spaß damit. Und lass dir die Tomaten schmecken, du alter Stimmungsmacher
Du solltest es unbedingt mal lernen, dein Vokabular etwas zu frisieren und nebenbei vielleicht auch mal vorher nachdenken, bevor du den Mund auf machst.
1933 ist das Volk nicht gekauft worden. Es ist lediglich auch einen Tyrannen hereingefallen. Das ist etwas ganz anderes als Korruption. Heute ist es üblich, Politiker bis an den Hals abzuschmieren, damit sie bloß nicht die Interessen des Volkes vertreten. Und wenn dir diktatorische Strukturen besser gefallen als demokratische, dann wandere doch dorthin aus, wo noch eine Militärjunta herrscht, das müßte deinen Interessen ja dann wesentlich mehr entgegenkommen.
Aber wundere dich dann nicht, wenn du dort deine Meinung überhaupt nicht mehr äußern darfst.
Einen direkten Nachteil gäbe es wohl nicht, daher wird ja alle paar Jahre wieder neu überlegt, ob man eine Direktwahl einführen soll.
Die Gründe, welche dagegen sprechen, hat Elli1970 im Grunde schon aufgeführt; noch dazu ist das Amt des Bundespräsidenten nicht soo übermäßig maßgebend. Er gilt zwar nominell als erster Mann im Staat, noch vor Bundestagspräsidenten und Kanzler, hat auch durchaus einige Machtbefugnisse wie z.B. die Parlamentsauflösung, tritt aber dennoch letztlich eher als Repräsentativkraft auf.
Das Wahlvolk hätte echten Einfluß auf den Kandidaten, das wäre ja demokratisch. Und soas traut man uns Deutschen offenbar nicht zu.
Och naja. Ich bin zwar politisch durchaus interessiert, die Wahl des Bundespräsidenten ist jetzt aber sicher nicht mein Anliegen mit höchster Priorität
Wie oben gesagt ist er ja in erster Linie repräsentativ tätig und die Machtbefugnisse, die er hat, übt er in aller Regel eher verhalten aus. Ich kann mich z.B. nicht erinnern, wann ein Gesetzesentwurf an der Unterschrift des Präsidenten scheiterte. Und die vorgezogenen Bundestagswahlen 2005 waren ja eine Initiative Schröders gegen den Willen Köhlers.
Wäre er direkt vom Volk gewält, hätte schon aus moralischen Gründen, eine viel höhere Autoität! Daher: wehret den Anfängen.
″Keine Chance für mehr direkte Demokratie″ | Deutschland | DW.COM | 25.06.2007
Der Link gibt nur die Meinung eines einzelnen wieder und widerlegt in keiner Weise die Bedenken, die gegen Volksentscheide bestehen. Er gibt lediglich wieder, dass solche Entscheide bei der jetzigen Volksströmung unkritisch und denkbar wären, sieht aber weder Entwicklungen, noch Änderungen im Volk vor.
Die Wahl einer Person, die eigentlich nur repräsentative Aufgaben hat, würde wahrscheinlich von den meisten Wählern für recht uninteressant gehalten werden. Sie wird also möglicherweise mit Stimmen von nur 25% der Wahlberechtigten gewählt. Ob das eine bessere Legitimation ist, als von über 50% der Abgeordneten des Bundestags und der Vertreter der Länder gewählt zu werden, mag jeder selbst entscheiden.