Was geschah kapp putsch 1920

Zeitreise Mitteldeutschland - Station 8 1920-1926 - Der Kapp-Putsch und die Folgen Zwischen Demokratie und Diktatur 1918-1945 März 1920 Wolfgang Kapp, der 1917 die rechtsradikale Deutsche Vaterlands-Partei gegründet hat, unternimmt einen erfolglosen Putschversuch gegen die Reichsregierung durch SPD, Zentrum und DDP unter Reichskanzler Gustav Bauer , die die Annahme des Versailler Vertrages durchgesetzt hatte. Der war am 10. Januar 1920 in Kraft getreten und sah die Auflösung der Freiwilligen- und Wehrverbände, sogenannter Freikorps, die Entwaffnung der Bevölkerung, die Auslieferung der Kriegsverbrecher und hohe Reparationsleistungen Deutschlands vor. Andernfalls drohte die Besetzung des Reiches. Große Teile des Offizierskorps der Reichswehr sowie Angehörige der paramilitärischen und rechtsorientierten Verbände wollten dies nicht hinnehmen. 09.09.1923 Zum Schutz der jungen Republik gegen rechte Umsturzpläne versammeln sich in Dresden etwa 8.000 Mitglieder sozialdemokratischer und kommunistischer Abwehrorganisationen. In den chaotischen Anfangsjahren der Weimarer Republik - "Kapp-Putsch" 1920, Hyperinflation, "Ruhrkampf" und "Bürgerbräu-Putsch" 1923, allgemein zunehmende Radikalisierung des politischen Spektrums - ist auch Sachsen Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen zwischen demokratischen und antidemokratischen genauso wie zwischen rechten und linken radikalen Kräften. Die sozialdemokratische sächsische Regierung hatte im Mai 1923 beschlossen, mit den Kommunisten "proletarische Abwehrverbände" gegen republikfeindliche rechte Putschpläne zu bilden. 29.10.1923 Reichspräsident Friedrich Ebert setzt nach Verhängung des Ausnahmezustandes die sächsische Landesregierung aus Sozialdemokraten und Kommunisten ab und bestimmt den früheren Ministerpräsidenten Rudolf Heinze zum Reichskommissar für Sachsen. Als die Landesregierung nicht zurücktritt, besetzen Reichswehr-Einheiten die Regierungsgebäude und den Landtag. Anfang November marschiert die Reichswehr auch in Thüringen ein. Der Militärbefehlshaber zieht die Exekutivgewalt an sich; es kommt zu Ausschreitungen gegen die Zivilbevölkerung. Oktober/November 1923 Höhepunkt der Inflation - wöchentliche Steigerungsraten der Geldentwertung und Teuerung von bis zu 600 Prozent. 07.12.1923 Rücktritt der linken Koalitionsregierung in Thüringen. Die Koalition aus SPD, USPD und KPD unter Ministerpräsident August Frölich war seit 1921 in Thüringen in Regierungsverantwortung. 22.01.1924 B ildung einer völkisch-nationalsozialistisch tolerierten Landesregierung in Thüringen, die bereits im März 1924 das NSDAP-Verbot von 1922 aufhebt, woraufhin sich NSDAP-Ortsgruppen bilden, allen voran in Jena. März 1925 Adolf Hitler tritt erstmals öffentlich in Weimar auf, im November auch in Jena und Gera. Nach Weimar wird er bis 1945 noch mehr als 40 Mal kommen. 01.04.1925 Das Weimarer Bauhaus löst sich unter dem Druck reaktionärer Kreise und der rechten Thüringer Landesregierung auf und siedelt als kommunale Einrichtung nach Dessau um. Juli 1926 Nach der Neugründung 1925 hält die NSDAP ihren ersten Reichsparteitag in Weimar ab. Gleichzeitig wird die Hitler-Jugend gegründet, als deren Reichsführer von 1929 bis 1940 Baldur von Schirach fungiert.