Warum vergießt man krokodilstränen weinen
Krokodilstränen gibt es wirklich
Krokodilstränen sind keine Heuchelei. Die Echsen verspüren zwar kein Mitgefühl mit ihren Opfern, sondern vergießen ihre Tränen aus rein biologischen Gründen. Zischen, Schnaufen, Pressen – das alles spielt dabei eine Rolle.
Krokodile weinen laut einer Untersuchung amerikanischer Forscher beim Verzehren ihrer Opfer tatsächlich - womit eine Jahrhunderte alte Redensart untermauert wäre, wonach das Vergießen von Krokodilstränen so viel bedeutet wie Trauer oder Betroffenheit zu heucheln. Bei der Untersuchung zeigte sich, dass die Reptilien beim Fressen nicht nur feuchte Augen bekommen, sondern dass es aus den Tränendrüsen mitunter sogar regelrecht sprudelt.
Quelle:Tiere: Krokodilstränen gibt es wirklich - DIE WELT
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Warum vergießt man Krokodilstränen? Können die überhaupt weinen?
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Krokodilstränen-Phänomen
Die so genannten Krokodilstränen vergießt das Tier, weil dicht hinter dem dritten Augenlid, das das Auge durch seine Wischbewegung reinigt und beim Tauchen schützt, eine Drüse liegt, die ein eiweißreiches Sekret absondert. Diese Flüssigkeit dient als antibakterielle Schmiere zum Schutz des Krokodil-Auges.
Dass die Tiere tränenähnliche Sekrete absondern, haben Forscher aus aller Welt beobachtet und berichtet. "Das könnte dazu geführt haben, dass heute die Redensart ,Krokodilstränen weinen" nicht nur im Deutschen, sondern auch in anderen Sprachen vorkommt, etwa im Niederländischen (,Krokodilletranen",crocodile tears",verser des larmes de crocodile")", so die Sprachwissenschaftlerin.
Doch die Redensart beruht nach Meinung von Klosa wohl auf einer anderen Geschichte - nämlich auf einer naturwissenschaftlichen Enzyklopädie des französischen Mönches Bartholomaeus Anglicus aus dem 13. Jahrhundert. Der Mönch berichtet in seinem Werk, Krokodile würden Menschen zwar umbringen. Doch bevor sie sie auffräßen, beweinten sie bitterlich deren Tod.
Seit dem Mittelalter ist dann die Umdeutung in Sagen weit verbreitet, wonach das Krokodil listigerweise wie ein kleines Kind weine und schluchze, um seine Opfer anzulocken und dann zu verschlingen. Diese Idee geht wohl auf die Harpyien zurück, denen ein ähnlich hinterlistiges Verhalten nachgesagt wurde, das man dann auf die armen Krokodile übertrug.
Tatsächlich weint das Krokodil aber nicht. Wahr ist hingegen, dass die jungen Tiere kurz vor dem Ausschlüpfen aus dem Ei zu schreien beginnen. Die Krokodilmutter wird dann sehr aggressiv und verteidigt das Gelege gegenüber allen, die sich ihm nähern.
http://www.rp-online.de/public/article/wissen/umwelt/42856/Warum-weinen-Heuchler-Krokodilstraenen.html
Sicher ist laut Wissenschaftlerin Klosa jedenfalls, dass die Krokodilstränen erst später als heuchlerische Tränen gedeutet wurden. In diesem Sinne hat etwa Martin Luther die Redensart gebraucht. Die Vorstellung, das erbarmungslose Krokodil würde falsche Tränen vergießen, war so ein starkes Sinnbild, dass es die Literatur eroberte.