Warum ist rasant schnelle motorradfahrt kühlend reibung luft wärme entstehen müßte

Fragte ich mich heute und nun euch, als ich bei warm-schwülen Beinah-Sommer-Wetter mollig verpackte Motorradfahrer sah. Und letztendlich weiß ich es aus eigener Erfahrung, Motorradfahren ist eher erfrischend.

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Warum ist ein rasant-schnelle Motorradfahrt eher kühlend, obwohl doch durch Reibung mit der Luft Wärme entstehen müßte?

Bekannt ist das Phänomen aus der Meteorologie als "Windchill-Effekt". Die Feuchtigkeit auf der Hautoberfläche wird durch den Wind sehr viel schneller verdunstet als in relativer Ruhe. Dabei wird Verdampfungsenergie in Form von Wärme verbraucht, die dem Körper entzogen wird. Die Körperoberfläche kühlt daher ab. Die Luftreibung wird erst bei sehr viel höheren Geschwindigkeiten relevant, z.B. beim Eintritt von Raumfahrzeugen in die Erdatmosphäre. Die Luftreibungskraft ist proportional zur Geschwindigkeit des bewegten Körpers.
Windchill – Wikipedia
Der Fahrtwind entzieht dem Körper mehr Wärme, als durch eigenes Temperaturverhalten und durch Reibungswärme anfällt. Wobei die Reibungswärme durch Luft sowieso vernachlässigbar klein ist.
1. Unser Körper gibt regelmäßig Wärme an die Umgebung ab. Diese Wärme hält sich in einer Schicht von 2-3 mm Stärke direkt an der Körperoberfläche.
2. Der Fahrtwind bläst diese Wärmeschicht ständig weg, was der Mensch als Kühlung empfindet.
3. Wenn die Luft Reibungswärme erzeugen sollte, dann müsste sie sehr viel schneller an der Körperoberfläche vorbeiströmen.
Dass "durch Reibung mit der Luft Wärme entstehen müßte" ist zwar richtig, aber die Wirkung wird im Allgemeinen *sehr* überschätzt.
Unsere Vorstellung dazu basiert auf Bildern von Körpern, die aus dem Weltall oder einer Umlaufbahn zur Erde fallen. Diese Körper werden aber nicht durch Reibung an der Atmosphäre erhitzt, sondern dadurch, dass sie durch ihre enorme Geschwindigkeit die Luft vor sich ähnlich wie in einer Luftpumpe komprimieren.
Ein geostationärer Satellit fliegt mit 11.070 km/h. (Geosynchrone Umlaufbahn – Wikipedia) Wenn er in die Atmosphäre stürzt, haben die Luftmoleküle gar keine Zeit, zur Seite auszuweichen. Also stauen sie sich wie in einer Luftpumpe und geben ihre Wärmeenergie an die Umgebung ab. Und bei der Geschwindigkeit sammelt der Satellit echt *viel* Wärmeenergie ein.
Das ist wie Fahrradfahren mit Helm. Wenn man da bergab fährt spürst du deutlich den Fahrtwind der durch deine zunehmende Geschwindigkeit entsteht. Viele Motorradfahrer sind ja auch sommerlich angezogen, da merkt man dann schon den Fahrtwind wenn man mal auf's Gas drückt.
.erinnert mich sofort an den Kamelreiter in der Wüste. Der ließ sich auch von dem Grundsatz der Kühlung durch den Fahrtwind leiten. Feuerte auch sein Kamel zu mehr und mehr Geschwindigkeit an. Bis es schließlich tot umfiel. "Mist, jetzt ist es wohl erfroren!". ☻☻☻