Warum ist diesel stärker benzin

Alles was stark sein muß, nimmt Diesel und alles, was schnell sein will, Benzin. Warum ist es nicht umgekehrt, daß LKws und schwere Maschinen einen Benzinmotor eingebaut bekommen? Oder, woher kommt die Kraft, die der Diesel dem Motor gibt, die ein Benzin nicht hätte? Hoffentlich drücke ich mich nicht zu verworren aus. Bitte bedenkt beim Antworten: ich bin kein Mann, einfach und "kindgerecht".

13 Antworten zur Frage

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Warum ist Diesel stärker als Benzin?

Der Dieselmotor arbeitet mit deutlich höheren Drücken im Zylinder und muss deswegen massiver gebaut sein. Auf der anderen Seite erlaubt der höhere Druck einen effektiveren thermodynamischen Kreisprozess (Carnot-Prozess – Wikipedia), d.h. ein Dieselmotor ist effektiver als ein Benzinmotor.
Deswegen sind Motoren, die besonders leicht sein oder besonders hohe Drehzahlen erreichen sollen, Benzinmotoren, während Motoren, die besonders effektiv Leistung abgeben sollen, aber wo es auf das Gewicht nicht so ankommt, in der Regel Dieselmotoren.
Hier muss noch einmal etwas zu Dieselkraftstoff vs. Benzin gesagt werden.
Generell gibt es bei den beiden Motoren Unterschiede in der Art der Gemischbildung und in der Art der Zündung. Beim Benzinmotor bildet sich erst das Treibstoff-Luft-Gemisch, danach wird es im Zylinder verdichtet und dann durch den Zündfunken der Zündkerze gezündet. D.h. wir brauchen einen Treibstoff, der sich besonders einfach mit Luft mischen lässt. Früher nahm man einen Vergaser, bei der Luft über die Flüssigkeit geblasen wurde und dadurch Tröpfchen von Treibstoff mitriss. Der Vergaser lässt sich aber nicht besonders gut steuern. Deswegen werden heute fast ausschließlich Einspritzmotoren gebaut, bei denen der Treibstoff in den Luftstrom gespritzt wird, bevor das Gemisch in den Zylinder kommt, oder gar erst, nachdem die Luft bereits im Zylinder ist. Allerdings wird das Benzin-Luft-Gemisch durch das Verdichten heiß. Man spricht von adiabatischer Kompression. Bei ungünstiger Gemischbildung vor allem bei hohen Drehzahlen kann es passieren, dass es sich allein durch die dabei entstehende Hitze und damit zu früh entzündet. Man spricht dann vom Klopfen des Motors. Er läuft unrund und uneffektiv, weil das brennende Gemisch sich bereits ausdehnt, bevor der Kolben den oberen Totpunkt erreicht und damit der Motorwirkung entgegen arbeitet.
Wir brauchen für einen Benzinmotor also einen sehr genau abgestimmten Treibstoff, der einerseits sich gut mit Luft mischt, auf der anderen Seite möglichst nicht zum Klopfen führt ("klopffest"). Deswegen gibt es Benzin in mehreren Gütegraden, es gibt Normal, Super und Super Plus, auf die die Motoren abgestimmt sind.
Beim Dieselmotor wird die Luft ohne Treibstoff im Zylinder komprimiert und dadurch sehr heiß, noch viel stärker als im Benzinmotor - ich hatte ja bereits davon gesprochen, dass der Druck im Dieselmotor höher ist. Dann wird durch eine Einspritzdüse der Diesel in die heiße Luft gespritzt und entzündet sich sofort , oder der Diesel wird vorher in eine kleine Kammer gespritzt, zerstäubt dort zu lauter kleinen Tropfen, die anschließend in den Zylinder gespritzt werden , wo sie sich entzünden.
Beim Dieselkraftstoff muss deswegen nicht auf Klopffestigkeit oder auf besonders gute Gemischbildung geachtet werden, da dies durch die hohen Drücke von selbst erledigt wird. Einfach konstruierte Diesel können im Prinzip mit allem fahren, das man irgendwie zu kleinen Tröpfen oder zu Staubwolken zerblasen bekommt und das verbrennen kann. Ob das nun Dieselkraftstoff, Benzin, Speiseöl oder Kohlenstaub ist, macht dem Diesel prinzipiell nichts aus, solange man es irgendwie zerstäubt in den Zylinder kriegt.
Moderne PKW-Diesel sind aber sehr genau auf DIN-Dieselkraftstoff abgestimmt, und nur mit diesem erreichen sie eine optimale Kraftentfaltung bei gleichzeitig geringen Abgaswerten. Bei anderen Kraftstoffen können sich die Düsen zusetzen, oder die Partikelfilter verstopfen. Allerdings könnte man jeden Diesel sehr einfach auf andere Kraftstoffe umrüsten, wenn man nur Einspritzanlage und Partikelfilter tauscht.
Das ist schon mal ein Top - überzeugend und völlig ohne Link
Diesel enthält etwas mehr Energie als Benzin pro Volumen, das ist aber nicht der Grund.
Der Diesel-Motor hat einen höheren Wirkungsgrad als der Otto-Motor, weshalb er natürlich in großen Nutzfahrzeugen, die viel Kraftstoff verbrauchen, eingesetzt wird. Noch vor einigen Jahren hatte der Dieselmotor aber den nachteil, dass er laut war, nicht so gut beschleunigte und nicht so hohe Drehzahlen erreichte. Deshalb setzte man ihn im PKW-Bereich, vor allem bei den "sportlicheren" Fahrzeugen nicht ein.
Inzwischen ist das alles nicht mehr so: die Benziner haben Wirkungsgradmäßig gut aufgeholt, und die Diesel sind kleiner und agiler geworden. Es gibt sogar schon Rennmaschinen mit Dieselmotor. Diese Entwicklung ist vor allem auf den Turbolader in Verbindung mit kleinvolumigen Dieselmotoren zurückzuführen.
Ein großer LKW oder kleiner LKWlaster, nimmt nicht Diesel wegen der Stärke, sondern ausschließlich wegen des Preises. Ein LKW muss weite Strecken zurück legen, da ist Diesel preislich unschlagbar, da weniger im Verbrauch. Mit einem Benzinmotor wäre der Sprit auf Dauer unbezahlbar.
Nicht ganz. In den USA unterscheiden sich Diesel und Benzin nicht im Preis , und trotzdem sind die LKWs dort fast durchweg mit Dieselmotoren ausgestattet.
Auch in Österreich ist der Preisunterschied zwischen Benzin und Diesel viel geringer als in Deutschland, und trotzdem sind dort 80% der Neuwagen dieselbetrieben.
Auch bei uns war der Diesel vor mehreren Monaten fast gleich, aber der geringere Verbrauch der Motoren ist ausschlaggebend.
Nun ja, ich kam auf die Frage, weil neben mir ein beeindruckender Autotransporter hielt. Beim Bremsen spürte ich förmlich die Kraft, die von hinten nachdrückte und beim Anfahren hätte es mich nicht gewundert, wenn erst mal die Räder durchdrehen, bis sie "den toten Punkt" überwunden hätten und viele Tonnen erneut rollen.
Aber der fuhr sanft an - so wie du und ich.
Ja und dann fragte ich mich,warum das mein Franzose eigentlich nicht hinkriegt, wenn er sone Ladung angekuppelt bekäme.
In den letzten Jahren haben sich im Motorenbau die Grenzen zwischen Benzin- und Dieselmotoren verwischt.
Traditionell war es eben so, dass Dieselmotoren langlebiger waren, schwerer und nicht für hohe Drehzahlen geeignet. Zudem waren sie sparsamer im Verbrauch. Damit waren Diesel die idealen Motoren für LKWs. An letzterem hat sich bis heute wenig geändert, aber im PKW-Bereich gibt es inzwischen sehr sportliche Dieselantriebe, zumeist als Turbomotoren.
Zwar kosten die mehr, sowohl in der Anschaffung als auch bei der Steuer, aber wer sehr viel fährt, der kann u.U. den Mehrpreis wieder einsparen, weil der Verbrauch niedriger ist und Diesel deutlich weniger kostet.
Ganz einfach: Im Diesel steckt mehr Energiegehalt. Er hat einen Brennwert von 45,4 MJ/kg, Benzin nur 11,9 - 12,3 MJ/kg.
Dieselkraftstoff – Wikipedia
Motorenbenzin – Wikipedia
Diesel hat eine höhere Energiedichte. Dieselmotoren erzeugen höhere Drehmomente bei niedrigeren Drehzahlen, sind also für Schwerlastbetrieb bei geringen Drehzahlen optimal geeignet - und sind durch ihre massive Bauart sehr robust.
claus_v: Da hast du dich verlesen Diesel und Benzin unterscheiden sich zwar, aber nicht so stark. Dieselkraftstoff hat eine Energiedichte von 45 MJ/kg, Benzin ungefähr 43 MJ/kg.
Woher kommen erhöhter Brennwert und Energiedichte?
Und - ist der Diesel an sich schon - also über die lange Gedankenbrücke - wie das Öl, das im Super ZB. drin ist?
Stimmt - kwh und MJ vertauscht. wie auch immer, Diesel hat eine höhere Energiedichte.
Im Super ist kein Öl!
Es sei denn im Zweitaktgemisch - das ist aber wieder eine ganz andere Baustelle.


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