Warum haben kinder früher teller abgeleckt

Auch Erwachsene machen das heute noch. Nicht in der Öffentlichkeit und in restaurants, aber doch ab und an, Kinder ebenso. Weil es besonders geschmeckt hat und man alles aufessen will, weil man das Spülen nachher erleichtern möchte und weil man den teller so etwas sauberer hinterlässt.

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Warum haben die Kinder früher die Teller abgeleckt?

Weil sie "früher" nicht so zu essen bekam wie heute und deshalb hat es ihnen auch so gut geschmeckt, dass sie keinen noch so kleinen Rest übrig lassen wollten
Dann hat ihnen das Essen besonders gut geschmeckt,ist doch irgendwie ein Lob an die Köchin oder den Koch
Von früher kenne ich das nicht,dann gab es Schelte,gehörte sich eben nicht am Tisch
Meine Kinder durften das als sie noch klein waren zu Hause,habe ich nie eng gesehen das Thema,im Restaurant sieht das schon wieder anders aus.
Das tun nicht nur Kinder, das tue ich heute noch
Das kommt noch von der Kriegs-und Nachkriegszeit.
Isabell: Eine Kindheit im zweiten Weltkrieg - Christel Bott - Google Books
Hallo, weil damals die Im "Vater unser" Gebet vorhandene Bitte: "unser täglich Brot gib uns heute" noch wörtlich verstanden wurde. Damals, insbesondere nach 1. Wk, Ende 2. Wk bis Ende 1948/1953 gabes bei uns in der Bunzelrepublik"echten Hunger". Früher auch schon, wie folgendes Gedicht belegt. mfgo
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Zitat: Gottfried Keller
Die Schenke dröhnt, und an dem langen Tisch
Ragt Kopf an Kopf verkommener Gesellen;
Man pfeift, man lacht; Geschrei, Fluch und Gezisch
Ertönte an des Trankes trüben Wellen.
In dieser Wüste glänzt' ein weißes Brot,
Sah man es an, so ward dem Herzen besser.
Sie drehten eifrig draus ein schwarzes Schrot
Und wischten dran die blinden Schenkenmesser.
Doch einem, der da mit den andern schrie,
Fiel untern Tisch des Brots ein kleiner Bissen;
Schnell fuhr er nieder, wo sich Knie an Knie
Gebogen drängte in den Finsternissen.
Dort sucht' er selbstvergessen nach dem Brot;
Doch da begann's rings um ihn zu rumoren,
Sie brachten mit den Füßen ihn in Not
Und schrien erbost: "Was, Kerl, hast du verloren?"
Errörend taucht' er aus dem dunklen Graus
Und barg es in des Tuches grauen Falten.
Er sann und sah sein ehrlich Vaterhaus
Und einer treuen Mutter häuslich Walten.
Nach Jahren aber saß derselbe Mann
Bei Herrn und Damen an der Tafelrunde,
Wo Sonnenlicht das Silber überspann
Und in gewählten Reden floh die Stunde.
Auch hier lag Brot, weiß wie der Wirtin Hand,
Wohlschmeckend in dem Dufte guter Sitten;
Er selber hielt's nun fest und mit Verstand,
Doch einem Fräulein war ein Stück entglitten.
"O lassen Sie es liegen!" sagt sie schnell;
Zu spät, schon ist er untern Tisch gefahren
Und späht und sucht, der närrische Gesell,
Wo kleine seidne Füßchen stehn zu Paaren.
Die Herren lächeln, und die Damen ziehn
Die Sessel scheu zurück vor dem Beginnen;
Er taucht empor und legt das Brötchen hin,
Errötend hin auf das damastne Linnen.
"Zu artig, Herr!" dankt' ihm das schöne Kind,
Indem sie spöttisch lächelnd sich verneigte;
Er aber sagte höflich und gelind,
Indem er sich gar sittsam tief verbeugte:
"Wohl einer Frau galt meine Artigkeit,
Doch Ihnen diesmal nicht, verehrte Dame!
Es galt der Mutter, die vor langer Zeit
Entschlafen ist in Leid und bittrem Grame."
Was nicht im Schulbuch steht: Hungerblockade gegen Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg – Analyse + Aktion
Sag so , es gab Zeiten da war das Essen nicht so reichlich und wollte Alles vom Teller.
Meine Enkel bis jetzt nicht. 7 und 8 Jahre alt.