Völkerwanderung welche stämme beteiligt haben sich heutigen deutschland niederglassen wie viele

Der Epochenbegriff »Völkerwanderung« bezeichnet den Übergang von der Antike zum Mittelalter, bewirkt durch den Einbruch germanischer Völkerschaften ins römische Imperium. Der Begriff, erst im 18. Jahrhundert entstanden, umreißt die Zeit etwa zwischen 376 und 568, dem Hunnensturm und der Eroberung Italiens durch die Langobarden. Am Ende dieser Epoche sind Länder in den Mittelpunkt des historischen Blickfelds geraten, die für die Antike nur Randgebiete gewesen waren, während die Zentren, Griechenland und Italien, in die Bedeutungslosigkeit versinken. Die Völkerwanderung stand mit der zeitgleichen Spätantike in einem vielfältigen Wechselverhältnis. Zwar hatte die Krisen- und zuletzt Katastrophensituation des spätantiken Reiches innere Gründe zur Genüge. Die entscheidenden Anstöße indes kamen von außen und erschütterten die Mittelmeerwelt derart, dass am Ende zusammen mit den Lebensformen auch die Kultur verfallen war, die sie kennzeichnete. Anzeichen von Schwäche wurden früh sichtbar. So hatte bereits Augustus auf eine Unterwerfung der germanischen Welt verzichtet, seine Nachfolger versuchten lediglich Grenzkorrekturen. Bevölkerungsrückgang und häufige Epidemien, dazu finanzielle und wirtschaftliche Belastungen angesichts von Kriegen und anderen Imperiumsaufgaben führten zu Zwangswirtschaft und sozialen Schwierigkeiten und damit auch zum Ende von Blüte und Wohlfahrt, die insbesondere die ersten beiden Jahrhunderte der Kaiserzeit ausgemacht hatten. Die Kosten für eine zwangsläufig starke Armee und die Aufrechterhaltung der allgemeinen Struktur mündeten so in einen Kreislauf von wachsenden Ausgaben und zunehmender Inflation, dazu in die Rückkehr zu Versorgungsautarkie und Naturalwirtschaft, die ihrerseits wieder die Urbanisierung und damit die Romanisierung des Reichsgebiets beeinträchtigten. Es kam zum Auseinanderklaffen der sozialen Schichten, an der Spitze in eine reiche mit guten finanziellen Ressourcen, Immunität und Aussicht auf höchste Ämter und eine kuriale, die Beamten der städtischen Kurien umfassend, mit Verpflichtung zu Steuergarantie und Dienst in der Selbstverwaltung. Für die Eintreibung der geforderten Steuern ihres Bezirks hafteten die Kurialen mit ihrem Vermögen - für viele der Ruin. Für die niederen Schichten, die Kolonen , entwickelte sich der Kolonat zur erblichen Bindung an die Scholle und zu einer Lage ohne Aussicht auf Verbesserung; an ihr änderte auch die christliche Ethik nichts. Widerstandsbewegungen waren die Folge, bedeuteten aber weitere Belastung. Das Reformwerk Kaiser Diokletians , geschaffen in der Absicht, dem Imperiumsgefüge wieder eine stabile Grundlage zu verschaffen, scheiterte. Zugleich begann ein Auseinanderdriften der beiden Imperiumshälften, gefördert nicht zuletzt durch die dogmatischen Streitigkeiten in der christlichen Kirche. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2004 Das ist ein sehr umfassendes Thema: nachzulesen hier: Völkerwanderung: Die Germanen dringen ins römische Imperium Ich empfehle aber auch die Dokumentation des ZDF: Sturm über Europa http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/5/0,1872,2006981,00.html

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Wann war die Völkerwanderung, welche Stämme waren beteiligt und welche Stämme haben sich im heutigen Deutschland niederglassen und wie viele?

Durch die Völkerwanderung wurde diese überrollt und floh zu einem großen Teil nach Süden und Westen; der Rest wurde germanisiert, in Teilen allerdings erst im hohen Mittelalter. Am Ende der Völkerwanderung war so quasi das ganze heutige Deutschland bis zur Elbe von Sprecher germanischer Sprachen besiedelt, die sich mit der Zeit zu Stammesgroßverbänden zusammenfanden bzw. schon zusammengefunden hatten, als sie die romanische Bevölkerung assimilierten. Die Stammesgroßverbände waren die Friesen, Sachsen, Franken, Thüringern, Alemannen und Baiern. Die nördliche Hälfte der Alemannen wurde früh von den Franken erobert und frankisiert, auch durch fränkische Einwanderung. Die Thüringer kamen später teilweise unter fränkische, teilweise unter sächsische Herrschaft; dementsprechend wurden die nördlichen Thüringer saxonisiert, die südlichen frankisiert. Als letzte kamen Friesen und Sachsen unter fränkische Herrschaft, die Christentum, Schrift, damit lateinische Schriftsprache flächendeckend einführte. In ganz Deutschland gab es also ein lateinisches und ein fränkisches Superstrat, zumal auch ein Großteil der Oberschicht durch Franken ersetzt wurde. In einigen Gebieten war wie oben erwähnt das Superstrat im Zusammenspiel mit Einwanderung so stark, daß noch im frühen Mittelalter ein Sprachwechsel zum Fränkischen stattfand; dies gilt in der Pfalz und im südfränkischen Gebiet sowie im heutigen Holland. Östlich der Elbe sowie in Ostholstein hatten in der Völkerwanderung Slawen gesiedelt. Sie blieben bis ins Hochmittelalter unabhängig und Heiden. http://reese.linguist.de/Laender/deutschland.html
Bis zur Völkerwanderung
Der erste Kontakt des heutigen Deutschland mit Schrift geschah durch die Römer. Zu dieser Zeit war die südliche Hälfte vor allem von Kelten und Rätern bewohnt, die nördliche Hälfte von Germanen, wobei es nach einer Theorie in Nordwestdeutschland ein nicht mehr bekanntes nichtgermanisches indogermanisches Volk gegeben haben soll, das erst um die Zeitenwende langsam germanisiert wurde.
Besagte südliche Hälfte wurde Teil des Römischen Reiches. Kelten und Räter wurden romanisiert, außerdem gab es Einwanderung aus anderen Teilen des Reiches, so daß eine romanische Bevölkerung im römisch besetzten «Germanien» entstand.
Spätantike - Völkerwanderung
Die Stämme, unter deren Namen germanischen Völker in der Spätantike bekannt wurden, existierten zur Zeit Tacitus noch nicht oder waren vage Bezeichnungen. Franken, Goten, Burgunden u.a. bildeten sich als Großstämme erst in den Jahrhunderten nach der Zeitenwende heraus. Diese Entwicklung blieb den römischen und griechischen Ethnographen lange verborgen, sodass sich in den historischen Aufzeichnungen kaum Beschreibungen finden. Die Vielfalt von über 40 Stämmen bei Tacitus reduzierte sich auf einige wenige, die in der Antike als „neue“ Völker zu den bisherigen dazugezählt wurden. Als kleinere Verbände oder als Volksgruppen, die sich den Großstämmen anschlossen oder Teilstämme bildeten, wurden noch in der Spätantike u. a. folgende Stammesnamen genannt: Warnen, Angeln, Jüten, Juthungen, Rugier, Heruler.
Zu den neugebildeten Großverbänden zählen in der Spätantike u. a. Alamannen, Burgunden, Franken, Goten, Gepiden, Langobarden, Markomannen, Sachsen, Thüringer, Angelsachsen und Vandalen. Anstelle der Markomannen werden ab dem 6. Jahrhundert die Bajuwaren genannt.Germanen – Wikipedia