Süsswasser haie

Gibt es eigentlich irgendwo auf diesem Planeten Haie, die in Süsswasser leben?

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Gibt es Süsswasser-Haie?

Die meisten noch lebenden Haiarten werden der Ordnung der Carcharhiniformes zugeordnet. Die 197 Arten werden auf acht Familien aufgeteilt.
Alle Grundhaie haben einen langen, spitz zulaufenden Körper, zwei stachellose Rückenflossen, eine Afterflosse, fünf Kiemenschlitze, sowie eine verlängerte Schnauze mit einem gut entwickelten Maul, das beinahe bis hinter die Augen reicht. Die ebenfalls bei diesen Haien vorhandene Nickhaut (siehe "Sehvermögen"), die zum Schutz vor die Augen geschoben werden kann, verleiht dem Blick dieser Haie eine gewisse Ausdruckslosigkeit als befänden sie sich unter einer Maske.
Obwohl die Vertreter dieser Ordnung überwiegend in tropischen und gemäßigten Küstengewässern verbreitet sind, umfassen sie sogar Haie denen eine eindeutig benthische oder pelagische Lebensweise zugeordnet werden kann. Es gibt unter ihnen sogar Arten, die im Süßwasser leben können.
Die Carcharhinidae ist nach Meinung vieler Wissenschaftler die besdeutenste aller Haifamilien. Sie ist die dominierende Riffgemeinschaft, nicht nur was die Artenvielfalt angeht, sondern auch im Bereich der Individuenzahl. Man trifft sie in allen gemäßigten und tropischen Meeren an. Der Carcharhinus leucas schwimmt sogar manche Flußläufe hinauf, was ihm schon einige unterschiedliche Trivialnamen, wie "Süßwasserhai" oder "Sambesi-Hai" einbrachte. Selbst im Mississippi und im Amazonas hat man ihn schon gesichtet. Oft verweilt er einige Wochen lang in den Flüssen, bevor er sich auf den Rückweg ins Meer macht.
Quelle und weitere Informationen:
Carcharhiniformes | haiwelt.de
Offensichtlich
Seit einigen Jahren, sind Besonderheiten bei Süßwasserhaie einiger Flüsse in Borneo und im Norden von Australien zu beobachten. Bekannt ist die erstaunliche Fähigkeit der Bullenhaie vom Salzwasser in Süßwasser zu schwimmen und sich dort über längere Zeit aufzuhalten - oder auch lebzeitig.
Entsprechend haben einige endemische Populationen gebildet, wie etwa die Bullenhaie im Nicaraguasee. Über eine Verbindung zum Meer sind diese Haie in den See gelangt und haben dort eine eigene Population gebildet. Ähnliche Beispiele gibt es auch noch aus Flussläufen wie dem Ganges, dem Mississippi, dem Tigris oder auch dem Sambesi.
Einer der wenigen Haie, die tatsächlich auch in Süßwasser überleben können ist der Bullenhai. Angriffe durch ihn sind mehrfach in Flüssen und Flussmündungen dokumentiert.
Haie sind aber trotz allem eigentlich Salzwasserfische.
Wichtig für das Überleben eines Haies in Süßwasser ist eine angepasste Osmoregulation. Also Salzwasserfisch hat er normalerweise das Problem, dass das umgebende Medium einen höheren Ionengehalt hat als sein Blut, so dass er Wasser aus dem Körperinneren abgeben würde an das Außenmedium. Dem wirkt er entgegen durch Bildung eines starki konzentrierten Urins und aktiver Abgabe von Ionen. Im Süßwasser sieht es jedoch anders aus. Hier hat das Außenmedium so gut wie keine gelöste Ionen. Der Hai würde also wasser aufnehmen um einen Ionenausgleich herzustellen. Wie der Hai jetzt auf diese veränderten Außenbedingungen reagiert und wie er sich daran anpassen kann, ist noch nicht komplett geklärt. bei anderen Fischen, die einen Wechsel von Süß- nach Salzwasser durchmachen ist dies erforscht. Hier wird diese Kunststück mit Hilfe sogenannter Chloridzellen gelöst. Ob der Hai ähnlich Fähigkeiten hat, ist noch nicht ganz klar.