Sich hypnose versetzen lassen hypnosesitzung beigewohnt

In welchen Fällen läßt sich Hypnose erfolgreich einsetzen?Wie kann man sich gegen Scharlatanerie auf diesem Gebiet schützen?Hat jemand schon eine erfolgreiche Hypnosebehandlung gehabt und mag darüber berichten?---Gründe,Erfolge,als auch über Mißerfolge---.

5 Antworten zur Frage

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Wer hat sich schon einmal in Hypnose versetzen lassen,oder einer Hypnosesitzung beigewohnt?

Im Rahmen meiner Ausbildung im Bereich Hypnose habe ich mich natürlich auch selbst hypnotisieren lassn.
Aber vielleicht darf ich Dir etwas ganz Grundsätzliches darüber berichten.
Hypnose ist die Konzentration auf ein ganz bestimmtes Teil der gesamten Wahrnehmung. In diesem Teil bleibt der Patient jedoch voll wach und kann mit dem Therapeuten arbeiten.
Hypnose finktioniert auch nur, wenn Du selbst es willst. Gegen Deinen "wirklichen" Willen kann Dich niemand hypnotisieren. Verwechsle auch therapeutische Hypnose nicht mit dem, was in Shows und im TV stattfindet. Das gehört in den Bereich Unterhaltung.
Bei der therapeutischen Hypnose besteht ein Vertrauensverhältnis zwischen Therapeut und Patient. Gibt es das nicht, bricht der Therapeut sofort ab oder fängt gar nicht erst an.
Wie funktioniert so die Hypnose, werde ich häufig gefragt.
Stell Dir vor, Du bist im Kino. Der Film hat noch nicht begonnen. Du siehst eine interessante Person vor Dir, betrachtest sie ein wenig, gleichzeitig riechst Du das etwas aufdringliche Parfume einer Frau. Hörst das Knistern von Bonbonpapier, viele Sinneseindrücke nimmst Du gleichzeitig wahr.
Dann verlischt das Licht. Der wirklich spannende Film beginnt. Dein Blickwinkel ist ganz auf die Leinwand fokussiert. Du läßt Dich ganz in den Bann des Fimes ziehen. Jetzt sind all die vorher wahrgenommenen Informationen immer noch da, haben aber für Dich keine Bedeutung mehr. Du bist ganz konzentriert auf den Film. Genau so ist Hypnose. In einem Bereich bist Du voll konzentriert da und kannst mit dem Therapeuten arbeiten, alles andere ist immer noch da, aber unwichtig geworden.
Ich möchte darpüber noch weiter schreiben, aber muss jetzt aufhören. Ich schreibe vielleicht noch weiter, wenn Du es möchtest.
Don
Hallo, ich bin wieder da und fahre gern fort, da von euch Interesse da ist.
Ich will erst noch ein weiteres Beispiel geben für die Hypnose.Stellt euch ein Liebespaar vor, das miteinander schmust. Das Schmusen wird intensiver und geht in ein heißes Liebesspiel über. Beide entkleiden sich ganz und geben sich einander ganz hin. In diesen AUgenblicken merkt keiner von beiden dass die Temperatur im Zimmer nur 16 Grad Celsius ist. Eigentlich viel zu kalt für ein nacktes Paar. Aber beide haben ihre Aufmerksamkeit ausschliesslich auf das Liebesspiel gerichtet. Die Information Kälte ist weiterhin vorhanden wird aber als nicht wesentlich ausgeblendet. Das ist genau wie bei der Hypnose.
Der Therapeut hilft dem Patienten in Zustand der Ruhe zu kommen. Dazu benutzt jeder ein eigenes auf ihn selbst zugeschnittenes Hilfsmittel.Z. B. Ruhige Stimmlage, gleichmässige Wortfolgen usw. Erst wenn es so weit ist, wird ein Kontakt geschlossen, dass der Therapeut den Patienten weiterführen kann.Er macht ihm klar, dass alle unwichtigen Informationen weiterhin vorhanden sind, aber als unwichtig ausgeblendet sind. Der Kontakt mit der Stimme des Therapeuten aber bleibt. Der Patient kann liegen, sitzen oder auch herumlaufen. Er ist nicht"weggetreten" wie viele meinen. Jetzt kommt nämlich das gemeinsame Arbeiten an dem Problem des Patienten.Ich beschreibe jetzt nur eine Variante, die ein NLP-Therapeut anwenden kann. Der Patient hat vorher sein Problem verdeutlicht.
z. B. Übergewicht. Jetzt sucht er mithilfe des Therapeuten w o z u er das Problem hat. Das kann unterschiedlich sein. Der Therapeut hilft ihm dabei, aber arbeiten muss der Patient. Er muss suchen, bis ihm klar wird , dass er nicht genug Liebe erfährt.Jedes mal, wenn er sich nicht genug geliebt fühlt, liebt er sich selbst indem er isst. Er hat nur ein Verhaltensmuster: Zuwenig Liebe bedeutet mehr Essen.
Jetzt kennt er sein Problem und dessen Hilfestellung für ihn. Aber weil er in dieser Situation nur ein Verhaltensmuster hat, wird es zum Problem. Der Patient muss jetzt viele andere Wege suchen, die ihm helfen sich anders zu verhalten, wenn er zuwenig Liebe verspürt. Er sucht mindestens 5 andere Wege, um sich zu verhalten. Diese werden eingeübt und im Unterbewußtsein verankert. Jetzt hat er zumindest 6 Verhaltensweisen zur Auswahl. Das alles dauert Zeit. Aber die meiste Arbeit macht der Patient selbst. Das bedeutet, wenn der Kontakt abbricht, weil der Patient einschläft ist die Sitzung zu Ende.
Das mag zunächst genügen, um viele Vorurteile abzubauen.
Niemand kann gegen seinen Willen hypnotisiert werden. Wenn manche sagen, sie wollten es nicht, dann aber doch in Hypnose geraten , zeigt es, dass nur der Verstand es nicht wollte, aber das Unterbewußtsein schon. Dieser Kontakt mit dem Unterbewußtsein ist sehr wichtig, denn dieser Teil des Menschen ist ungeheuer mächtig. Wenn man sich 10mal vornimmt mit dem Rauchen aufzuhören, klappt das vielleicht für ein paar Tage, dann schafft das Unterbewußtsein schon eine Situation, wo man doch wieder anfängt. Im "Kampf" Unterbewußtsein contra Willen siegt in 99 % das Unterbewußtsein. Also arbeite ich als Therapeut nicht gegen es sondern hole es mir als Unterstützung. Dann hat der Patient mehr Erfolg.
Noch etwas zu den Gefahren. 1. Es muss ein ausgebildeter Therapeut sein mit einer gewissen Erfahrung. 2. Man muss Vertrauen ihm gegenüber haben, oder die ganze Chose klappt nicht.
3. Jeder sollte wissen, dass hier ein zusätzliches Hilfsmittel für ihn bereit gehalten wird. Aber das ist nur ein Krückstock. Laufen muss er selber. Und 4. Nicht jeder spricht in gleicher Weise darauf an.
Ein schlechter Therapeut kann z. B. bei der Aufarbeitung von Ängsten einen Patienten zu früh mit Aufgaben konfrontieren, die ihn überfordern. Natürlich, genauso wie ein Leichtathletik-Trainer das kann. Mir sind auch schon Fehler unterlaufen, aber das ist nicht schlimm, denn dann weiß ich dieser Weg führt nicht zum Erfolg. Aber Erfolg hatte ich doch, solange der Patient mitarbeitete, macht er Schluß, machte ich das auch. So wie jetzt.
da ist die Freude gross eine sowiso schon interessante Frage auch noch von Dir beantwortet zu sehen.
Erfahren würde ich sehr gerne wie das mit den geöffneten "Türen" ist und was passiert wenn man Sie nicht sachgemäss wieder verschliesst. Ich hoffe Du verstehst was ich meine und hast Lust nochmal darauf einzugehen.
Kann Missbrauch Stattfinden? Was passiert mit einem Menschen der unter Hypnose mit Sachen umgehen musste für die er im Leben noch nicht bereit ist?
ZB wenn ein verdrängtes Trauma hochgeholt wird und der Mensch sich nach der Sitzung immer noch daran errinert und nicht damit umgehen kann.
Können solche Unfälle passieren?
Hallo meroli. Ich habe den Ablauf einer möglichen Hypnose-Sitzung in etwa beschrieben. Bitte verwechsele nicht eine therapeutische Sitzung mit irgendwelchen anderen Schilderungen. Du fragst : "Können solche Unfälle passieren." Für mich gibt es keine "Unfälle". Alles was geschieht, geschieht deswegen, weil es für mich richtig ist, sonst würde es so nicht geschehen.
Aber abgesehen davon. Kein Mensch "muss" unter Hypnose mit Sachen umgehen. Therapeutische Hypnose ist kein Kampf zwischen Therapeut und Patient, wo der eine dem anderen seinen Willen aufzwingt. Es ist eine Hilfestellung für einen Patienten, der ein Problem hat und es ändern möchte. Er muss es ändern wollen, er allein. Der Therapeut kennt verschiedene Möglichkeiten, die er ihm zur Verfügung stellt. Aber er zwingt ihn niemals zu etwas. Er hilft ihm z. B., wenn er ihm den Weg zu seinem eigenen Unterbewußtsein zeigt. Dieser Weg kann durch ein Trauma blockiert sein. Dann kann er ihm helfen diese, seine eigene Blockade zu lösen. Aber auf diesem Weg ist der Patient immer dabei. Und er kann sich in der Regel auch nach jeder Sitzung an alles erinnern.
Es gibt Situationen, wo das Unterbewußtsein gefragt wird, ob das Bewußtsein sich nach der Sitzung noch an alles erinnern kann und das Unterbewußtsein entscheidet sich für : "NEIN".Dann ist aber immer noch der Patient, der mit seinem Unterbewußtsein entscheidet, dass das Bewußtsein noch nicht reif ist für eine Erinnerung. Das kommt vor, aber niemals zwingt der Therapeut den Patienten zu "Sachen. für die er im Leben noch nicht bereit ist".
Ich hoffe meine Antworten haben das Problem etwas erhellt und zum Nachdenken angeregt. Wenn noch Fragen offen sind, bitte fragt weiter. Wenn möglich antworte ich.
für Deine grosse Hilfe Du hast mir einige Fragen damit beantwortet.
und sehr gerne Fortsetzung--Nordloh44359