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Philosophie bedeutung wortes unsterblich hinblick seele

Gegeben seinen folgende hypothetische Annahmen für diese Frage iS als die Eigenschaft, kein Existenzende zu haben iii) man kann U von S aussagen Bedeutet "unsterblich" dann a entstanden und ab dann ewig Hintergrund: im Zusammenhang mit einer anderen Frage sprach jemand im Hinblick auf die Seele von "unsterblich" und leitete aus dem Attribut "unsterblich" eine Aussage nach a) ab. Ist also unter "für alle x: x = wenn S dann U" die totale zeitlich unbegrenzte Existenz von x zu verstehen oder wird ein Zeitpunkt t0 des Entstehens angenommen, und die U-Prädikation/Ewigkeitsaussage umfasst dann den Zeitraum > t0? Wie wird das allgemeinhin gedacht?

10 Antworten zur Frage

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Philosophie: Bedeutung des Wortes "unsterblich" im Hinblick auf die Seele

Die Frage ist zu beantworten nach der Definition von "unsterblich" als Eigenschaft: Die Seele hat notwendigerweise kein Ende, aber nicht notwendigerweise keinen Anfang. Und üblicherweise wird im christlichen und jüdischen Sinne die Seele als "einen Anfang habend , aber dann ewig existierend" verstanden.
Natürlich »entstanden und dann ewig«. im religiösen Sinne allerdings oft auch »schon immer bestanden und ewig«. das wäre natürlich grausam, wenn die Seele unendlich existieren würde – sie würde das Sterben der Sonne, das Erlöschen des Weltalls und ein großes Nichts erleben – und das endlos.
Die erste Antwort, die auf meine Frage eingeht.
Erst muss einmal eine geneue definition von Seele gefunden werden.Sie liefert 1.Mose 2 und 3 im hebräischen Text.
Dort heiste es Adam wurde ein nepesch chajah.
nepesch heist Wesen
chajah heist lebendes
Dies geschah indem die Elohim dem Adam den ruach, den Geist eingaben.
Wir haben demnach nepesch chajah und ruach
Das Wort Seele kommt also bei der Menschwerdung Adams überhaupt nicht vor.
Der nepesch stammt aus der Erde,der ruach von der Elohim und dahin geht er auch laut Bibel wieder zurück.
Die Frage wäre demnach ist der ruach unsterblich ist er die Identität des Menschen über den Tod hinaus.Im Lukasevangelium äusserst sich Jesu zu der Frage der Weiterexistenz nach dem Tode und zwar im Gleichnis vom Reichen und Lazarus.Die Frage der Herkunft des ruach und was er im Zusammenhang mit dem Menschen bedeutet lesen wir in Hebr 12:9 ,daß Gott der Vater aller Geister ist, in 4. Mose16:22 bezeichnet Mose Gott als den Gott der Geister allen Fleisches.Nach der Auferstehung wird den Getreuen Ewiges Leben und den Anderen ewige Qual versprochen.
Von daher wird der Mensch also Unsterblich.Die Frage ob der Geist schon ewig lebte, kann nur dahingehend beantwortet werde,daß er schon vor der Geburt bestand aus Gott kommt und daher die Annahme berechtigt ist,daß er Teil Gottes ist.
Aus meiner Sicht resultiert das Problem aus der Tatsache, dass sich für den Gebrauch des Begriffs "unsterbliche Seele" in unserem "abendländisch-europäischen" Kulturkreis drei philosophisch-religiöse Strömungen mischen, die eigentlich kaum zusammen passen. Der asiatische Seelenbegriff aus Hinduismus und Buddhismus, der ja Reinkarnation lehrt, in der die Seele lange überdauert, sich aber schließlich, wenn alles Karma abgebaut ist, doch ins Nirvana auflöst (was nicht das "Nichts" ist!). Wegen der Seelenwanderung meinten Europäer in ihrer Übernahme dieser Vorstellung dann von "unsterblich" reden zu können, weil die Seele dabei einige Tode überdauert. Eigentlich passt der Begriff der "Unsterblichkeit" aber weder zur asiatischen Denkweise, noch zu ihrem Seelenbegriff.
Der Begriff der unsterblichen Seele stammt aus der griechischen Philosophie, besonders dem Platonismus. Dieser trennt in starkem Dualismus die Sphären Körper und Seele (= reiner Geist. Der Platonismus hält die Seele für unsterblich, hat sich aber über ihre "Wanderungen" vor und nach dem Tod, soviel ich weiß, nicht viel Gedanken gemacht.
Jüdisch-christliche Traditionen lehren zunächst zwar eine "Auferstehung der Toten", denken dabei aber den Menschen eher ganzheitlich, und schließen eine Aufserstehung des Leibes/Fleisches ein, sie trennen in diesem Sinne nicht zwischen Leib und Seele, erst recht nicht dualistisch Seele=gut, Leib=schlecht.
Der Bischof und Kirchenlehrer Augustinus transportiert dann im 4. Jahrhundert die platonische Leib-Seelen-Trennung ins frühe Christentum und damit erst haben wir diesen Mischmasch von "unsterblicher Seele".
Darum gibt es auf Deine Frage mit der "symetrischen" oder "asymetrischen" Unsterblichkeit auch keine rechte Antwort! Die meisten, die den Begriff gebrauchen, stehen irgendwie in ihren relisiösen Traditionen und geben sich darüber hinaus oder davor denkerisch keine Rechenschaft. Das ist auch nicht zu lösen, weil mein dann eben zwangsläufig auf die Vermischung von Dingen stößt, die eigentlich nicht zusammenpassen.
Ich persönlich fühle mich in der christlichen Theologie und Philosophie verwurzelt, bin aber ein erklärter "Augustinus-Skeptikerwie die Hilfsverben in der Sprache) den Wesenskern des Menschen benennen soll. Dieser ist nicht "auszufiltern", es ist das, was eben das "Wesen" des Menschen ausmacht, in dieser wunderbaren Mischung aus Körper und Geist, die für mich mit dem Begriff "Leib" verbunden ist. Der Wesenskern des Menschen ist für mich, wieviel Liebe er in seinem Leben zu verwirklichen vermag. Diese Liebe geht über den Menschen hinaus, sie war vor ihm da (weil sie als materiell-geistiges Prinzip des "qulifizierten Teilens" das Wirk- und Lebensprinzip der Welt ist), er erhält an ihr Anteil und mündet später wieder in diese ihn und die Welt übersteigende Liebe ein. Das ist für mich der innere Sinn der christlichen Auferstehungslehre. Mit dem Begriff der "unsterblichen Seele", wie ihn eben auch Christen verwenden, ist dazu nicht besonders viel und Hilfreiches ausgesagt.
Viele Dank! TOP-Antwort, ausführlich, auf die Frage eingehend, die geistesgeschichtliche Entwicklung aufgreifend und gliedernd und eine persönliche Einschätzung enthaltend. Den Hinweis auf den Neuplatonismus fand ich sehr hilfreich und interessant. Es freut sich und grüßt esse-est-percipi.
Falls Dich meine Vorstellung des "Qualifizierten Teilens" interessiert, die habe ich letztens mal zu formulieren versucht, als jemand nach der "Schöpfung der Welt" fragte. Ich hänge sie einfach mal an.
Ich denke und glaube (das mit der "Schöpfung") so: Ich sehe in der materiellen Welt ein "Lebens-Prinzip" wirken, das durch Zellteilung zu beschreiben ist. Hier haben wir materiell den einzige Stoff, der, wenn man ihn teilt, nicht zwei Halbe erbringt, sondern zwei neue Ganze. Das ist ein ganz besonderes Prinzip, dass in der Welt niemand "machen" konnte. Und es ist ein ganz besonderes Material, dass diese bestimmte Fähigkeit hat, letztlich die Ur-Materie.
Idee und Material. Diesem "materiell-biologischen" Prozess entspricht "geistig" die Liebe , als inneres Lebens-Prinzip hoch entwickelten Lebens. Hier ist es dasselbe: ´Liebe teilen, mitteilen etc. macht Liebe nicht kleiner, sondern größer! Dieses Prinzip des qualifizierten Teilens ist für mich der Schöpfungsmodus der Welt. So ist die Welt gemacht. Über den "Schöpfer" kann ich nur sagen, er muss selbst dieses Prinzip in sich tragen und er muss selbst noch mehr als dieses Prinzip sein, weil er sonst nur Produkt und eben nicht Produzent wäre.
Du siehst ich bin bisher ganz ohne das Wort "Gott" ausgekommen. Für mich selbst ist "Gott" dieses Prinzip, dieser Schöpfer, der Ursprung der Lebensentwicklung im "qualifizierten Teilen".
Das erinnert mich ein wenig an die explicatio-Auffassung von Nikolaus von Kues oder auch an die Monadologie von Leibniz mit der prästablierten Harmonie und den "élan vital" eines Henri Bergson.
Lezteren kenne ich nicht, muss sich mal nachschauen. Cusanus und Leibnitz das stimmt schon und passt. Schönen Tag noch! Ronca
Grob zusammengefasst ist Élan vital in der gegen den Mechanismus und Materialismus gerichteten Philosophie von Bergson eine dem Leben innewohnende schöpferische und beseelende Kraft, die eigentliche Substanz alles Seienden. Bergson ist damit Ausgangspunkt der sog. Lebensphilosophie, die organische oder Organismusbezogene biologische Prinzipien zum metaphysischen Prinzip hypostasiert, was am Ausgang des 19. Jahrhunderts auf vielfältige Weise aufkam.
Es gibt Dinge, denen kann man nicht mit Logik zu Leibe rücken, die haben was mit Glaube und dem eigenen Selbstverständnis zu tun.