Perchtenlauf woher kommt dieser brauch was bedeutete

Perchten sind im alpenländischen Brauchtum vorkommende Schreckgestalten, die vor allem im Dezember und Januar auftreten. Sie weisen Ähnlichkeiten zum Krampus auf, der als Begleitung des Nikolaus auftritt. Ihr Name leitet sich vermutlich von der Sagengestalt der Perchta ab. Eine andere Theorie zu Namensgebung geht davon aus, dass sich der Begriff von Epiphanias, dem Dreikönigsfest am 6. Januar, ableitet. Inwieweit das Perchtenlaufen wirklich auf heidnische Bräuche zurückgeht, ist umstritten. Die Percht als Teil der Wilden Jagd war bereits in der Antike fester Bestandteil der Neujahrszeremonien. Mit der zunehmenden Christianisierung im Alpenraum zu Beginn des Mittelalters wurde die Percht dann zunehmend zur Gestalt der "domina Berchta", einer Personifierung der Trägheit und Verschwendungssucht. Eine Übertragung des Namens der Perchta auf die sie begleitenden Dämonen und Geister findet man erstmals im 16. Jahrhundert. Deren wildes Treiben wurde in den folgenden Jahrhunderten im Zuge der Gegenreformation allerdings zunehmend als unchristlicher Aberglaube abgetan und es gab Anstrengungen seitens der katholischen Kirche dieses Brauchtum zu unterbinden. Eine Renaissance erlebten die Perchtenkulte erst wieder mit der Säkularisation und einer sich ändernden Einstellung zur Volkskultur im 19. Jh. Die Namensähnlichkeit zwischen den Perchten und Knecht Ruprecht lässt eine Verbindung zwischen den beiden Figuren erahnen. Dafür spricht auch ihr belohnendes bzw. bestrafendes Verhalten sowie dass beide bevorzugt in den Wintermonaten auftreten. Perchten – Wikipedia

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Perchtenlauf-woher kommt dieser Brauch und was bedeutete er?

Die Menschen in früheren Zeiten lebten in ständiger Abhängigkeit vom Wetter, welches oft Aussaat und Ernte vernichtete. Besonders im Bergland bangten sie um ein beständiges Wetter.
In ihrer Not bedienten sich die der kultischen Bräuche der Vorfahren, um so Verbindung zu Fruchtbarkeitsgöttern und Wachstumsgeistern herzustellen. Besonders um die Zeit der Wintersonnenwende wollten sie damit ein wieder länger werden des Tages gegenüber der Nacht erreichen.
Zum Vertreiben von dämonischen Mächten waren ebenso dämonische Masken erforderlich - SCHIACHPERCHTEN.
So ist das Perchtenlaufen das Denkmal einer längst entschwundenen Naturreligion, deren Wurzeln bis zurück in die Steinzeit reichen.
Der Schlag mit dem Pferdeschweif soll das Böse vertreiben und viel Glück und Gesundheit bringen.
Steyrtaler Perchten
Geschichte des Perchten-Brauchtums
Die Percht als Teil der Wilden Jagd war bereits in der Antike fester Bestandteil der Neujahrszeremonien. Mit der zunehmenden Christianisierung im Alpenraum zu Beginn des Mittelalters wurde die Perchta-Holla dann zunehmend zur Gestalt der "domina Berchta", einer Personifierung der Trägheit und Verschwendungssucht. Eine Übertragung des Namens der Perchta auf die sie begleitenden Dämonen und Geister findet man erstmals im 16. Jh. Deren wildes Treiben wurde in den folgenden Jahrhunderten allerdings zunehmend als unchristlicher Aberglaube abgetan und es gab Anstrengungen seitens der katholischen Kirche dieses Brauchtum zu unterbinden. Eine Renaissance erlebten die Perchtenkulte erst wieder mit der Säkularisation und einer sich ändernden Einstellung zur Volkskultur im 19. Jh.
Perchtenlaufen heutzutage
Vermehrt bis in die 50er Jahre und vereinzelt noch heute finden sich in manchen Orten in Süddeutschland und den Alpen die Perchtenläufe, insbesondere in der Zeit um den 5. Dezember und in der Nachweihnachtszeit. Inwieweit das Perchtenlaufen wirklich auf heidnische Bräuche zurückgeht, ist umstritten.
In Salzburg wurde das Fest der Perchta 1941 zum letzten Mal mit Masken gefeiert. So genannte Schönperchten finden sich noch heute in Zell am See, Stuhlfelden und Unken. Neben den Schönperchten treten auch Schiachperchten auf, die eine hässliche oder greuliche Maske tragen. Auch in Bayern finden noch heute z. B. in Nonn bei Bad Reichenhall und im Rupertiwinkel in Ainring und Laufen Perchtenläufe statt. Am bekanntesten ist der Pongauer Perchtenlauf. Dieser findet abwechselnd in den vier Gemeinden: St.Johann/Pg, Altenmarkt, Bischofshofen und Bad Gastein am 6.Jänner statt. Nachweislich wurden die ersten Perchtenläufe schon vor 1850 ausgetragen. Zu sehen sind unter anderem Tafelperchten, Kappenperchten, Habergoaß, dem Bären mit Treiber, dem Rettenbachbock, Werchmandln sowie dem Jäger und Wilderer und dem Teufelsbrünnljäger als Figuren. Die Wilde Jagd findet noch immer in einem der Orte rund um den Untersberg ihre Darstellung. Und Schnabelperchten kennen Rauris, Wörth und Bad Gastein. Viele dieser Perchtaufführungen sind aber eher als touristische Attraktion, denn als lebendiges Brauchtum zu bewerten. Es existieren jedoch noch eine Vielzahl von sogenannten Passen, Vereinigungen, die Perchtenkostüme herstellen und Perchtenläufe veranstalten.
Das Perchtenlaufen vermischt sich inzwischen mehr und mehr mit einem anderen Brauch der Alpenregion, dem Krampuslaufen.
In Österreich ist zum Perchtenbrauchtum ein sehr interessanter, aktueller Dokumentarfilm zum Perchten- und Krampusbrauchtum gedreht worden. "Von einer, die auszog das Gruseln zu lernen" berichtet erfrischend unkonventionell von Akteuren und Machern eines Brauches, der zum Event geworden ist.
http://www.hoellenteufel.com/geschichte.html
meine tochter und ich haben uns scho den kopf drüber zerbrochen,da es ja immer heißt die perchten treiben irgendwas aus-der winter kanns aber nicht sein,denn der kommt ja eigentlich danach,sind es böse geister des jahres oder ähnliches?vielleicht hast du noch ein paar infos für mich?L.G.andrea
vielen lieben dank für die ausführliche infos und einen schönen mittwoch!L.G.andrea
Andrea, immer wieder gerne.
GLG Ernest.
Ich schließe die frage vorzeitig,da sie ausführlich von ernest super beantwortet wurde
bitteschön und für deine mühe!L.G.andrea