Meinung raf

Eure Meinung zur RAF

Natürlich hat die RAF Morde begangen. Aber sie stellte keine Gefahr für die Allgemeinheit dar, sondern nur für Politiker und Wirtschaftsbosse. Insofern war ihre Vorgangsweise sehr selektiv und löst auch heute noch ein wenig Verständnis bei denen aus, die sich über die grenzenlose Abzockerei und Korruption in Politik und Wirtschaft ärgern und nur ohnmächtig zuschauen können, wie allen Arbeitslosen und Kleinverdienern mehr und mehr das Fell über die Ohren gezogen wird.
Insofern zielten die Aggressionen der RAF in die gleiche Richtung wie die Enttäuschungsgefühle all derjenigen, die letztes Jahr nur kopfschüttelnd das Ergebnis des Mannesmann-Prozesses zur Kenntnis nehmen konnten. Die RAF hat gehandelt, wenn auch auf eine bedenkliche Art und Weise. Die Lücke, die sie hinterlassen hat, kann heute nur noch mit völliger Ohnmacht ausgefüllt werden.

Plus natürlich Fahrer, Polizisten und alle anderen unschuldigen Menschen, die dummerweise gerade im Weg rumstanden. Sorry, aber zu behaupten, die seien keine Gefahr für die Allgemeinheit gewesen, ist ja wohl ein Witz. Kuck dir mal an, wieviele nette Sprengstoffanschläge auf deren Konto gingen. Und die in der Landshut waren natürlich auch selbst an ihrem Schicksal schuld.

meiner meinung nach ging die R.A.F halt ZU radikal un ungenau vor, aber allgemein, find ich die grundeinstellung gut, und ich froi mich wenn diese nur auf kapital bezogene, menschenfeindlichen bonzen eins aufe fresse kriegn

Die in der Landshut wären tatsächlich unschuldige Opfer gewesen. Das sagten auch Baader und alle anderen, die zu der Zeit inhaftiert waren und freigepreßt werden sollten, weshalb sie auch gegen die Entführung waren.
Aber für die Allgemeinheit stellte die RAF nie eine Gefahr dar, denn sie hat nicht wie die Skinheads wahllos Passanten angegriffen, sondern nur Opfer ausgewählt, für die es auch einen nachvollziehbaren Beweggrund gab. Die Fahrer und Begleiter waren keine gewollten Opfer, aber um Schleyer zu kriegen leider im Wege. Für dieses Risiko werden sie aber auch höher bezahlt als andere.

Am 11. Mai 1972 gegen 19.00 Uhr zerstören drei Rohrbomben das Eingangsportal und das Offizierskasino des V. US-Korps im IG-Farben-Haus in Frankfurt/Main. Bei diesem Anschlag gibt es 13 Verletzte und Oberstleutnant Paul Blomquist stirbt an einem Splitter im Hals."
"Am 12. Mai 1972 detonierten kurz nach 12.15 Uhr zwei Rohrbomben in der Polizeidirektion Augsburg. Fünf Polizisten wurden schwer verletzt. Nur zwei Stunden später explodierte auch auf dem Parkplatz des Landeskriminalamtes München ein mit Sprengstoff beladener Wagen. 60 Autos wurden beschädigt und in sechs Stockwerken zerbarsten die Scheiben. Auch hier gibt es Verletzte."
"Am 19. Mai 1972 gingen im Hamburger Axel-Springer-Haus mehrere Bomben hoch. Obwohl es zuvor mehrere Warnanrufe gegeben hatte, war das Gebäude nicht geräumt worden. Bilanz: 17 Verletzte."
Richtig gut geziehlt, hm?

.Tull522
"Für dieses Risiko werden sie aber auch höher bezahlt als andere."
Na, das wird den Angehörigen den Schmerz etwas gelindert haben.

Was willst du jetzt mit den Beispielen mit den vielen Verletzten? So viele Verletzte gibt es doch fast schon bei jedem Fußballspiel und da forderst du auch keine lebenslange Haftstrafen für die Täter.
Im Übrigen entspricht die Entscheidung, die Reststrafe von Brigitte Mohnhaupt auf Bewährung auszusetzen geltendem Recht der Bundesrepublik Deutschland und wird für alle anderen Mörder auch angewandt. Die Frage bleibt dann nur noch, ob man das Recht für alle Inhaftierten in der gleichen Weise anwendet, oder ob man so wie du zwischen Freund und Feind sortieren will und die einen laufen lässt, die anderen aber dafür umso länger inhaftiert. Hier hilft es auch nicht weiter, die Zahl der Toten einzeln aufzurechnen. Das hat bei den Nazis, die in den 50er und 60er Jahren vorzeitig entlassen wurden, auch niemand getan, obwohl sie Millionen ermordet haben. Ich würde gerne mal wissen, ob du gegen ihre vorzeitige Freilassung genauso vehement protestieren würdest.
Hinzu kommt noch, dass man Brigitte Mohnhaupt keinen einzigen Mord direkt nachweisen konnte. Die Anklage lautete nämlich auf „Beteiligung am Mord“. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie auch die Opfer eigenhändig getötet hat, sie war lediglich daran beteiligt. In allen anderen Fällen gibt es für eine Beteiligung allein ohnehin keine lebenslangen Haftstrafen.

Ich halte die von der RAF nicht für schwachköpfig, sondern für verbohrt und fanatisch.
Und nein, ich finde nicht, dass die RAF uns irgendetwas Gutes gebracht hat. Wenn überhaupt hat die APO was erreicht, aber bestimmt keine , die durch die Gegend rennen und erschießen.

RAF hatte ihre Ziele
Frage: gelten sie auch heute noch?
wären sie begründet
übertragen: war tatsächlich die Ausrottung der Korruption ihr Ziel
dies fände ich gut