Kyle reese vergangenheit geschickt

Kyle Reese behauptet, John Connor hat ihn in die Vergangenheit geschickt, aber John Connor wird erst von Kyle gezeugt, als dieser in der Vergangenheit ist. Wer hat ihn also geschickt, und wieso sollte er John Connors Mutter schützen, wenn es keinen John Connor gab?

8 Antworten zur Frage

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Wer hat Kyle Reese in die Vergangenheit geschickt?

Der erwachsene John Connor in der Zukunft hat Kyle in die Vergangenheit geschickt. Damit wurde sichergestellt, daß Kyle Sarah trifft, sie vor dem Terminator bewahrt und mit ihr John überhaupt erst zeugt. Eigentlich kein Problem.
Aber wie wurde John Connor geboren, wenn seine Zeugung von seiner eigenen Tat abhängt? Wer war John Connors Vater, bevor er Kyle zurückgeschickt hat?
John Connors Vater war immer Kyle. Zeitreisen bringen es so mit sich, daß man u.U. in die Vergangenheit eingreifen kann. Aber in diesem Falle ist es noch nicht einmal paradox: Kyle ist Johns Vater. Woher er nun kommt, ist da noch nicht einmal entscheidend, es müßte noch nicht einmal eine Zeitreise sein. Daß Kyle von John zurückgeschickt wurde, führt einfach dazu, daß Kyle Johns Vater wird. Hier schließt sich in gewisser Weise der Kreis, das "Schicksal" erfüllt sich, wie am Ende des Films ja auch nochmal deutlich gemacht wird.
Ich sehe also nicht ganz das Problem, was Du da hast.
Naja, das "Problem" ist das gleich wie bei der Frage, was passiert, wenn man in die Vergangenheit reist und seinen Großvater tötet. Dann wird man nie geboren, also kann man auch nicht in die Vergangenheit reisen, der Großvater lebt also und man wird doch geboren. Nur halt umgekehrt.
Und Kreis ist ein gutes Stichwort, zum Kreis wird die Zeit ja erst durch die Zeitreise. Im Prinzip ist Zeit ja linear. Erst als Kyle in die Vergangenheit reist, formt sich ein Kreis. NUr was ist beim "ersten Durchlauf" der Zeit passiert, als es eben noch linear war?
Das Großvaterparadoxon ergibt sich hier aber nicht bzw. nur in einer positiven Art und Weise. Beim Großvaterparadoxon führt die Reise in die Vergangenheit zu absurden Folgen und logischen Widersprüchen. Genau das passiert hier aber nicht, daher ergibt sich auch kein logisches Problem.
Zu Deiner Frage nach dem Durchlauf: es existiert kein Zustand, wo der Kreis nicht existierte, er besteht immer. Man darf halt nur nicht linear denken, denn die "Fakten" sind nicht linear. Der Kreis hat nun mal die Eigenschaft, daß er keinen Anfang und kein Ende hat, in diesem Sinne gab es auch keinen "ersten Durchlauf", sondern nur die Rückbezüglichkeit, daß Kyle in der Vergangenheit denjenigen zeugt, der ihn in die Vergangenheit schickt. Wenn man sich den Zeitverlauf als "Schlauch" vorstellt, so ist in diesem Schlauch eine kreisförmige Schleife drin, was aber den Fluß des Wassers nicht wesentlich beeinträchtigt. Beim Großvaterparadoxon hat man dagegen das Problem, daß der Fluß gleichzeitig existiert und nicht existiert.
Aber vielleicht bin ich auch zu SF-geprägt, daß mir das keine Kopfschmerzen macht.
Naja, SF-geprägt bin ich selbst, dass kan also nicht das Problem sein.
Hab jetzt mal ein bisschen recherchiert und ich bin nicht der einzige, der hier ein Paradoxon sieht:
The Terminator - Wikipedia
Dort wird noch ein zweites erwähnt, dass ich schon wieder ganz vergessen habe, und zwar benützt Cyberdyne ja die Überreste des Terminators um diese Technologie überhaupt erst herzustellen, bevor der Termintaor in die Vergangenheit reist, kann es also eigentlich keinen Terminator geben.
Wie gesagt, es ergibt sich da für mich kein logischer Widerspruch, da hier ja nur Existenzen verursacht werden, nicht aber Existenzen verhindert. Letzteres hat ja beim Großvaterparadoxon fatale Auswirkungen, die Zeitreise selbst wird in Frage gestellt. Bei Terminator geschehen die Dinge aber so, daß die Zeitreise überhaupt erst möglich ist und dann auch passiert. Als paradox würde ich es bezeichnen, wenn irgendwelche Handlungen dazu führen müßten, daß die Zeitreise nicht passiert bzw. die Zukunft abgeändert wird, wie es ja dann im 3. Teil geschieht: der 3. Weltkrieg brach nicht aus wie berichtet. *Das* ist paradox.
Naja, wie unter oben angeführtem Link erwähnt wird, gibts dieses "Umgekehrte" Großvaterparadoxon eben schon. Und zwar heißt es "predestination paradox" oder, frei übersetzt, Vorbestimmungsparadoxon.
Siehe:
Causal loop - Wikipedia
dort wird eben genau meine Frage als Beispiel dafür angeführt.
Dort steht auch folgendes, was ich für den entscheidenden Unterschied halte, weswegen das für mich auch nicht paradox ist:
"In a physical sense, a self-consistent causal loop of this kind is not actually a paradox because it produces a logically consistent result rather than a contradictory one. It is only perceived as a paradox because it goes against conventional expectations and assumptions about causality.