Kaiserschnitt wo kommt begriff her

Bereits das Römische Recht kannte die Verpflichtung, an einer im Sterben liegenden oder soeben verstorbenen Schwangeren einen Kaiserschnitt vorzunehmen, um möglicherweise das Kind zu retten oder es zumindest getrennt beerdigen zu können. Diese „lex caesarea“ wird in den Digesten als „lex regia“, also als Gesetz aus der Königszeit bezeichnet und dürfte demnach sehr alt sein: Dig. XI.8.2: negat lex regia mulierem, quae praegnas mortua sit, humari, antequam partus ei excidatur. Qui contra fecerit, spem animantis cum gravida peremisse videtur. Ein königliches Gesetz verbietet, dass eine Frau, die schwanger verstorben ist, beerdigt werde, bevor die Leibesfrucht aus ihr herausgeschnitten wurde. Wer dem zuwiderhandelt, setzt sich dem Vorwurf aus, ihre Hoffnung auf Überleben mit der Schwangeren getötet zu haben. Laut dem römischen Schriftsteller Plinius leitet sich der Name "Caesar" daraus her, dass der erste Träger dieses Namens aus dem Mutterleib geschnitten wurde. Da aus „Caesar“ der Begriff Kaiser entstand, wurde analog aus der sectio caesarea der Kaiserschnitt. Im englischen Sprachraum heißt der Eingriff noch heute „Caesarean section“. Dass Julius Caesar selbst durch Kaiserschnitt entbunden worden sei, ist hingegen mit Sicherheit eine Legende, da seine Mutter die Geburt überlebte. Dies kam zur damaligen Zeit praktisch nicht vor und hätte daher Eingang in die Geschichte gefunden. Der katalanische Heilige Raimund Nonnatus, Patron der Schwangeren, Ammen und Kinder, für eine glückliche Entbindung und gegen Wochenbettfieber, trug seinen Beinamen , weil er durch Kaiserschnitt zur Welt kam, da seine Mutter vor seiner Geburt starb. Bis in die Neuzeit war der Kaiserschnitt fast immer mit dem Tod der Mutter verbunden. Normalerweise wurde er daher nur an Toten vorgenommen, zum Beispiel um das Kind ordnungsgemäß bestatten zu können. Der erste bekannte erfolgreiche Kaiserschnitt an einer Lebenden wurde im Jahre 1500 in Siegershausen in der Schweiz von dem Schweinekastrierer Jacob Nufer vorgenommen. Seine Frau überlebte die Prozedur nicht nur, sondern brachte im nächsten Jahr auf natürlichem Wege Zwillinge zur Welt. In Deutschland erfolgte der erste Kaiserschnitt am 21. April 1610 in Wittenberg durch Jeremias Trautmann. 1769 wurde von Joachim Friedrich Henckel der erste Kaiserschnitt im Verlauf der Linea alba durchgeführt. Am 25. September 1881 wurde von Ferdinand Adolf Kehrer in Meckesheim der erste konservative klassische Kaiserschnitt durchgeführt. Diese Kaiserschnittmethode, bei der die Bauchdecke und die Gebärmutter nicht wie bisher üblich von oben nach unten, sondern quer aufgeschnitten werden und danach die Gebärmutter fest mit dem Bauchfellüberzug vernäht wird, war bahnbrechend und wird in der Modifikation nach Hermann Johannes Pfannenstiel, nach dem diese Technik auch benannt ist, auch heute noch überall angewendet. Im Jahre 1895 führte Alfred Dührssen den vaginalen Kaiserschnitt ein. Dank verbesserter Operationstechniken, der Einführung der Asepsis, Fortschritten in der Anästhesie, Bluttransfusionen und Antibiotika konnte die Müttersterblichkeit beim Kaiserschnitt, die in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts noch bei über 80 % lag, auf 0,04 ‰ gesenkt werden. In den letzten Jahren „konkurriert“ der Kaiserschnitt als Geburtsmodus daher zunehmend mit der natürlichen Geburt. In einigen Privatkliniken in Brasilien beispielsweise liegt die Kaiserschnittquote heute bei über 70 %. Kaiserschnitt – Wikipedia

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KAISERSCHNITT - wo kommt der Begriff eigentlich her?

Cäsar der Römische Kaiser ist so angeblich zur Welt gekommen und deswegen Kaiserschnitt.
Ursprünglich vom lateinischen Wort "caedere" = schneiden. Davon leitete sich dann "Caesar" ab, was dann zum deutschen "Kaiser" wurde.
Ein Cesarian-Schnitt ist ein Schnitt, der früher an Königshäusern oder Kaiserpalästen durchgeführt wurde, um den Durchgang des Kindes durch de Geburtskanal zu verhindern.
So sollten besonder edle, schöne Kinder zur Welt kommen!
, Andi
Auch wenn Julius Caesar der Legende nach aus dem Leib seiner Mutter geschnitten wurde, der "Kaiserschnitt" hatte ursprünglich mit dem römischen Herrscher gar nichts zu tun.
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Der Legende nach soll der römische Diktator Julius Caesar bei seiner Geburt aus dem Bauch der Mutter geschnitten worden sein, zumindest behauptet das der römische Schriftsteller Plinius der Ältere. Caesar, aus dessen Name sich das deutsche Wort "Kaiser" ableitet, wurde damit auch zum Namenspatron dieser operativen Geburtshilfe.
Es war wohl mehr "Wichtigtuerei" einiger weniger, die dieses Gerücht in der Römischen Republik verbreiteten, um dem jungen Herrscher Göttliches einzuhauchen. In Wirklichkeit aber hätte dieser Eingriff seinerzeit mit Sicherheit zum Tod der Mutter geführt. Sie aber überlebte Caesars Geburt um viele Jahre.
Schnittentbindungen durften nach römischem Recht nur an verstorbenen Frauen vorgenommen werden, um das Kind getrennt von der toten Mutter bestatten zu können. Damit war der erste Kaiserschnitt mit Sicherheit eine sectio in mortua.
Der genaue Ursprung des Begriffs "Kaiserschnitt" ist unklar. Er könnte im Mittelalter geprägt worden sein und auf das lateinische Verb caedere zurückgehen. Kinder, die auf diese Weise das Licht der Welt erblickten hießen deshalb caesones ("Schnittlinge"). Vielleicht stammt der Begriff aber auch aus dem 8. Jahrhhundert und bezieht sich auf das römische Gesetz, die Lex regis, welches später Lex cesarae genannt wurde. In ihm war festgelegt, dass das ungeborene Kind einer verstorbenen Mutter getrennt von dieser bestattet werden sollte.
Später erinnerte man sich jedoch nur noch an die Legende von Caesars Geburt und nannte diese Art zur Welt zu kommen fortan Kaiserschnitt.
Den ersten erfolgreichen Kaiserschnitt führte im 15. Jahrhundert angeblich ein Schweizer namens Jacob Nufer im Kanton Thurgau durch. Nachdem seine Frau tagelang im Wochenbett gelitten hatte, wendete er verzweifelt seine praktischen Erfahrungen als Schweine-Kastrator an. Mutter und Kind überlebten.
Bis ins 19. Jahrhundert blieb der Kaiserschnitt eine Schreckensvision für jede werdende Mutter, denn die meisten Frauen starben nach dem Eingriff an inneren Blutungen oder Infektionen. Erst der italienische Chirurg Edoardo Porro konnte 1876 in Padua "bahnbrechende Erfolge" erzielen, weil er nach dem Kaiserschnitt die Gebärmutter entfernte und damit die Sterberate senkte.
In der Geschichte der Geburtshilfe war der Wechsel von der sectio in mortura zur sectio in vivo ein bedeutsamer Schritt, doch bis dahin lag ein weiter und leidvoller Weg. Heute kommen in Deutschland nahezu 20 Prozent aller Kinder per Kaiserschnitt zur Welt, in vielen Fällen ist er für Mutter und Kind lebensrettend.
Quelle:Wie kam der Kaiserschnitt zu seinem Namen? - Spektrum der Wissenschaft


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