Jmd textstelle erklären aus kabale liebe
LUISE Ferdinand! Ferdinand! Dass du doch wüsstest, wie schön in dieser Sprache das bürgerliche Mädchen sich ausnimmt -
FERDINAND. Was ist das? Befremdet. Mädchen! Höre! Wie kommst du auf das? - Du bist meine Luise! Wer sagt dir, dass du noch etwas sein solltest? Siehst du Falsche, auf welchem Kaltsinn ich dir begegnen muss. Wärest du ganz nur Liebe für mich, wann hättest du Zeit gehabt, eine Vergleichung zu machen? Wenn ich bei dir bin, zerschmilzt meine Vernunft in einen Blick - in einen Traum von dir, wenn ich weg bin, und du hast noch eine Klugheit neben deiner Liebe? - Schäme dich! Jeder Augenblick, den du an diesen Kummer verlorst, war deinem Jüngling gestohlen.
LUISE Du willst mich einschläfern, Ferdinand - willst meine Augen von diesem Abgrund hinweglocken, in den ich ganz gewiss stürzen muss. Ich seh in die Zukunft - die Stimme des Ruhms - deine Entwürfe - dein Vater - mein Nichts.
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Kann mir jmd diese Textstelle erklären? - aus Kabale und Liebe
Diskussion um Gleichberechtigung,
in ihrer Urform natürlich in einem Wortschwall verklärt versteckt.
Luise sehnt sich danach, den Status von Ferdinand zu haben,
genauso als Mensch anerkannt zu werden
und nicht nur Hausputze, Kindergärtnerin und Sexobjekt zu sein,
sondern auch einen Beruf ausüben zu dürfen und Geschäfte machen zu können.
Und mit diesem beiden auch zu Erfolgserlebnissen kommen zu können.
Und zu gesellschaftlicher Anerkennung in ihrer nächsten Umgebung.
Und nicht nur das Anhängsel des Mannes zu sein.
Ich seh in die Zukunft - die Stimme des Ruhmes - Deine Entwürfe.
Nur seine Entwürfe erhalten Ruhm, sie - Nichts.
Das "bürgerliche Mädchen", Synonym für gleichberechtigte Frau.
Zu Shakespeares Zeiten war Mann alles,
Gleichberechtigung ein Begriff, der noch nicht erfunden war.