Jemand helfen suche nach beispiel interpretation geschichte porträt nr 5 ehepaar dortwang
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Interpretation: Ehepaar Dortwang von Brigitte Kronauer
Interpretation: Ehepaar Dortwang von Brigitte Kronauer - Interpretation
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Kann jemand mir helfen? Ich suche nach einem beispiel für eine Interpretation an der Geschichte porträt nr. 5 ehepaar dortwang
Interpretation der Kurzgeschichte
In der Kurzgeschichte „Porträt Nr.5 Ehepaar Dortwang“ von Brigitte Kronauer, verfasst im Jahre 1997, wird das alltägliche Leben des Ehepaars Dortwang beschrieben, in der auch die Schattenseite dieser Beziehung aufgegriffen wird, die dann auch das Verschwinden des Herrn Dortwangs automatisch erklärt.
Interessant ist es, dass die Autorin bei der Beschreibung des scheinbar schlechten Verhältnisses von Frau und Herrn Dortwang sich einer Sprachebene bedient, die zum Teil den Text so beeinflusst, dass die inhaltliche Ebene einen anderen Effekt aufnimmt. Was sie mit dieser Geschichte dadurch für eine Wirkung erzielt, soll mithilfe dieser Interpretation dargestellt werden.
Der Anfang leitet, so wie in jeder Kurzgeschichte, unmittelbar in die Geschichte ein und handelt hier vom Schrebergartenfest. Dabei wird die auffällige Reaktion von Frau Dortwang in den Vordergrund gestellt und es wird Bezug auf die Gesichtsfarbe genommen, welches die Funktion einer Gefühlsbeschreibung ersetzt und zusätzlich ein direktes Bild vermittelt. Dadurch wird dem Leser schon am Anfang ein Rätsel aufgegeben, was es mit dieser Aufregung auf sich hat.
Im Mittelteil werden die Charaktereigenschaften und Gewohnheiten jedes einzelnen ausführlich dargelegt. In der Einführung des Mittelteils handelt es inhaltlich eindeutig von der Harmonie und der Zusammengehörigkeit von Mann und Frau. Die Schwäche des Mannes, ein umständlicher Erzähler zu sein, wird von der schnellen Reaktionsfähigkeit der Frau ergänzt. Jedoch gibt es sprachliche Auffälligkeiten, die diese Harmonie in Frage stellen. Einmal wird an der Zuvorkommenheit der Frau gezweifelt. Und einmal wird der Einklang des Ehepaars in das Negative gezogen.
Frau Dortwang selbst ist eine „außerordentlich imponierende, energische Frau“. Somit ist sie auch fähig den Familienunterhalt zu stützen und zu fördern, was einen sehr positiven Eindruck hinterlässt. Doch direkt danach folgt die Anmerkung, dass ihre Willenskraft auch ihren Mann vollständig beeinflusst. Sie kontrolliert, dirigiert und kommandiert alles von ihm. Die darauf bezogene Haltung von Herrn Dortwang, die wider der Erwartung die Zufriedenheit mit seiner Frau wiedergibt, ist im Konjunktiv verfasst. So wird deutlich unterstrichen, dass seine Haltung die innere Meinung von ihm gar nicht wahrhaftig reflektiert. Spätestens jetz bemerkt der Leser, dass die Beziehung Dortwangs einen inneren Riss hat.
Außerdem existiert kein Vertrauen miteinander. Denn es gibt eine junge Bekannte, die bei Frau Dortwang die Eifersucht hervorhebt und die bei Herrn Dortwang einen strahlendes Lächeln hinterlässt. Frau Dortwang spürt eine Gefahr eines Zusammenbruches. Denn wenn über übliche Ehebrüche geredet wird, bricht sie das Ganze sofort ab.
Letzlich lässt der Mann alles im Stich und flieht. Am Ende der Geschichte wird ebenfalls das Schrebergartenfest angedeutet, insbesondere der Augenkontakt zwischen Frau und Herrn Dortwang. So ist das Rätsel am Anfang, was einen großen Spannungsbogen durch die ganze Geschichte gezogen hat am Ende aufgelöst.
Durch das offene Ende wird dem Leser ein gewisser Freiraum gegeben, sodass er eigenständig die weiteren Handlungsverläufe gestalten kann.
Nicht nur am Ende wird der Leser herausgefordert, sondern die ganze Geschichte erfordert ein hohes Maß an Mitkonstruktion. Denn Brigitte Kronauer kombiniert das rein Inhaltliche mit einer völlig anderen sprachlichen Darstellungsform, sodass der Leser die innere Bedeutung suchen und verstehen muss, es soll also zwischen den Zeilen gelesen werden.
http://www.efgeu.de/faecher/deutsch/419-portraet-nr-5-ehepaar-dortwang