Ist tyrannenmord gerechtfertigt

SChon seit der Antike wird über die moralische REchtfertigung für einen Tyrannenmord diskutiert, der ein Volk von einem Unterdrücker befreit. Wie ist euere Meinung? Diktaturen gibt es auch heute immer noch genügend, also auch Bedarf nach Attentätern im Dienst der höheren Sache?

5 Antworten zur Frage

Bewertung: 2 von 10 mit 1343 Stimmen

Videos zum Thema
YouTube Videos

Ist ein Tyrannenmord gerechtfertigt?

zur Frage der Einstufung eines Tyrannen: gibt es nicht genügend moralisch- ethische und justiziable Beurteilungsmaßstäbe: GEnfer Konvention, UN- Menschenrechtscharta, Internationaler GErichtshof, UN- Kriegsverbrechertribunal, Bibel, Moralphilosophie.?
Im Prinzip stört es mich nicht wenn jemand Kim Jong Il eine Kugel zwischen die Augen schießt. Das Problem ist nur: wer will das Beurteilen, wo sind die Grenzen und wer entscheidet und wer kontrolliert die Entscheider?
Wenn man bedenkt, was der Welt erspart geblieben wäre, hätte z.B. Graf von Stauffenberg am 20. Juli 1944 sein Ziel erreicht , bin ich absolut dafür.
Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Staufenbergs Attentat ist an Stümperhaftigkeit kaum zu überbieten - vielleicht weil er und seine Verbündeten schnell selber an die Macht wollten. Schliesslich waren die Aufgaben schon verteilt
Wer ist ein Tyrann? Wer entscheidet das und ist für die Todesstrafe?
Auch wenn ich jetzt zerrissen werde.
Ich bin für die Todesstrafe.

Ist der Tyrannenmord im utilitarischen Sinn gerechtfertigt?

Im rein utilitarischen Sinne heiligt der Zweck die Mittel. Ziel ist es den grösstmöglichen Nutzen, dass grösstmögliche Glück zu erzielen aber
1 heiligt der Zweck niemals die Mittel
3 kein Mensch kann irgendetwas, das zur Bewertung der Tat notwendig
wäre, vorauszusehen.
Also : In meinen Augen ist die utilitarische Ethik nicht wirklich
ethisch oder moralisch, sondern dient nur zum Versuch der
Rechtfertigung von Unrecht.
Wer bewertet, wer ein Tyrann ist? Einigkeit oder Übereinstimmung mit vielen ist noch lange kein ausreichendes Kriterium. Waren Cäsar, Napoleon, Wilhelm II, Lenin, Noske, Mao, Ho Tschi Minh, Haile Selassie, Khomeini, Saddam Hussein, vielleicht sogar Bush Tyrannen? Oder waren sie notwendig für die Entwicklung ihrer Nationen oder Völker? oder weder noch?
Emotional gesehen hätte man sicher gerne den einen oder anderen umgebracht gesehen, aber wer soll das entscheiden?
In China war Tyrannenmord "nur" staatlich untersagt, nicht religiös. Bei uns auch religiös. Ändert nichts. Deshalb kann die Frage offen bleiben. In vielen Situationen finden sich Täter, die finden dann Zustimmung oder Ablehnung, und alles unabhängig von jeder ethischen/moralischen Wertung. Weil sich da ohnehin keine Einigkeit erzielen lässt. Werdeb sie erwischt, werden sie hingerichtet. Wenn nicht, gehts entweder weiter wie bisher, nur mit dem Nächsten, oder es ändert sich was, nur selten zum Besseren
Beim tyrannischen Mord muss ich an den terroristischen Selbstmord denken, mit dem der fundamentalistische Glaube im Islam gerechtfertigt werden soll.
Dadurch entwickelt sich erst einmal der Bezug zur Politik.
Der Nutzen ist für den Fundamentalismus scheinbar sehr wichtig.
Und der Zweck oder das Ziel heiligt hier schon lange die angewandten Mittel.
Dies ist sehr bitter und traurig, weil es die Kaltblütigkeit deutlich macht.
Man könnte denken, es wird gehandelt ohne an weitere Konsequenzen zu denken. Die Selbstmörder des Heiligen Krieges werden erlöst, doch was ist mit den Hinterbliebenen die auf Erden in dieser Terrorhölle weiter leben.
Die Menschen der westlichen Welt leben doch immer noch in ständiger Angst. Wer weiß, wann ein neuer Anschlag folgt.