Ist möglich trockener alkoholiker nach geraumer abstinenzzeit kontrolliert neu beginnen trinken
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Ist es möglich, als trockener Alkoholiker nach geraumer Abstinenzzeit kontrolliert wieder neu zu beginnen mit dem Trinken?
Dem kann ich nicht generell zustimmen.
Ich habe in meiner schlimmsten Zeit jeden Tag ca.1 1/2 Flaschen Wodka getrunken. Irgendwann hatte ich irgendwie keine Lust mehr, und habe von einen Tag auf den anderen aufgehört. Danach habe ich etwa 7 Jahre lang gar keinen Alkohol mehr angerührt. Seit 2006 trinke ich hin und wieder mal einige Biere , oder mal Wein beim essengehen.
Ich hatte aber nie wieder den Drang regelmäßig, oder gar Unmengen zu trinken.
Dann muss ich dir sagen, dass du zwar ein Trinker aber kein Alkoholiker warst/bist.
Ein Alkoholiker kann allein und ohne fremde Hilfe nicht aufhören weil er keine Lust mehr hat. Er leidet unter einer körperlichen und was noch viel schlimmer ist psychischen Sucht, hat also vollkommen die Kontrolle verloren.
Die „diagnostischen Leitlinien für das Abhängigkeitssymptom“ sind folgende:
* Es besteht ein starker Wunsch Alkohol zu konsumieren
* Es besteht eine verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, des Beendens und der Menge des Konsums
* Es kommt zu körperlichen Entzugserscheinungen
* Es kann eine Toleranz nachgewiesen werden, was immer höhere Dosen zum Erreichen der gewünschten Wirkung erfordert
* Andere Interessen werden zugunsten des Konsums verstärkt vernachlässigt
* Der Alkoholkonsum wird trotz eindeutig nachweisbarer Schädigungen von Körper und Psyche fortgesetzt
Ich kann dem auch nicht zustimmen! Es gibt sehr wohl wissenschaftlich fundierte Studien, dass es möglich ist nach einer gewissen Zeit der Abstinenz wieder Alkohol in normalen Mengen zu geniessen. Ich kenne einige, die mehrere Therapien hinter sich haben und heute hin und wieder ein Bier oder einen Whisky mit Genuss trinken. Ich kenne allerdings sehr viele, die bereits nur vom Alkoholgeruch animiert wurden und wieder begonnen haben, umäßige Mengen an Alkohol zu trinken. Man kann genauso wie bei jeder anderen Krankheit nicht alle in einen Topf werfen, sonder muß berücksichtigen, dass das Individium Mensch einfach unterschiedlich ist. Was dem Einen gut tut, kann für Andere sehr schlecht sein.
. günther
Wer bitteschön, weiß hier, welche Art von mensch der Frager hier ist?
Es ist vollkommen unverantwortlich zu antworten, dass es nicht so schlimm wäre.
Möglich, dass er sich anschließend tot säuft!
Allerdings würde er das dann so oder so machen
Ich weiß nicht woher du deine Informationen hast, dass du glaubst du hast 100%ig recht. Ich glaube eher, du bist so wie die anderen, die von alkoholkranken Menschen ein Bild haben, wie es oft in Filmen gezeigt wird.
Ich habe auch nie gesagt, wenn du richtig lesen würdest, dass es nicht so schlimm wäre!
Tatsache istjedoch, dass es wissenschaftliche Untersuchungen gibt, in denen es für vielleicht einige Wenige sehr wohl möglich ist, wieder ein normales Trinkverhalten sich aneignen zu lönnen.
Ich habe ein 300 Seiten dickes Buch über Alkoholismus geschrieben und dabei mehrere hunderte Artikel zum Thema Alkohol studiert. Dieses Buch habe ich vom OA Dr. Heran LSF Graz Abteilung Suchterkrankungen überprüfen lasssen.
Wirklich schlimm ist, dass nur einige zehntausende sich einer Therapie unterziehen, während Millionen Deutsche ihre Krankheit verleugnen und nichts dagegen unternehmen.
Ich persönlich hatte vor Jahren ein massives Alkoholproblem und mehre Therapien gemacht, bis ich endlich für lange Zeit keinen Alkohol getrunken habe. Heute trinke ich wenn ich fortgehe mit Genuss 1 - 2 Bier und habe ein Trinkverhalten dass gegenüber Millionen anderer Menschen mehr als normal ist.
Wirklich schlimm für einen therapierten Alkoholiker sind jene Menschen, die ihn mit guten Ratschlägen überhäufen, odr ihn ständig beobachten!
Du willst wissen wer ich bin! Es geht dich eigentlich nichts an, aber wenn du schon so neugierig bist, dann schau auf meine Website
guenther-schauer.magix.net/websi te
Ich bin bei einer Alkohilikerin aufgewachsen, die eine therapie nach der anderen gemacht hat und einen Rückfall nach dem anderen hatte, bis sie dann qualvoll mit 45 Jahren an den Folgen ihrer Sucht starb.
Zwei Mütter von guten Freunden ebenso!
Ich habe schon einige Menschen am Suff krepieren sehen, das ist die Kehrseite der Medaile.
Das hat was mit Selbstbewußtsein und innerer Stärke zu tun.
Die meisten Menschen schaffen es heute leider nicht mehr vom Alkohol loszukommen.
Trotzdem bestätigen Ausnahmen die Regel
Sehr gut beobachtet.
Ich bin einer von denen und kenne mein
Verhaltensmuster.
Solange wie ich nichts trinke, kein Problem.
Fange ich erst einmal an, dann habe ich das Gefühl,
ich müsste alles versäumte nachholen.
Also mit Selbstbewusstsein und innerer Stärke liegst du sicher falsch, eine Krankheit mit Selbstbewusstsein zu behandeln ist nicht möglich. Wenn jemand Magenkrebs hat, also schwer krank ist, hat er ein mangelndes Selbstbewusstsein?
Schade dass über die Alkoholkrankheit so viele Menschen reden, die keine Ahnung davon haben
Für einen trockenen Alkoholiker gilt absolutes Alkoholverbot, und kontrolliertes trinken was viele praktizieren ist nur eine große Selbstlüge an sich selbst.
Denn wer einmal den kontrollpunkt überschritten hat, ist sofort bei einer Mon cherie oder Cognac-Bohne wieder auf dem Tripp.
Nach neuesten Studien geht es. Allerdings halte ich die Rückfallgefahr für sehr hoch.
Wie Guenther-S es vor mir geschrieben hat, gehen neueste Studien von einer strikten Abstinenz von ca 3 Jahren aus.
Allerdings beziehen sich die Studien rein auf den körperlichen Aspekt.
Um die Studie jetzt etwas zu relativieren sollte man wissen, daß nur ein Bruchteil der therapierten trockenen Alkoholkranken zu einer Gruppe gehört, die rein körperlich abhängig waren und nicht Psychisch.
Und genau hier liegt die Gefahr.
Ich arbeite seit Jahren an der Bar und ich kenne genau einen Menschen, der Alkohol mißbraucht hat, dann zwei Jahre trocken war und jetzt Alkohol bewusst und maßvoll geniessen kann.
Ich rate jedem trockenen Alkoholiker absolut davon ab
Also ich würde es lieber nicht ausprobieren wollen. Komme auch gerade wieder aus der Klinik, wo ich mich prophylaktisch aufnehmen ließ.
Es gibt auch Menschen die sagen, daß sie Alkoholiker waren, kaum daß sie aus der Klinik kommen. Ich habe dazu ne andere Meinung. Ich bin und bleibe Alkoholikerin, auch wenn ich trocken bin.
Muß jeder für sich selber wissen, ob er/sie es ausprobieren will und dann das ganze Elend von vorne beginnen will. Ich kann jedenfalls dankend drauf verzichten.
Ich gebe dir recht, wenn du sagst muß jeder selber wissen. Wir hatten stundenlange Diskussionen zu diesem Thema mit Psychiatern und Psychologen, sogar bei den Ärzten gehen hier die Meinungen stark ausseinander. Ich hatte in meiner dreijährigen trockenen Phase Torten mit Alkohol gegessen, die Likeurfläschen vom Christbaum und auch Rumkugeln gegessen, ich hatte bei diesen Leckereien nie das Bedürfnis, Alkohol zu trinken, das war der Grund warum ich es gewagt habe, gelegentlich ein Bier zu trinken.
Auch bei der Alkohlkrankheit, ist es wie bei allen anderen Krankheiten, dass der Krankheitsverlauf unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann.
Mir ist auch Bewusst, dass ich ein gefährliches Spiel treibe.
. günther
die Chance, dass das gut geht steht 1 : 1.000.000
Nach amerikanischen Studien, soll nach einer Abstinenz von ca 2 1/2 bis 3 Jahren die Krankheit ausgeheilt sein. Nun es mag ja diese Studie wissenschaftlich fundiert sein, jedoch sind der Großteil der mit Suchtaufgaben beauftragten Ärzte sehr im Zweifel darüber.
Man kann hier sicher nicht global sagen ja oder nein.
Ich persönlich kenne einige personen, die nach erfolgter Therapie und längerer Trockenheit, heute nur mehr Gelegenheutstrinker sind und ein normales unter der Gefährdungsgrenze Trinkverhalten haben.
Ich kenne aber auch Menschen, die nach 17 Jahren absoluter Abstinenz einen schweren Rückfall erlitten haben, nachdem sie ein achterl Wein getrunken hatte.
Es ist auf jeden Fall ein sehr gefährliches Unterfangen, wieder Alkohol zu trinken.
Besser ist "KEIN ALKOHOL"
.günther
Der ordnung halber möchte ich noch anführen, dass mit sogenannten Anticravingsubstanzen wie z.B: Naltrexone , sehr wohl eine reduzierung des Alkoholkonsums erreicht werden kann.
Sorry, geht mich ja nichts an, aber wenn Du weißt wie gefährlich Dein "Spiel" ist, warum spielst Du es dann?
Wie gesagt, daß ist und bleibt DEINE Sache, aber ich befürchte, daß Du auf Dauer das Spiel verlierst.
Ich selber wurde im Laufe meiner Trockenheit immer sensibler auf alles was nur entfernt an Alkohol vorbei kam. Da es ja leider nicht überall draufsteht, erwische ich natürlich auch mal etwas was ich nicht essen sollte. Kriege dann sofort verschiedene Entzugssymtome und komme mir schon ganz schön blöd vor, denn wenn ich nicht saufe, dann will ich auch keinen Entzug haben.
Deswegen kontrolliere ich sehr genau was ich esse.
Diese Reize von Nahrungsmittel mit Alkohol habe ich nie gehabt,es ist bei uns in Österreich auch die Therapie ganz anders als bei euch in deutschland,bei uns kannst du jeden Tag in die Stadt fahren und zum Wochenende nach Hause. Es wird dir auch nicht eingetrichtert, dass du wenn du Alkohol trinkst sofort einen Rückfall hast, sondern es werden die Risiken besprochen.
Ich trinke jetzt seit 9 Monaten ganz wenig Alkohol und habe noch kein Problem damit,muss aber sagen, dass ich es mit meinem Oberarzt abgestimmt habe und zur Sicherheit 1 x im Monat eine Stunde mit ihm quatsche.
Warum ich das tue, nun vielleicht will ich es nicht akzeptieren, dass ich Alkoholiker bin, oder aber, vielleicht bin ich nur ein Depp!
.Günther