Inhalt v macbeth

kann mir mal wer den Sinn von Macbeth erklären, bitte. Um was soll es da eigentlich wirklich gehen? Das ganze Buch ist doch nur ein grauenhaftes Blutbad.

2 Antworten zur Frage

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Inhalt v. Macbeth?

und dann wäre noch diese vom guten alten wiki
Shakespeare bezieht sich lose auf historische Fakten, die er aus Gefälligkeit zu dem schottischen König Jakob I interpretiert. Außerdem mischt er übernatürliche Mächte hinein, entsprechend den Interessen Jakobs I und als dramatisches Moment, zumal seine Zeitgenossen an die reale Existenz von Hexen glaubten. Die Beschwörungsszenen in Macbeth sind gute Quellen für die damaligen Vorstellungen von Hexen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Frage nach Schicksal und Vorherbestimmung, und ob Menschen durch ihre Taten ihr vorbestimmtes Schicksal ändern können, was auf die Lebensanschauung des antiken Griechenland zurückgeht, so wie auch die Form des klassischen Dramas aus der Dramentheorie nach Aristoteles stammt.
Das Verhältnis zwischen Macbeth und seiner Frau ist von einer Gegensätzlichkeit gezeichnet, die sich während des Stückes geschickt ins Gegenteil verkehrt. Einer der beiden ist immer der Überlegene, der andere der Unterlegene. Zu Anfang ist Macbeth unsicher, von Gewissensbissen geplagt und vollkommen der Überredungskunst und Skrupellosigkeit von Lady Macbeth ausgesetzt, die ihn zu seinen Taten antreibt. Ohne sie hätte er geduldig abgewartet, ob das Schicksal sich erfülle, vielleicht mit einigen Gedanken, dass er es beschleunigen könne, aber ohne die Entschlusskraft, die zur Tat führt. Nach dem Mord an seinem Vertrautem Banquo, den er zu befehlen sich gezwungen sah, hat er Halluzinationen; doch dies ist der Höhepunkt einer Krise. Daraufhin verliert Macbeth seine Hemmungen und mordet zu seinem Schutz, ohne Gewissensbisse zu erleiden. Lady Macbeth unterdessen macht eine Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung durch. Die Ermordung des Königs nagt an ihrem Gewissen, hatte sie erst noch Macbeths Entgleisungen, zum Beispiel die Halluzinationen bei einem Bankett, aufgefangen, so wandelt sie sich. Lady Macbeth wird im weiteren Stück nur in wenigen Szenen erwähnt, doch kann man die unmittelbaren Szenen nach diesem schicksalhaften Bankett als Treffpunkt der beiden Gemüter sehen, die sich daraufhin erneut in verschiedene Richtungen entfernen.
Lady Macbeths nächster großer Auftritt ist eine Schlafwandelszene, die von ihren Leibdienerinnen und einem Arzt beobachtet wird. Der Mord an dem König lässt ihr keine Ruhe; dies ist jedoch nur auf ihre direkte Beteiligung zurückzuführen. Da Macbeth sich weigerte, den toten König erneut aufzusuchen, musste sie die betäubten Kämmerer mit Blut beschmieren, um den Verdacht auf sie zu lenken. Hatte sie erst eine Beteiligung an der Tat selber vehement abgelehnt, weil das Opfer im Schlafe ihrem Vater ähnele, so ist diese Ähnlichkeit wahrscheinlich der Auslöser für ihre Krise. Im weiteren Verlauf des Stückes tritt Lady Macbeth nicht mehr auf; es wird jedoch berichtet, dass sie dem Wahnsinn verfällt und Selbstmord begeht. Macbeth unterdessen hat alle Skrupel und Angst verloren und befindet sich in einem Zustand wahnhafter Unverletzlichkeit. Zu seinem Untergang führt maßgeblich die Enthüllung Macduffs, dass er nicht normal geboren, sondern vor der Zeit aus dem Mutterleibe geschnitten wurde. Somit erfüllt er die Bedingung der Hexen und ist laut Prophezeiung befähigt, ihn zu töten. Dieser Schock lähmt Macbeth für einen verhängnisvollen Moment, den Macduff nutzt, um den Zweikampf für sich zu entscheiden. Besonders diese Stelle gibt Spielraum in der Frage, ob das Schicksal vorherbestimmt ist oder die eigenen Taten es ändern können, eine Frage, die Shakespeare wahrscheinlich zugunsten des ersteren entscheiden wollte.
Macbeth - rither.de
Ich habe ein, so glaube ich, gutes Resumee gefunden:
Macbeth ist mehr als das, was Sophokles ungeheuer nennt; er ist als Ungeheuer schlechthin in die Theaterliteratur eingegangen. Sein Name steht für Mord, ist eine Metapher für Macht und Blutrausch. Die Frage, wer der Mensch hinter dem Ungeheuer ist, darf gestellt werden. Ein pathologischer Fall, Opfer einer Wahnsinnigen, Vollzugsorgan dämonischer Prophezeiungen, vermeintlich Wissender um die Zukunft? Der siegreiche Feldherr soll Herrscher werden – aber König Duncan lebt. Wie soll das gehen? Es geht, doch der Weg gleicht einem Gang durchs Schlachthaus. Der Gedanke an die Krone, die Macbeth von den Hexen versprochen wird, lässt ihm keine Ruhe. Er schafft es ganz hinauf, seine Frau ist zweifelhafte Gehilfin, aber Glück ist beiden nicht beschieden. Der Kreislauf von Gewalt – einmal in Gang gesetzt – macht nicht halt vor der letzten, düstersten Prophezeiung der Hexen; die Welt des Macbeth, der sich als Diktator jenseits aller Moral wiederfindet, gerät unwiderruflich völlig aus den Fugen. Shakespeares letzte große Tragödie behandelt die Faszination des Bösen und die Gewalt als Prinzip. Der Schritt von der Zivilisation in die totale Verrohung ist nicht groß, und Macbeth vollzieht ihn fast mühelos – was ihn allein treibt ist keine Idee, kein Ziel, sondern die Gier nach persönlicher Macht.
Sobald Menschen die Aussicht auf Macht und Ruhm haben, können sie sich verändern. Plötzlich können so negative Eigenschaften wie Ehrgeiz in den Vordergrund rücken. Dann spielen auch alte Freundschaften keine Rolle mehr.
Machtstreben allein führt zu nichts Gutem. Zwar ist Macbeth König, doch glücklicher wird er dadurch nicht.
In dem Stück stecken bestimmt noch jede Menge anderer "Botschaften". Das hier sind nur die, die mir spontan einfallen.


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Was ist paradox? - Wenn ein Goethe-Denkmal durch die Bäume schillert! Egal wie chillig du bist, Friedrich war


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Wie alt sind babylonische Rollsiegel im Schnitt?

Sie sind im Schnitt ca. 5.000 Jahre alt, wenn sie echt sind, es handelt sich dabei wahrlich um keine Antiquitäten,


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In welchem Verlag ist das Buch Der islamische Faschismus erschienen?

- September sollte es erscheinen, sind also schon ordentlich Bücher gedruckt worden. Und hier: La France in Trance! Hurra, -