Immer mehr auswanderer norwegen frage wie viele deutsche

In Norwegen leben mittlerweile rund 10.000 deutsche Aussiedler. Gründe kannst du im nachfolgenden Artikel nachlesen. Gelobtes Land: Warum Deutsche nach Norwegen auswandern - SPIEGEL ONLINE Häuschen am Fjord, gefördert von Norwegen Vor drei Monaten ist Familie Reichel aus Schleswig-Holstein nach Norwegen gezogen. Bessere Bezahlung, weniger Stress und keine Überstunden - der junge Arzt und seine Frau Julia, 29, die als Übersetzerin arbeitet, überlegen schon, ob sie sich den klassischen norwegischen Traum erfüllen sollen. Und aus ihrem 130 Quadratmeter großen Flachdachbungalow auf dem Krankenhausgelände bald in ein Häuschen am Fjord umziehen. Das wäre für die junge Familie kein Problem, Norwegen fördert ausländische Gastarbeiter beim Hauskauf mit billigem Baugrund und geringen Ratenzahlungen. Leirvik: Kein typisches Auswandererziel So wie Julia und Philip Reichel zieht es immer mehr Deutsche in den hohen Norden. Das boomende Norwegen lockt mit nahezu idealen Arbeits- und oft auch Lebensbedingungen. Nach wenigen Behördengängen ist man registriert, mit der wichtigen Personenkennziffer versehen und über den neuen Arbeitgeber automatisch kranken- und sozialversichert. Norwegen macht es Einwanderern leicht, man braucht hier qualifizierte Fachkräfte. Ausbildung und Arbeitsmarkt können mit dem rasanten Wirtschaftswachstum des Erdöl fördernden Landes bislang nicht mithalten. Besonders Ärzte, Pflegekräfte und Handwerker sind gefragt - vor allem auch in den entlegenen Regionen des weitläufigen Landes, in dem sich gerade mal vier Millionen Einwohner verlieren. Den klassischen Auswanderzielen Nordamerika, Australien oder, wegen der Sprache, Österreich und der Schweiz kann Norwegen zwar nicht den Rang ablaufen - allein in die USA wandern pro Jahr zum Beispiel etwa 14.000 Deutsche aus. Doch auch in Norwegen leben mittlerweile rund 10.000 deutsche Aussiedler - angelockt auch durch die skandinavische Gelassenheit. "Norwegen hat eine sehr freizeitorientierte Gesellschaft", sagt Frank Lütje von der deutschen Botschaft in Oslo. "Sport, Hobbys und Familie sind sehr wichtig, es gibt am Arbeitsplatz keinen Stress, und Überstunden kennt man hier gar nicht." Platz vier der beliebtesten Auswanderziele in Europa Deswegen suchen und finden viele Deutsche in dem Land der Fjorde einen gesicherten Arbeitsplatz. Darunter sind immer mehr Menschen aus den neuen Bundesländern, frustriert und entnervt von einem am Boden liegenden Arbeitsmarkt. Vermittelt werden viele arbeitslose Facharbeiter - gerade auch Handwerker wie Maurer, KFZ-Mechaniker oder Dachdecker sind gefragt - durch die Bundesagentur für Arbeit. Die deutschen Arbeitsämter arbeiten dabei über das Kooperationsnetz der europäischen Arbeitsagenturen, EURES , Hand in Hand mit den norwegischen Behörden. Nach einem dreimonatigen Sprachkurs sind die meisten Arbeitssuchenden fit für den Auslandseinsatz. "Wer Norwegisch spricht, findet s zurecht", weiß Botschaftsmitarbeiter Frank Lütje. "Die Menschen hier sind sehr hilfsbereit." Allein 2003 brachte die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesagentur in Bonn 247 deutsche Arbeitslose in Norwegen unter. Damit liegt Norwegen derzeit auf Platz vier der beliebtesten Auswander-Ziele in Europa, hinter Österreich, der Schweiz und den Niederlanden. Vor allem jüngere Menschen suchen jenseits der Grenzen neuen Perspektiven. "Diese neue Auswanderergeneration ist zwischen 20 und Mitte 30 und verfügt über hervorragende Referenzen", sagt Martina Lüdeke vom Raphaelswerk Essen, das seit vielen Jahren auswanderwillige Deutsche berät. "Die haben ihren Glauben an die Heimat verloren und suchen ein neues, beruflich aussichtsreiches Umfeld." Jeden Tag um 15.30 Uhr zu Hause Auch Dirk Marquardt fand mit Hilfe des Arbeitamt-Netzwerkes EURES eine neue Perspektive: einen Job als Behindertenpfleger, in Oslo sogar und nicht auf den fernen Lofoten oder noch weiter im Norden, wo viele der offenen Stellen angesiedelt sind. Der arbeitslose Erzieher aus Kiel wurde von "paradiesische Zuständen" empfangen.

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Immer mehr Auswanderer in Norwegen - Frage: Wie viele Deutsche sind inzwischen in Norwegen?

Am neuen Arbeitsplatz sorgte ein Pfleger für jeweils einen Behinderten. "Da kann man ganz anderes arbeiten als in deutschen Einrichtungen, wo der Pflegenotstand regiert", sagt der heute 43-Jährige. Mittlerweile lebt Dirk Marquardt nach drei Jahren in Norwegen aus familiären Gründen zwar wieder in Deutschland, doch der hohe Norden lässt ihn nicht mehr los. Als er Anfang Januar zum Skilaufen dort war, besuchte er die alten Kollegen - und bekam prompt wieder einen Job angeboten. Jetzt überlegt er, ob er den Schritt nicht ein zweites Mal wagen sollte.
Pro Jahr verlassen 0,8 Prozent der Bevölkerung
Deutschland, das sind etwa 650 000 Personen.
Das Medienecho auf diese Auswanderung ist
überzogen schrill, denn die meisten Auswanderer
haben bereits einen Migrationshintergrund und
setzen ihre Migration fort oder kehren in ihre Hei-
matländer zurück. Zudem zieht ein beachtlicher
Teil der Auswanderer nach Österreich und in die
Schweiz um, von wo aus eine Rückwanderung ver-
gleichsweise einfach möglich ist.
http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.340723.de/09-39.pdf