Globalisierung fluch segen

Dauertiefpreise, Sonderangebote, "Geiz ist geil", so der Slogan eines Elektrogroßhandels. DVD-Player für 49 Euro – noch billiger geht es kaum. Das freut die Kunden, schont das Portemonnaie. Die Globalisierung macht es möglich. Allerdings: „Made in Germany“ ist in deutschen Geschäften meist vorbei. Wenn überhaupt noch deutsche Ingenieure am Werk sind - zusammengeschraubt wird längst in China, Taiwan oder Ungarn. Willkommen in der globalisierten Welt. Deutschland profitiert zur Zeit noch prächtig von der Globalisierung: Jeder fünfte Job hängt in Deutschland vom Export ab. Kein anderes Land in Europa exportiert so viel wie die Deutschen. Das Wirtschaftswachstum sähe ohne die Exportbranche noch bescheidener aus. Statt geschätzten 0,8 Prozent Wachstum für dieses Jahr, hätten wir ein Minuswachstum von 0,1 Prozent und das hieße: noch mehr Arbeitslose. Der Fluch der Globalisierung – ein Beispiel. Juni 2005: Die Mitarbeiter des Siemenswerks in Kamp-Lintfort demonstrieren. Weniger Lohn, mehr Arbeit und kein Urlaubsgeld – all das hatten sie akzeptiert, damit Siemens die Handyproduktion nicht ins Ausland verlegt. Alles umsonst. Wenig später verkauft Siemens die Handysparte nach Taiwan. 340 Stellen sollen in Kamp-Lintfort gestrichen werden. Also frage ich euch: Ist die Globalisierung mehr ein Fluch oder ein Segen? Bringt sie mehr als sie nimmt? Schadet oder Hilft sie uns in Deutschland, oder allgemein gesehen der Welt?

4 Antworten zur Frage

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Globalisierung - Fluch oder Segen?

Das Messer - Fluch oder Segen? Wer es zwischen die Rippen gerammt bekommt, empfindet es als Fluch, wer seinen Braten mit den Fingern essen soll, wäre dankbar um ein Messer.
Es kommt immer darauf an, was man damit macht. Was Siemens gemacht hat, war Dummheit. Dagegen ist bislang noch kein Kraut gewachsen. Doch Siemens hat diese Dummheiten auch schon gemacht, bevor Globalisierung ein Thema war.
Was viele noch nicht verstanden haben: Die Welt ist im Wandel. Es gibt unglaublich viele neue Möglichkeiten, aber es ist Eigenintiative gefragt. Wer glaubt, alles sei so schön geordnet wie es früher mal war - der kommt früher oder später unter die Räder. Der Wettbewerb ist härter geworden, neue Ideen sind gefragt. Dann aber tun sich unglaubliche Möglichkeiten auf.
Ich glaube, dass die Globalisierung in den nächsten
Jahrzehnten noch eine Menge unangenehmer
Überaschungen für uns bereit hält.
Das mit den Riesenmärkten und "made in Germany"
relativiert sich bei genauer Betrachtung.
Made in Germany hat nicht unwesentlich etwas mit
KnowHow zu tun. Viele Unternehmen haben mittler-
weile schmerzhaft erleben müssen, dass bei der
Auslagerung von Betriebsstätten immer auch das
KnowHow mit wandert. In z.B. China ist es bereits
mehrfach vorgekommen, dass dort komplette
Produktionsstätten ausländischer Unternehmen
vollständig "dupliziert" wurden. Diese gingen
dann mit eigener Produktion in den Inlandsmarkt
und das ausländischer Unternehmen hatte das
Nachsehen.
Das gleiche geschieht mit Hightech - siehe die
Kokerei Kaiserstuhl, die für einen symbolischen
Preis verkauft wurde.Hier haben chinesische
Ingenieure und Techniker - viel belächelt - die
komplette Kokerei in Module zerlegt, verladen
und nach China verschifft. Was allerdings in der
Öffentlichkeit weniger beachtet wurde, waren
zwei Kontainer voll mit den Planungsunterlagen,
Betriebserfahrungen und Modifikationen, die
sich erst im Laufe des Betriebes ergeben hatten.
Mit diesen Daten
ist China in der Lage, überall auf der Welt die
technisch ausgereifteste Kokerei-Technologie
zu installieren, ohne unsere Fehler zu wiederholen,
denn sie wissen ja jetzt wie es richtig geht.
Das zum Thema made in Germany.
Unsere Rohstoffquellen geben wir
- dummerweise - auf, unseren Technologievorsprung
"verschenken" wir an Schwellenländer, womit
bitteschön sollen wir in einer globalisierten Zukunft
unsere Existenz sichern.
Hightech?
Indische Informatiker lachen uns aus und gehen lieber
in die USA. Unsere eigene Wissenselite folgt ihnen wegen
der besseren Arbeitsbedingungen.
Und unsere Regierung hat nichts besseres zu tun,
als über den "Import" von Ingenieuren in den
Bereichen E-Technik, Informatik und Maschinenbau -
alles Schlüsseltechnologien - aus den osteuropäischen
Staaten der EU öffentlich nachzudenken.
Und wir? Harz IV und CARE-Pakete?
Mir gefällt die ungeregelte, nur dem Markt gehorchende,
Globalisierung überhaupt nicht.
Aber vielleicht sehe ich das ja alles zu einseitig und falsch.
Ich bin dafür. es öffnen sich auch für Deutschland neue Absatzmärkte. "Made in Germany" zählt durchaus noch etwas, die deutsche Wirtschaft sollte dieses Gütesiegel nur nicht leichtfertig verspielen
Globalisierung geht über den ganzen Globus und dann kann man das nicht nur aus unserer Sicht sehen. Je nach der Person des Beantwortenden ist da jede Antwort möglich.
je nachdem aus welchem Blickwinkel man schaut ist mal Fluch und mal Segen. Da es aber ohnehin passiert hilft diese Frage nicht wirklich weiter. Wichtiger ist wie man sich darauf einstellt in dieser neuen Wettbewerbsposition etwas zu erreichen.