Gepanschter wodka behandlung vergiftung

Gepanschter Wodka - Behandlung der Vergiftung

Der Wodka war wohl mit Industriealkohol versetzt, worunter im allgemeinen Methanol verstanden wird. Methanol jedoch ist hochgiftig:
"Das Verschlucken größerer Mengen von Methanol äußert sich in Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Trunkenheit wie bei Alkoholvergiftungen, allerdings zumeist weniger ausgeprägt. Eine beschwerdefreie Phase von 8 bis 36 Stunden folgt gewöhnlich, bevor schwere Symptome auftreten: Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, schwere Bauchschmerzen, Sehstörungen, die zur Erblindung führen können, periodisches Atmen, Bewußtlosigkeit bis hin zum Koma mit Versagen der Atmung und schließlich Tod. Nach Einatmen von Methanol in Konzentrationen von über 1000 ppm oder andauernder oder ausgedehnter Hauteinwirkung können ähnliche Effekte resultieren."
aus: http://corporate.basf.com/basfcorp/img/sustainability/arbeitsmedizin/leitlinien/methanol1_d.pdf
"Bei Aufnahme von Methanol entsteht durch dessen Metabolisierung in der Leber die Produkte Formaldehyd und Ameisensäure. Die zuständigen Enzyme sind die Alkoholdehydrogenase und die Aldehyddehydrogenase.
Da die Ausscheidung von Formaldehyd und Ameisensäure über die Nieren nur sehr langsam abläuft, kommt es zur Akkumulation der beiden Substanzen. Durch die Ameisensäure kommt es zu einer metabolischen Azidose. Formaldehyd wirkt lokal toxisch und schädigt Organe
Therapie
Hemmung der Methanoloxidation
Der wichtigste Schritt zur Therapie der Methanolvergiftung ist die Gabe von Fomepizol oder Ethanol. Beide haben eine vielfach höhere Affinität zur Alkohol- und Aldehyddehydrogenase. Fomepizol hat eine ca. 8000fach stärkere kompetitive Hemmung als Ethanol. Durch beide Substanzen wird die Metabolisierung von Methanol wirkungsvoll unterbunden.
Das Ethanol kann bei kooperativen Patienten oral verabreicht werden, beispielsweise in Form von 40-prozentigem Schnaps. Dabei soll eine therapeutische Ethanolkonzentration von 1 Promille erreicht werden. Diese Konzentration muss über Tage hinweg aufrechterhalten werden. Methanol wird überwiegend renal eliminiert.
Applikation alkalisierender Substanzen
Die metabolische Azidose wird parallel durch Gabe von Natriumhydrogencarbonat und Trispuffer ausgeglichen. Die dadurch erreichte Normalisierung der intra- und extrazellulären pH-Werts erhöht den Dissoziationsgrad der Ameisensäure und vermindert ihre schädliche Wirkung.
Folsäuregabe
Die Elimination der toxisch wirkenden Ameisensäure kann durch Gabe von hohen Folsäuredosen beschleunigt werden.
Hämodialyse
In sehr schweren Fällen - bei einer Ingestionsmenge über 100 ml und/oder Nierenversagen - kann eine Hämodialyse zur Elimination des Methanols und seiner Metabolite notwendig sein."
aus: Methanolvergiftung - DocCheck Flexikon
Eine einfache Therapie, wie bei einer üblichen Alkoholvergiftung, reicht also bei weitem nicht aus. Die Krankenhäuser in Russland haben also jetzt alle Hände voll zu tun, wenn es ihnen gelingen soll, möglichst viele Leben zu retten

Diese Alkoholvergiftung wird wohl genauso wie jede andere Alkoholvergiftung behandelt werden, d.h so viel Alkohol wie möglich aus dem Körper zu entfernen, das kann durch Erbrechen oder durch eine Magenspülung erreicht werden. Zur Unterstützung der Kreislauffunktion erhält der Patient Infusionen und, falls notwendig, beruhigende Medikamente. Falls eine Atemlähmung droht, muss künstlich beatmet werden.

Therapiemaßnahmen In erster Linie gilt es bei einer Alkoholvergiftung die Vitalfunktionen zu erhalten. Daher ist immer eine Unterbringung auf einer Intensivstation nötig. Da ab einer Blutalkoholkonzentration von ca. 2 Promille eine akute Schockgefahr vorliegt, nimmt die Schockbekämpfung einen Großteil der Therapie ein. Als Infusionszusatz wird bei drohender Hypoglykämie eine Glukoselösung verabreicht. Wegen des überfüllten Magens kommt es sehr leicht zum Erbrechen und zur Aspirationsgefahr, was eine ständige Absaugbereitschaft erfordert. Hinzu kommt bei Verlust des Bewusstseins eine kombinierte stabile Seiten- und Schocklage.
Alkoholvergiftung – Wikipedia
Man sollte so schnell wie möglich den Alkohol aus dem Körper "entfernen" aber auch so schonend wie möglich. Infusionen mit Glukoselösung und Kochsalz. Evtl auch eine Zugabe von Aktivkohle.

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Notstand: Gepanschter Wodka tötet mehr als hundert Russen - SPIEGEL ONLINE