Geht ueber buch emilia galotti leichte frage

Eins war mir nicht so klar beim Lesen, hat Marinelli schon vor dem Gespraech, mit dem Grafen Appiani, den Ueberfall im Kopf gehabt oder hat er sich erst spaeter dazu entschlossen?

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Es geht ueber das Buch Emilia Galotti! Leichte Frage

Nein, Marinelli hat zuerst einen “eleganteren” Plan, seinem Herrn den Nebenbuhler der Emilia, den Verlobten, aus der >Schusslinie< zu bringen - und ganz ohne Mordgedanken; das zeigt der Dialog mit Appiani in II, 10: er offeriert dem Grafen Appiani, der Fürst wolle ihn als Gesandten zum Herzog von Massa schicken. Nach langem Überlegen sei die Wahl für diesen Bevollmächtigten auf den Grafen Appiani gefallen. Marinelli aber hat sich geirrt, wenn er gedacht hat, der Graf sei geschmeichelt, wie es für die Hofschranzen üblich ist. Appiani hingegen ist ja ein Vertreter einen neuen Denkweise bzw. Moral, der hier vermittelten neuen bürgerlichen Werte wie Ehrlichkeit, Redlichkeit usw. Ihm ist das Mätressenwesen und die Hofschleimerei ein Gräuel. Deshalb will er sich ja auch auf sein Landgut zurückziehen. Wider Erwarten lehnt er somit das höfische Angebot ab und hat dazu noch eine für Marinellis Plan fatale Begründung: Er wolle Emilia heiraten und könne deshalb den Auftrag nicht übernehmen. - Als Marinelli dann auch noch die Tochter aus gutem Hause um ihrem guten Ruf bringen will - “Die guten Eltern werden es so genau nicht nehmen” -und von eine bloßen “Zeremonie” der Hochzeit spricht, bringt er den Grafen Appiani so in Rage, dass der sich sofort mit ihm duellieren will. Dazu hat aber der Feigling keine Lust - und nun erst bildet sich im Marinelli der Plan für einen Meuchelmord durch Auftragskiller.
Ah, ich war mir nicht sicher, ob Angelo oder wie er hiess nicht schon davor den Auftrag gekriegt hat.
Marinelli kennt den Angelo aus früheren dunklen Geschäften, deshalb kann der ihn ja auch irgendwie unter Druck setzen, ohne dass man dazu Näheres erfährt.
Aber in dieser Meuchelmord-Geschichte um den zukünftigen Ehemann Emilias hat Marinelli ihn - ohne Wissen des Fürsten - neu angeworben. - Die Gräfin Orsina kennt den skrupellosen Diener des Fürsten und weiß gleich, dass der Raubüberfall und die "Rettung" der Emilia nur ein abgekartetes Spiel sind.
das Stück gehört neben Schillers "Kabale" eben zum Besten, was wir auf deutschen Bühnen haben.- Luises Schicksal finde ich allerdings noch anrührender.
Buch? Gedruckt ist es ja, aber doch immer noch als ein bürgerliches Trauerspiel für das Theater. Hoffentlich findet sich rasch einer, der das ebenso berühmte wie angestaubte Stück so gut im Kopf hat, daß er die Antwort weiß. Wahrscheinlich aber will Lessing Dich lieber rätseln lassen.
Wenns gedruckt ist, dann ist es fuer mich ein Buch. Wo soll ichs sonst gelesen haben?
Klar, aber nennst Du ein gedrucktes Gedicht auch ein Buch? Oder ein gedrucktes "Textbuch" einer Oper, naja, da schon eher. Ich sag ja nicht, daß es kein Buch ist, wo du es liest.