Gedichtinterpretion
Heute Abend
In dieser Straße lebe ich also.
Der Zaun, die Telefonzelle, wie sind sie nah,
auch die Häuser, an denen ich vorbeigehe,
verändert, unverändert seit Jahren.
Vom Flughafen das Licht des Scheinwerfers
kreist nachts über den Dächern,
huscht über die Fenster,
hinter denen ich also wohne.
Vor mich hintrottend
spüre ich der Luft schöne Kälte.
In diesem Körper bin ich also,
gehüllt in diesen Mantel.
Das Metall des Schlüssels,
mit dem ich die Tür öffnen werde,
zum wievielten Mal, ist heute abends
fester und kühler, als es je war.
Könnt ihr mir sagen was dieses Gedicht außer so ein gewisses vor sich hin leben ausdrücken soll? es sind einfach nur beobachtungen aus dem alltag was soll dieses "also" ausdrücken`? gleichgültigkeit?
5 Antworten zur Frage
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Gedichtinterpretion.
Das "also" drückt eher ein spätes Erkennen, ein Aufwachen, ein Wahrnehmen der Situation aus
Die Stimmung ist ein Vertrautsein, ein Sich heimisch fühlen, das
Behagen am Gewohnten, die Zuverlässigkeit der wiederkehrenden Eindrücke beim Heimkehren. Das Gedicht endet mit der Geborgenheit, die die eigene Wohnung vermittelt. Für diese Sicherheit steht symbolisch der feste und kühle Schlüssel.
deine Interpretation klingt sehr positiv, aber ich dachte eher dass die Person vllt gelangweilt ist aufgrund Sätzen wie " vor mich hinrottend", was meinst du dazu?
Das mit dem Schlüssel ist übrigens eine sehr schöne Überlegung.
Vor mich hintrottend" wird verbunden mit "der Luft schöne Kälte." Es ist wohl ein einverständliches, zufriedenes Trotten. Der Berichtende nimmt sich dabei im eigenen Körper wahr, als hülle der ihn ein, wie ein Mantel.
tut mir leid, war nicht on, sonst hättest du hier und bei der andern frage ein TOP bekommen sorryyyyy