Fragen körperwelten ausstellung
woraus sind die figuren gemacht? welchen zweck/sinn hat diese ausstellung?
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Fragen zu Körperwelten ausstellung
Die Figuren sind echte menschliche Körper, welche mit einem speziellen Verfahren präpariert wurden.
Plastination – Wikipedia
Es ist zum einen eine Art Kunst und zum anderen eine wissenschaftliche Ausstellung, welche die Anatomie des Menschen aufzeigen soll.
Plastination von menschlichem Gewebe
Umstritten und bewundert wird Professor Gunther von Hagens eigentlich schon seit 1996. Damals zeigte er zum ersten Mal seine Ausstellung "Körperwelten": Echte menschliche Leichen werden dort präsentiert - speziell präpariert mit einer von ihm entwickelten Methode
Unbestritten geht von den Exponaten eine gewisse Faszination aus. Die nach der von ihm entwickelten Plastinationsmethode durchgeführten Präparationen von menschlichen und tierischen Objekten stellen wegen ihrer Authentizität und der außergewöhnlichen Qualität einen großen Fortschritt in der Entwicklung von anatomischen Präparaten dar.
Kritiker bemängeln jedoch immer wieder die Form der Darbietung: So sitzen die Toten teilweise auf Pferden, spielen Fußball oder laufen scheinbar um die Wette.
Skandal-Ausstellung in Manchester: Wenn Leichen Fußball spielen
Die Figuren sind echte Menschen, die gelebt haben.
Sie werden mit einer Selikonmasse durchspült und so konserviert, dass man sie zur Ausstellungen freigeben kann
Die Idee der Plastination
"Das Verfahren der Plastination habe ich 1977 am Anatomischen Institut der Universität Heidelberg erfunden, in den Jahren 1977-82 patentiert und seither kontinuierlich weiterentwickelt.
Als ich als Anatomieassistent zum ersten Mal in Kunststoffblöcke eingebettete Präparate sah, fragte ich mich, warum der Kunststoff wohl um das Präparat als Block herumgegossen worden war, statt im Präparat zu sein und es von innen heraus zu stabilisieren. Die Frage ließ mich nicht mehr los. Wochen später hatte ich für ein Forschungsprojekt Serienschnitte von menschlichen Nieren anzufertigen. Das übliche Einbetten der Nieren in Paraffin und das Schneiden in feinste Serienscheiben erschien mir als zu aufwendig, brauchte ich davon doch nur jede fünfzigste Scheibe. Im Universitätslädchen kam mir beim Betrachten der Schinken schneidenden Verkäuferin die Idee: Eine Wurstschneidemaschine sollte ich zum Nierenschneiden verwenden. So kam es, dass eine "Rotationsschneidemaschine", wie ich sie im Investitionsantrag nannte, zur ersten Plastinationsinvestition wurde. Zur Einbettung der Nierenscheiben verwendete ich flüssiges Plexiglas. Die beim Einrühren des Härters eingeschleusten Luftblasen mussten im Vakuum extrahiert werden. Die Betrachtung dieser Blasen führte nun zur entscheidenden Idee: Ein mit Aceton durchtränktes Nierenstück sollte sich doch unter Vakuumbedingungen mit Kunststoff imprägnieren lassen, und zwar durch Extraktion des Acetons in Form von Blasen, wie zuvor beim Entlüften. Beim Versuch traten in der Tat reichlich Acetonblasen aus dem Präparat heraus, aber nach einer Stunde war das Nierenstück kohlrabenschwarz und geschrumpft. Die meisten hätten wohl das Versuchsergebnis als untauglich verworfen. Nur weil ich von meinem physikalisch-chemischen Basiswissen her wusste, dass die Schwarzfärbung auf den Lichtbrechungsindex des Plexiglases und die Schrumpfung auf zu schnelles Imprägnieren zurückzuführen waren, wiederholte ich eine Woche später das Experiment mit flüssigem Silikonkautschuk. Ich imprägnierte langsam und, um die vorzeitige Härtung des Silikonbades samt inliegender Präparate zu vermeiden, in drei Silikonbädern nacheinander. Nach der Härtung im Wärmeofen hatte ich das erste vorzeigbare Plastinat in der Hand.
Das war am 10. Januar 1977 - dem Tag, an dem ich mich entschied, die Plastination in den Mittelpunkt meines Lebens zu stellen."
Gunther von Hagens, Erfinder der Plastination
Plastination