Fenstersturz prag was ist

Ichwill jetzt endlich mal wissen was das ist und warum man es kennt.

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Fenstersturz zu Prag - Was ist das?

All diejenigen, die von der tschechischen Geschichte eigentlich keine Ahnung haben, kennen zumeist ein Ereignis, das mit der tschechischen Hauptstadt verknüpft ist: den Prager Fenstersturz. Der bekannteste Prager Fenstersturz ereignete sich vor 385 Jahren, genauer gesagt am 23. Mai 1618: zwei königlich-habsburgische Statthalter wurden damals aus einem Fenster der Prager Burg geworfen. In den Geschichtsbüchern steht, dass dies der Auslöser des 30jährigen Krieges zwischen Protestanten und Katholiken in ganz Europa war. Warum es zu jenem Fenstersturz kam und welche Folgen er hatte erfahren Sie heute von uns.
Radio Prag - Der Prager Fenstersturz
Der bekannteste Ist der zweite Prager Fenstersturz, weil dadurch der 30-jährige Krieg ausgelöst wurde.
Erster Prager Fenstersturz
Der Erste Prager Fenstersturz steht am Anfang der Hussitenkriege: Am 30. Juli 1419 stürmten Hussiten, Anhänger des vier Jahre vorher in Konstanz am Scheiterhaufen als Ketzer hingerichteten Jan Hus, das Neustädter Rathaus in Prag, um dort gefangene Glaubensgenossen zu befreien. Dabei warfen sie sieben katholische Ratsherren aus dem Fenster, die dann von der wartenden Menge aufgespießt wurden.
Zweiter Prager Fenstersturz
Dieser Ausschnitt eines zeitgenössischen Flugblattes von 1618 zeigt keinen Misthaufen, sondern Steine. Der hier nicht gezeigte Text über dem Holzschnitt erklärt, dass dank Gottes die von den Statthaltern ausgehende „Gefahr“ abgewendet worden sei, und sich später einer davon im Kloster verstecken wollte.
Fenster im Seitenflügel des Alten Königspalastes in Prag
Fenster im Seitenflügel des Alten Königspalastes in PragDer Konflikt der evangelischen Stände mit ihrem katholischen Landesherren, Kaiser Matthias, sowie dem von ihm 1617 durchgesetzten böhmischen König Ferdinand von Steiermark (1619 als Nachfolger Matthias' auch Kaiser→ Böhmischer Ständeaufstand).
Knapp 200 Vertreter der protestantischen Stände unter der Führung von Heinrich Matthias von Thurn zogen am 23. Mai 1618 auf die Prager Burg und warfen nach einer improvisierten Gerichtsverhandlung die in der Hofkanzlei anwesenden kaiserlichen Statthalter Jaroslav Borsita Graf von Martinitz und Wilhelm Slavata aus einem Fenster aus 17 Metern Höhe. Anschließend warfen sie noch den Schreiber Philip Fabricius hinterher.
Alle drei überlebten, weil sie – so die Legende – auf einen Misthaufen fielen, der sich unter dem Fenster angesammelt hatte. Der Misthaufen ist aber eine Erfindung späterer Zeiten. In den Erinnerungen der Beteiligten findet sich keine Erwähnung eines Mist- oder eines anderen den Sturz dämpfenden Haufens.
Dritter Prager Fenstersturz
Der nichtkommunistische tschechoslowakische Außenminister Jan Masaryk stürzte am 10. März 1948 im Schlafanzug aus dem Fenster seines Büros im heutigen Außenministerium und starb darauf. Nach damaliger offizieller Darstellung beging er Suizid. Die Gerüchte, dass es sich um einen Mord durch die kommunistische Geheimpolizei handelte, führten 1993 zur Wiederaufnahme der Untersuchungen, die nach zehnjähriger Dauer vorerst abgeschlossen wurden. 2002 wurde erneut eine Expertise mit der Aussage erstellt, dass aufgrund der Lage des Körpers und aufgrund der vorgefundenen Verletzungen darauf zu schließen ist, dass Jan Masaryk mit Gewalt aus dem Fenster gestoßen worden sei. Auch habe eine russische Geheimdienstagentin das bereits damals in einer Aussage angedeutet. Die Aussage konnte jedoch später nicht erneut überprüft werden. Die Umstände des Todes gelten weiterhin als ungeklärt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Prager_Fenste..