Fahrtkosten vorstellungsgespräch

ich habe schon versucht ein wenig im Internet zu recherchieren, aber um nocheinmal sicher zu gehen: Wie werden die Fahrtkosten/Anfahrtskosten zu einem Vorstellungsgespräch kalkuliert? Hatte letztens ein Vorstellungsgespräch und am Ende meinte der Beschäftigte ich solle ihm doch kurz eine Email mit den Anfahrtskosten zusenden. Im Internet habe ich etwas von km*0,3 gelesen, dies erscheint mir jedoch als etwas zu hoch.

2 Antworten zur Frage

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Fahrtkosten Vorstellungsgespräch

Also wenn ich angenommen ca 280km zum Vorstellungsgespräch gefahren bin, kann ich 84€ verlangen? Und das auch nochmal für die Rückfahrt?
ja natürlich - Ausnahmen nur dann wenn der einlandende potentielle
Arbeitgeber die Kosten beschränkt oder nur die Anfahrt zahlt - aber
das muß im Vorfeld klar zum Ausdruck gebracht werden, also nicht etwa
erst während des Vorstellungsgesprächs
Meist werden 30 Cent / Km berechnet, manchmal auch nur 20, es hängt vom Unternehmen ab, die bestimmen normalerweise die Km Pauschale. Daher solltest du auch am besten nur die gefahrenen Km angeben für Hin- und Rückfahrt, wenn der Personaler aber sagt du sollst die Fahrtkosten kalkulieren, dann kannst du ruhig die 30 Cent / Km nehmen. Wenn du unsicher bist, dann rufe an und frage nach deren Berechnungsfaktor. Eine festgelegte Norm gibt es nicht.

Ist ein Unternehmen verpflichtet Fahrtkosten zu einem Vorstellungsgespräch zu bezahlen?

Irgendjemand hat da mal in einem Gericht durchgesetzt, daß er nach einer Ablehnung die Fahrtkosten ersetzt bekam: Videos: Ratgeber Recht - Ratgeber: Recht - ARD | Das Erste
Andererseits wäre ich damit vorsichtig, zumindest solange noch nicht klar ist, ob man angenommen wird - könnte schnell nach hinten losgehen.
Gesetzlich ist jedes Unternehmen verpflichtet, die Anfahrtskosten zu übernehmen. Nur dann nicht, wenn in der Anzeige ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass keine Kosten übernommen werden. Notfalls sollte man das telefonisch abklären.
Und wenn sie sich weigern sollten, zu zahlen, dann sollte man eh vorsichtig sein, ob man da überhaupt arbeiten möchte. Denn wenn sich eine Firma um 60 Euro rumdrückt, was soll dann erst werden, wenn man eine Gehaltserhöhung haben möchte?
Wenn sie nicht zahlen, kann man versuchen, das Geld zu fordern. Allerdings weiß ich nicht, inwieweit das von Erfolg gekrönt ist, da der Streitwert sehr niedrig ist und man schlecht mit einem Anwalt drohen kann.
in der regel zahlt kein unternehmen mehr anfahrtkosten zu bewerbungsgesprächen. das war früher kultur. meine letzten gespräche ,egal wo die waren, mußte ich alle selber zahlen.
Ansonsten kann man diese Kosten, soweit sie nicht ersetzt werden, als vorgezogene Werbungskosten bei der Einkommensteuer geltend machen, auch für erfolglose Bewerbungen
Die Arbeitsgerichte leiten einen solchen Anspruch aus § 670 BGB her. Damit kannst Du die erforderlichen Aufwendungen ersetzt bekommen.
Wird allerdings nicht oft geltend gemacht.
Ändert aber nichts daran, dass der Anspruch grundsätzlich besteht.
Am besten, Du fragst mal einen Fachanwalt für Arbeitsrecht. Es ist nämlich durchaus möglich, dass sich die Rechtsprechung geändert hat und ich das nicht mitgekriegt habe.
Vor einem halben Jahr habe ich so einen Fall aber erst im Examenskurs gehabt, und da wurde es so gelöst.
Größere Unternehmen Zahlen die Fahrkosten.Allerdings mußt du die dort auch einreichen mit Belegen. Ansonsten hast du noch deine Steuererklärung wo du diese als Werbungskosten absetzt.