Erdölgewinnung nahen mittleren osten
Ja, gibt es dort, mit eigenen Augen schon gesehen.
"Dabei ist der Nahe und Mittlere Osten mit Bodenschätzen reich gesegnet. Zwei Drittel der Weltölvorräte liegen dort; bis 2030 wird der Anteil angesichts versiegender Quellen in anderen Regionen sogar auf bald 50 Prozent wachsen. Und am Öl haben viele arabische Staaten besonders in den vergangenen drei Jahren gut verdient, als der Preis des Schwarzen Goldes am Weltmarkt stark stieg.
Doch das Öl ist ein Fluch und kein Segen. So kommt - etwa in Saudi-Arabien - ein Drittel des Volkseinkommens aus dem Öl - und 80 Prozent der Staatseinnahmen. Das macht wirtschaftlich träge und einfallslos. „Petrolismus“ nennen die Fachleute die Abhängigkeit der gesamten Region vom Erdölgeschäft - nicht nur der Förderstaaten selbst, sondern auch der vergleichsweise armen Nachbarn. Denn diese erhalten von den Reichen hohe Zuschüsse für ihre Staatshaushalte und exportieren Arbeitskräfte in die Erdölstaaten. Das macht sie zwar abhängig, scheint aber bequemer zu sein als der Aufbau einer eigenen Industrie.
Dubai könnte ein Vorbild werden
Die Ölstaaten sind noch nicht einmal gezwungen, Steuern einzunehmen, können sie doch ihre Haushalte mit den Renten aus dem Ölmonopol füttern. Kein Wunder, daß nahezu alle muslimischen Staaten mehr oder weniger autoritär und wenig rechtsstaatlich geführt werden. Denn Steuern zahlende Bürger riefen nach Mitspracherechten. Und Steuerstaaten hätten es nötig, ihre Bürger in einer globalen Welt Geld verdienen zu lassen.
Von wo könnte die wirtschaftliche Wende ausgehen? Heilsamen Zwang würde das Versiegen der Ölquellen ausüben. In Dubai, wo man so etwas befürchten muß, läßt sich der Strukturwandel gut besichtigen: Das Land setzt auf Tourismus, kauft Seehäfen in der ganzen Welt, fördert die Dienstleister und erlebt einen Bauboom. Dubai gilt heute als „Singapur des Mittleren Ostens“.
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