Ekel warum empfinden widerwärtig

„Iiiihh! Da ist ja eine Made im Salat!“ Beim Blick auf den Teller verzerrt sich das Gesicht, die Mundwinkel rutschen nach unten. Der Appetit weicht sofort dem Gefühl von Ekel. Was nichts Ungewöhnliches ist, sondern ein archaischer Instinkt: Ekel signalisiert uns, dass wir die Maden-Mahlzeit besser nicht anrühren sollten. Schon unsere Vorfahren hat dieser Instinkt vor Vergiftungen und Erkrankungen bewahrt. Doch allein damit lässt sich das Phänomen noch nicht ausreichend erklären. Schließlich ekeln sich Menschen aus verschiedenen Kulturen vor unterschiedlichen Dingen. Warum ist das so? Wie kann es sein, dass sich Kinder weniger als Erwachsene ekeln? Und warum wandelt sich das Ekelgefühl immer wieder? Was ekelt Euch?

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Ekel - Warum empfinden wir manches als widerwärtig?

Vor langer Zeit hatten wir mal Schnecken aus dem Supermarkt gekauft, die dann aber leider keiner der Erwachsenen essen wollte, weil wir sie nach dem Öffnen der Dose und dem Betrachten dieser zu eklig fanden. Tja und um sie nicht wegschmeißen zu müssen, fragten wir unseren damaligen 2-jähr. Sohn, ob er sie essen möchte und er war ganz begeistert. Er rief "Snecken,Snecken."Und er aß echt den ganzen Inhalt der Büchse auf, verzog keine Miene beim Essen, keine Spur von ekel war in seiner Mimik erkennbar. Wir waren sprachlos.
Er kann sich übrigens nicht mehr an diese Situation erinnern.
Will damit sagen, dass Ekel vielleicht auch etwas mit "Bewußtsein" zu tun hat. Natürlich auch mit Erfahrung. Wenn wir ihm vorher gesagt hätten, "iiih das schmeckt nicht, das ist eklig" schätze ich mal, wären die gesamten Schnecken in der Büchse geblieben.
Also wie hier schon erwähnt ekel hat viel mit Erziehung, Erfahrungen und Vorleben zu tun.
Allerdings möchte ich hier auch gleich mit erwähnen, dass heute viele Menschen überzivilisiert sind. Eine etwas getrocknete Schnitte, eine Paprika oder Gurke die leicht welk ist, ein Mittagessen das 2 Tage alt ist usw. ,sind alles Dinge, die Menschen ekeln, obwohl diese Lebensmittel noch essbar sind. Wir sind eine Wegwerfgesellschaft geworden. Wo soll das noch hinführen?
Thema: Leben aus dem Müll-Container
" TÜBINGEN. Wenn die Supermärkte längst geschlossen haben, sucht Frank Maier in den Mülltonnen und Containern auf deren Hinterhöfen nach Essbarem. Abgelaufener Joghurt, Bananen mit brauner Schale, Croissants in beschädigter Verpackung – der 33-jährige Tübinger lebt seit fünf Jahren aus dem Container. Auch aus Protest gegen den Wegwerfwahn. Er ist nicht allein: Jetzt sollen zwei Tübinger Studenten wegen des „Diebstahls“ von weggeworfenen Lebensmitteln sogar vor Gericht. Das Verfahren wurde eingestellt, einer der Angeklagten soll jedoch 100 Euro an "Brot für die Welt" bezahlen.
Keinen Ekel, keine Angst
Fahrrad, Rucksack, Stirnlampe: Seit fünf Jahren besorgt sich der Tübinger fast sein gesamtes Essen beim „Containern“. Ein oder zwei Mal die Woche klappert er bei seinen nächtlichen Touren zwei bis drei Supermärkte ab. „Die Qualität ist besser geworden“, ist seine Beobachtung – „weil die jetzt alle die Bio-Schiene fahren“. Bio-Lebensmittel fischt Maier am liebsten aus der Tonne. Nicht alles behält er für sich oder seine Wohngemeinschaft: „Zwischen den Wohnprojekten wird auch getauscht.“ So wie er würden um die hundert Tübinger/innen nachts die Mülltonnen und Container nach Essbarem durchsuchen, meist bei großen Supermärkten und Discountern. Manche tun das aus purer Not, andere aus politischer Überzeugung.
Für den Gelegenheitsjobber Frank Maier ist das Containern nicht nur eine günstige Art der Selbstversorgung, die ihm hilft, „ein selbstbestimmtes Leben“ zu führen. Sondern auch eine bewusste politische Entscheidung, Protest gegen ökologische und soziale Folgen der globalen Nahrungsmittelproduktion. „Es geht auch um Gerechtigkeit.“
Zum Beispiel Bananen: Die würden meist in Ländern angebaut, in denen viele Menschen hungern, dann einmal um die ganze Welt transportiert – um in Deutschland in der Mülltonne hinterm Supermarkt zu landen: „Das ist doch Irrsinn.“
Ekel, in Mülltonnen nach Essen zu suchen, empfindet Maier keinen. Und Angst um seine Gesundheit hat er auch nicht: „Ich hab mir davon noch nie den Magen verdorben.“ Einmal, als er sich bei Container-Fisch nicht ganz sicher war, ließ er vorher die WG-Katze probieren. Bislang hatte er noch nie Probleme mit Supermarkt-Angestellten oder gar der Polizei. Auch von anderen Menschen, die nächtens „containern“, hat er noch nie von Konflikten mit dem Gesetz gehört. Bis vor wenigen Monaten.
auszug aus unteren Link
Schwäbisches Tagblatt | Neckar-Chronik
Ekel ist auch etwas erlerntes. Es hat etwas mit Tabus in einer Gesellschaft zu tun. Uns wird als Kind von den Eltern und in der Schule beigebracht, dass faule Lebensmittel weggeschmissen werden müssen. In anderen Kulturen gilt faul riechender Fisch oder faule Eier als Delikatesse. Wenn Du als Kind in einen Madenhaufen greifen willst , dann zieht Dich Deine Mutter schreiend und mit angewiedertem Gesicht davon weg und Du bekommst ausgeschimpft. Das merkt man sich und später reagiert man bei seinen eigenen Kindern dann genauso.
Dass manche Menschen dazu neigen Tabus zu brechen, ist ein Zeichen dafür, dass alles erlernt ist. Wenn es notwendig sein sollte, essen Menschen vielleicht eines Tages was ganz ekelhaftes, was wir uns heute noch nicht mal vorstellen können. Das dient aber dann dem überleben und soll nicht einfach andere schockieren und für Aufmerksamkeit sorgen. Schließlich gibt es Länder, in denen Menschen tatsächlich vom Müll leben müssen.
Erziehung und Prägung. Kinder, deren Mütter Angst vor Hunden haben, haben in der Regel auch Angst vor Hunden.
Das hat mit Erziehung und Erlerntem zu tun. Als Baby empfinden wir Ekel allemal als Instinkt, alles was darüber hinaus geht ist erlernt. Halt von Vorbildern abgeguckt.
Reine kulturelle Prägung. das beweisen die zahlreichen Varianzen.
jap meine rede
und es hat auch damit zu tun, dass die insekten o.Ä. anders aussehen als menschen oder säugetiere.
jaa es klingt komisch, aber ich habe mal gehört, dass wir uns nur vor spinnen ekeln, weil sie 6 beine zuviel haben
Ich ekel mich vor Spinnen und wenn jemand beim Essen das Gekaute wieder ausspukt. Und vor Sabber.
Ich hab Ekel vor Spinnen.
Wie die sich bewegen und die acht Beine.
einige frauen ekeln sich, wenn sich einige kerle am schritt kratzen tun. ich find das cool und so, weißt du?