1940 warum wurden elsaß lothringen luxemburg nicht reich geholt

1940: Warum wurden Elsaß-Lothringen und Luxemburg nicht ins Reich geholt?

Man hatte bereits 1871/72 festgestellt, dass die Mehrheit der Elsässer und Lothringer einer Annexion durch das Deutsche Reich sehr ablehnend gegenüber stand.
Auch wenn sie deutschsprachig waren, die Elsässer und die Lothringer fühlten sich als Franzosen.

Warum wurde der Anschluß nicht trotzdem durchgeführt?

Um eine Verhandlungsmasse bei eventuellen Friedensverhandlungen mit Frankreich zu haben.

Luxemburg wurde 1940 besetzt und 1942 annektiert.

Doch. Zwischen 1942 und 1944 war Luxemburg annektiert.

Dann wären alle deutschen Luxemburger automatisch Reichsbürger geworden. Das war nicht der Fall.
Nur weil in Wikipedia "Annexion" steht, muß es nicht stimmen. Die Neuaufteilung des Landes war ein Akt der Zivilverwaltung. Der Anschluß ans Reich sollte natürlich irgendwann stattfinden, aber dazu kam es nicht.

Richtig ist, daß Luxemburg "de facto" wie ein Teil des Reichs behandelt wurde, aber das war in Elsaß und Lothringen nicht anders. Alle drei Länder wurden dem jeweils benachbarten Gau zugeordnet. In allen drei Ländern fand brutale Germanisierung statt.
Aber das war "de jure" kein Anschluß ans Reich, im Gegensatz zu Österreich, Sudetenland, Danzig und Memelland.

Anders als Elsässer und Lothringer wurden die Luxemburger aber sowohl zum Reichsarbeitsdienst als auch zur Reichswehr eingezogen als ganz normale Wehrpflichtige.

Elsässer und Lothringer wurden auch zur Wehrmacht eingezogen.
Ich denke aber, den entscheidenden Punkt hast du genannt. In den vorher angeschlossenen Gebieten wollte die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung heim ins Reich, die Abstimmungen mußten nicht gefälscht werden. In Elsaß-Lothringen und Luxemburg war es anders, die Bevölkerung wollte den Anschluß nicht und leistete sogar mehr oder weniger passiven Widerstand. Unter diesen Umständen war nicht daran zu denken, sie zu Reichsbürgern zu machen. Die Zwangsgermanisierung hätte noch etliche Jahre durchgeführt werden müssen, aber die Zeit reichte dann nicht.

Während des Frankreichfeldzuges 1940 besetzte die deutsche Wehrmacht das Elsass, unterstellte es reichsdeutscher Zivilverwaltung und schloss es dem NSDAP-Gau Baden-Elsass an. Zu nennenswerten Kampfhandlungen kam es im Elsass dabei nicht. Eine völkerrechtliche Abtretung des Gebietes durch Frankreich fand nicht statt. 45.000 Menschen wurden aus dem Elsass ausgewiesen. 1941 richteten die Nazis in den Vogesen das Konzentrationslager Struthof ein. Eine Symbolfigur der Politik der NSDAP im Elsass ist Robert Wagner.
Von den zwischen 1942 und 1944 etwa 130.000 als „Volksdeutsche“ in die Wehrmacht und die Waffen-SS eingezogenen Elsässer und Lothringer kamen etwa 42.500 um. Die Einziehung war völkerrechtswidrig, da Staatsangehörige des Kriegsgegners nicht eingezogen werden dürfen. Die meisten dieser so genannten Malgré-nous wurden an der Ostfront eingesetzt. Umgekehrt waren zuvor bereits viele Elsässer von der französischen Armee eingezogen worden, hatten sich dieser freiwillig angeschlossen oder gehörten später dem französischen Widerstand an.
Zwischen November 1944 und Februar 1945 wurde das Elsass von alliierten Truppen eingenommen und anschließend wieder unter französische Verwaltung gestellt."
Geschichte des Elsass – Wikipedia
Luxemburg:
"Mit dem Einmarsch deutscher Truppen in das neutrale und unbewaffnete Luxemburg am 10. Mai 1940 begann für die Bevölkerung Luxemburgs eine fast fünfjährige Leidensperiode, wie sie in der hundertfünfzigjährigen Geschichte des Landes einmalig dasteht. Nie vorher waren die Luxemburger so unmittelbar mit der Frage nach der Unabhängigkeit Luxemburgs konfrontiert worden, wie dies nun durch Nazi-Deutschland erfolgte. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte waren Luxemburger bereit, für die Unabhängigkeit Luxemburgs und für die Freiheit ihr Leben zu riskieren. Die offizielle Liste derjenigen, denen die Ehrenbezeichnung "Morts pour la patrie" verliehen wurde, verzeichnet 4.400 Namen."
Sehr interessant und empfehlenwert:
Zug der Erinnerung

Historische Beispiele bis zu den Gebietsänderungen im Gefolge des Zweiten Weltkriegs :
des Sudetenlandes 1938 von der Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich nach dem Münchner Abkommen, 1939 dann die faktische Annexion Tschechiens;
der Freien Stadt Danzig 1939 durch das Deutsche Reich;
Bessarabiens durch die Sowjetunion am 2. August 1940 infolge des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes;
Territorien der baltischen Republiken 1940 durch die UdSSR;
-->Luxemburgs 1942 durch das Deutsche Reich;
des Königsberger Gebiets durch die Sowjetunion am 17. Oktober 1945 und dessen Eingliederung in die RSFSR am 7. April 1946;
sowjetische Annexion der Karpatenukraine 1945–1948;
der Stadt Kehl durch Frankreich 1945–1953;
der Südkurilen durch die Sowjetunion am 2. Februar 1946;

Annexion – Wikipedia

In welchem Satz liegt die Antwort auf meine Frage?

Herr oder Frau Ingraban! Ich schalte in den stand-bay Modus und bleibe gaaanz ruhig. Mich regt nichts auf und meditiere. Kein Kommentar! Warum tut man sich so was an?

Leider verstehe ich den Sinn des Kommentars nicht. Meine Frage war, warum Elsaß-Lothringen und Luxemburg NICHT dem Reich angeschlossen wurden - im Gegensatz zu anderen Gebieten. In all den vielen kopierten Sätzen finde ich darauf keine Antwort.

Wenn du deine Äuglein weit aufmachst, dann findest du richtige Stelle.