Wie schiller goethe

Ihre Freundschaft mussten sich Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller erst erkämpfen. Als Duo waren sie dann unschlagbar. Ein Gespräch mit Rüdiger Safranski, der zum 250. Geburtstag von Schiller ein Buch über die berühmteste Dichterfreundschaft geschrieben hat von Ijoma Mangold und Adam Soboczynski. Rüdiger Safranski: Die Freundschaftskultur in dieser Zeit war sehr entwickelt, im 18. Jahrhundert entsteht mit dem bürgerlichen Aufstieg ein Gefühl dafür, dass es schön ist, Gefühle zu zeigen. Auf einmal entdeckte man die inneren Kontinente. Es war also nicht unwahrscheinlich, dass auch Goethe und Schiller zueinanderfinden könnten. Aber wenn man sich diese beiden Typen dann genauer anschaut, dann würde man das nicht annehmen. ZEIT: Da sie zu unterschiedlich waren, um sich anzufreunden? Safranski: Ihre Freundschaft ist jedenfalls schon in ihrer Zeit als Überraschung empfunden worden. Und auch heute ist es vielen, selbst gebildeten Menschen, eine Überraschung, dass die beiden tatsächlich miteinander befreundet waren. Sie sind uns ja heute mehr als Denkmal in Weimar gegenwärtig, wie sie dort vor dem Nationaltheater stehen. Als hätte man sie nachträglich aneinandermontiert. ZEIT: Wie und wann kam es zur ersten Begegnung zwischen Goethe und Schiller? Safranski: Sie trafen 1779 in der Stuttgarter Karlsschule aufeinander, als Schiller noch Student war. Aber erst neun Jahre später haben sie sich in Weimar kennengelernt. Goethe war zehn Jahre älter, 39. Der Werther war noch jedem ein Begriff, sein Erscheinen aber lag bereits 14 Jahre zurück. Es wäre zu viel gesagt, dass Goethe in Vergessenheit zu geraten drohte, er war ja zu Lebzeiten schon ein Monument geworden. Doch hatte er eine literarische Pause eingelegt, war in Italien gewesen. Als er zurückkam, war Schiller ein Aufsteiger, ein Konkurrent, der auf einmal am literarischen Sternenhimmel aufgegangen war. Der Schriftsteller der Freiheit! ZEIT: Das passte Goethe nicht. Safranski: Wobei er nicht neidisch war. Wissen Sie, Goethe hatte gewiss auch manche schlechte Eigenschaft, Neid gehörte nicht dazu. Aber er spürte natürlich die Konkurrenz. Und dass da jetzt alle Welt diesen Schiller so verehrte, das erlebte er sogar in seiner unmittelbaren Umgebung. Das ging ihm schon auf die Nerven. ZEIT: Umgekehrt blickte Schiller zu Goethe auf? Safranski: Aber ja. Nehmen wir nur die erste Begegnung der beiden in der Karlsschule. Die Jahrgangspreise wurden verteilt. Auch der Student Schiller wurde ausgezeichnet. Er kniete nieder, küsste den Rockzipfel des württembergischen Herzogs Karl Eugen. Und Goethe, der mit dem Weimarer Herzog Karl August auf der Durchreise als Gast anwesend war? Nun ja, der blickte über ihn hinweg. Schiller wagte es nicht, ihn anzuschauen. Da entwickelte er natürlich einen ungeheuren Ehrgeiz, irgendwann auf Augenhöhe mit Goethe zu kommen. ZEIT: Wie fanden sie schließlich zueinander? Safranski: Charlotte von Lengefeld, die spätere Frau Schillers, hat das nächste Treffen 1788 in ihrem Familienhaus arrangiert. Es kamen viele Gäste. Goethe fühlte sich wohl, er stand im Mittelpunkt, erzählte von seiner Italienreise. Schiller kam wieder nicht recht an den Geheimrat heran. Der hatte auch eine Abneigung ihm gegenüber, er begriff ihn als Sturm-und-Drang-Autor, er kannte eigentlich nur die Räuber, das hat ihn an seine eigene Jugend erinnert, von der er sich distanziert hatte. Den Don Carlos fand er schon besser. ZEIT: Goethe ließ Schiller zappeln? Safranski: Ja, und der litt darunter. Von Schiller ist der Satz überliefert, dass ihm Goethe wie »eine stolze Prüde« erscheint, der man »ein Kind machen muß, um sie vor der Welt zu demütigen«. Klaus Theweleit würde natürlich sofort sagen, die beiden sind ein unglückliches Geschlechtspaar, wo zwei Männer versuchen, Frauen nachzuahmen, und dann Werke gebären. -- Goethe und Schiller: »Die waren schon dicke miteinander« | ZEIT ONLINE

16 Antworten zur Frage

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Wie standen Goethe und Schiller zueinander und wann sind sie sich das erste mal begegnet? In welchem Jahr? Wie lange hatten sie Briefkontakt?

In Weimar stehen Goethe und Schiller auf Augenhöhe im Siegerkranz vereint auf ihrem Podest. Das hat seinen Grund. Sie waren von dem Gefühl ihrer Freundschaft so sehr beseelt, dass keiner, wie Goethe später schrieb, "ohne den Andern leben konnte". Hier sind es zwei Künstlernaturen, die zueinander gefunden haben. Es ist ie außergewöhnlichste Freundschaft in der Geschichte des Geistes. Goethes und Schillers Freundschaft gilt als Traumpaarung der deutschen Klassik, als Sternstunde des Geistes.
Doch ganz konfliktfrei war ihr Verhältnis nicht. Obwohl sie sich gegenseitig halfen und inspirierten, beneidete Schiller den großen Goethe und fürchtete sich Goethe vor dem Aufstieg Schillers. In seinem spannend zu lesenden Buch erzählt Rüdiger Safranski die gemeinsame Geschichte der beiden Geistesheroen von der ersten Begegnung 1779 in Stuttgart bis zu Schillers Beerdigung in Weimar, der Goethe fernblieb.
Andere National-Literaturen haben ihre großen Einzelnen, die Engländer ihren Shakespeare, die Franzosen ihren Voltaire, die Russen Puschkin. Hier sind es zwei, die sich zu einem enormen Projekt zusammengeschlossen hatten: zur ästhetischen Erziehung der Nation, des großen Lümmels. Es gibt diese beiden, und sonst lange nichts.
Wie die beiden Geistesheroen sich umkreisen und voreinander fliehen, sich beschimpfen und schließlich zusammenfinden, das ist nun zum ersten Mal für ein breites Publikum von Rüdiger Safranski umfassend beschrieben worden*. Dabei hätten die beiden Naturen unterschiedlicher nicht sein können.
Goethe als Genie der Intuition, Schiller als das der Reflexion, gemeinsam angetreten, um ein Ideal zu beschreiben, das leuchtet bis heute: die Versöhnung von Vernunft und Natur, von Pflicht und Neigung, von Stil und Persönlichkeit.
Dass sie sich überhaupt zusammenfanden und wie sie es taten, ist eines der großen Rätsel, denn sie hätten nicht unterschiedlicher sein können: der ewig kränkelnde Schiller und die robuste Natur Goethe, der eine von Seelenfeuern und Tabak und vom Geruch fauler Äpfel vorwärtsgetrieben, der andere in sich ruhend, Geheimer Rat und Naturforscher und Dichter aus Neigung. Der eine kämpft, der andere wird gehätschelt.
Beide sind auf ihre Art missverstanden worden von den Deutschen, zum Teil grotesk. Schiller als Dichter des bieder Bürgerlichen oder Dämonischen, Goethe als Repräsentant des deutschen Reichs.
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Freundschaft von Goethe und Schiller - Kulturwelt - Einblicke Welt Kultur - Umzug wozu?
Wie haben Sie Goethe kennengelernt?
Schiller: Ich bin mit der Familie von Frau von Stein befreundet. So kam es mal zu einem Treffen, bei dem Goethe auch dabei war. Das Zusammenkommen fiel nicht sehr herzlich aus. Goethe konnte sich mit meiner Schreibweise nicht wirklich anfreunden und mir schien er sehr unsympathisch.
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Interview mit Schiller
GOETHE UND SCHILLER
ausführlich hier.
Goethe und Schiller « Michael Helm
Die frühen Jahre der beiden Dichter waren geprägt von unerhörten Geniestreichen.
In Rudolstadt an der Saale begegnen sich die beiden Dichter zum ersten Mal wirklich. Eine fruchtlose, ärgerliche Veranstaltung – wie beide finden – im Beisein der von Lengefeld-Schwestern. Goethe verschafft Schiller zwar die Geschichtsprofessur in Jena, persönlich näher kommen sie sich aber nicht.
Über die Freundschaft von Goethe und Schiller
"Selig, wer sich vor der Welt
Ohne Hass verschließt,
Einen Freund am Busen hält
Und mit dem genießt",
dichtete der eine, ähnlich der andere, nur etwas enthusiastischer:
"Wem der große Wurf gelungen,
Eines Freundes Freund zu sein,
Wer ein holdes Weib errungen,
Mische seinen Jubel ein!"
Sie haben es sicher längst erraten, wer diese Verse verfasst hat, der eine war Johann Wolfgang Goethe und der andere sein Freund und Dichterkollege Friedrich Schiller.
hier mehr dazu.
Eines Freundes Freund zu sein - Über die Freundschaft von Goethe und Schiller
�Die waren schon dicke miteinander«
Ihre Freundschaft mussten sich Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller erst erkämpfen. Als Duo waren sie dann unschlagbar. Ein Gespräch mit Rüdiger Safranski, der zum 250. Geburtstag von Schiller ein Buch über die berühmteste Dichterfreundschaft geschrieben hat von Ijoma Mangold und Adam Soboczynski
Weiterleitungshinweis
wenn du den link benutzen würdest dann schon, ist das zuviel arbeit? soll ich seitenweise link einstellen wie es hier ja üblich ist?
gebe m ir nicht hilfreich und fertg
Ich stelle nicht eine Frage um die Antworten dann in einem hingeklatschen Link selbst zu suchen. Man kann ja auch den entsprechenden Absatz kopieren und als Antwort einfügen, das würdest Du doch auch erwarten, oder?
ich habe dir einen teil eingestellt, welcher dir nun wichtig ist weiß ich nicht. Grß
du kennst meine antworten die ich im allgemeinen gebe, sie informativ, sing erschöpfend, aussagekräftig
Eigentlich ist COSMIQ ja ein Wissensforum,
in welchem man Wissen vermittelt bekommt, das nicht ohne weiteres zu ergoogeln ist.
In den letzten 2-3 Jahren ist es leider von einem Wissensforum zu einem fast reinen Kopierforum verkommen.
Und dies oft noch falsch im Sinne von "Thema verfehlt" - wo man merkt, dass die Antworter weder den Frageinhalt noch den Inhalt der seitenweisen Kopieen verstanden haben.
Leider.
Da ist es doch ehrlicher,
gleich nur den Link zu nennen. Und diesen anzuklicken, schafft jeder.
Das sollte also keinen Kritikpunkt darstellen.
Wenn ich mir in einem Link meine Antworten suchen muss, brauch ich hier keine Frage zu stellen, ich sehe es nicht ein, eine Viertelstunde oder länger, einen langen Bericht zu lesen um meine Antworten zu finden, so nach dem Motto: Hier ist der Link, such Dir Deine Antworten. Finde die Bockigkeit von Panther auch unfreundlich. Man könnte wenigtens einen passenden Abschnitt kopieren. Keine Kommentare mehr bitte oder schreib Panther eine PN.
musstest du nicht oben auch link durchstöbern?
Zwischenahner Löffeltrunk oder wer war Schuld am Cassanova?
Liebe Leo ich stimme dir zu und gebe dir Recht, denn es handelt sich um deine Frage und demnach um deine Bewertung.
Lasse dich nicht beeinflussen, denn es liegt in deiner Verantwortung - aber manche scheinen dazu geboren worden zu sein - wie ich weiss
Wow - wow. hier ist ja echte Stimmung
Jo, dieses kopieren - manchmal am Thema vorbei - und dann kommt die Klick-Gemeinde und klickt die falschen Antworten in den CosmiQ-Himmel, dat macht keine Laune.
Aber Hauptsache, die ein oder andere Antwort is noch richtig - oder "bedingt" wrichtig. Mehr kann man teilweise hier gar nicht mehr verlangen - bei der Klicken-Wirtschaft - Cliquen-Wirtschaft, die meint, CosmiQ im Griff zu haben.
witzig ist ja, dass in dem Link das steht, was später noch von Mitusern hier eingefügt wurde.
Da steht ja auch noch:."Sie trafen 1779 in der Stuttgarter Karlsschule aufeinander, als Schiller noch Student war. ". war ja auch Teil der Frage.
Ich verstehe irgendwie den Affentanz hier nicht.
Is auch egal, ich bin dann erst mal weg - allen noch nen netten Sonntag.

Wie sah es mit Freundschaft und Anerkennung zwischen Goethe und Schiller aus?

Zu Beginn waren die beiden großen Dichter keine Freunde. Diese entstand erst langsam, wurde dafür jedoch eine ganz besondere. Sie lernten sich in Weimar kennen, Goethe war fast 10 Jahre älter, als Schiller. Goethe war bekannt und beliebt, doch seit dem Werther drohte seine Beliebtheit dennoch geringer zu werden, wogegen Schiller mit seinen Werken fast Goethes führenden Rang zu übernehmen schien. Schiller schätzte Goethe sehr. Schillers Frau arrangierte später bei einer Feier sozusagen ein erneutes Treffen zwischen den beiden Schriftstellern. Seit da wurden die Bewunderung und der gewisse Neid erstmals verringert und die Freundschaft begann mit Respekt.
Du ahst aber Gotthold Ephrahim Lessing vergessen.
Goethe hat sich sogar mit dem Franzosen Voltaire getroffen.
Herr Ambro wir haben hier auch Antwortfelder.
Liebste Melli, das wäre aber keine Antwort, sondern eine Erweiterung deiner Frage. Nee, lass ma gut sein.

Wie kam Schiller zu Goethe?

Wie sind schiller und goethe in weimar freunde geworden?
Nie mehr ohne einander: Schiller und Goethe kann man nur in einem Atemzug nennen. Dabei musste diese Freundschaft hart erkämpft werden - Goethe hat es Schiller nicht leicht gemacht. Schiller entwickelte eine geschickte Strategie, um dem großen "Olympier" nahe zu kommen. Sie sei hiermit angehenden Nationaldichtern zur Nachahmung empfohlen!
http://www.schiller.ard.de/entdecken/episode.php?id=18
aus
Welche gemeinsamen Projekte hatten Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe und wie lange waren sie befreundet?
Gemeinsame Balladen:
Die Kraniche des Ibykus
Der Ring des Polykrates
Der Taucher
Der Handschuh
Gemeinsame Projekte:
Die Literaturzeitschrift Die Horen
Die Dichtung der Xenien
2o Jahre freundschft, der Rest hier unter anderem
Da waren zunächst die "Horen", deren erste Ausgabe mit 93 Seiten am 15.Januar 1795 erschien. Gerne hätte Schiller in den "Horen", für die er Manuskripte suchte, den "Wilhelm-Meister-Roman" nach und nach erscheinen lassen, aber der war bereits dem Verleger Unger in Berlin versprochen. Daher steuerte Goethe für das neue Unternehmen Prosa ganz anderer Art bei, die "Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten", eine Folge von kleinen Geschichten. "Hätt' es ihm nicht an Manuskripten zu den Horen und Musenalmanachen gefehlt", bekennt Goethe, "ich hätte die Unterhaltungen der Ausgewanderten nicht geschrieben, den Cellini nicht übersetzt, ich hätte die sämtlichen Balladen und Lieder, wie sie die Musenalmanache geben, nicht verfasst, die Elegien wären, wenigstens damals, nicht gedruckt worden, die Xenien hätten nicht gesummt, und im Allgemeinen wie im Besonderen wäre gar manches anders geblieben". schreibt Goethe später im Rückblick an Ch.L.F.Schultz am 10.1.1829. Allerdings konnten sich die "Horen" nur von 1795 bis 1797 halten, da sie nicht die erhoffte Resonanz fanden. Kein Wunder, dass beide auf Publikum und Kritik schlecht zu sprechen waren und auf die Idee kamen, Spottverse nach antikem Muster zu verfassen.
Weiterleitungshinweis
Über ihre Freundschaft und gleichzeitig ihr Leben sollte mal ein Film rausgebracht werden
Es war keine Liebe auf den ersten Blick, die die beiden großen deutschen Dichter Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe verband, und doch sollte ihre Begegnung zu einem echten Bündnis, zu einer der produktivsten Freundschaften führen, die es in der Literaturgeschichte je gegeben hat.
Friedrich Schiller - Persönlichkeiten - Geschichte - Planet Wissen


philosophie
Ludwig Wittgestein- Spiele-Versuch einer Definition. Was will er damit sagen?

- wenigstens Eure Erklärung verstehen kann.! Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts / Gegenwart | Hausarbeiten.de | Katalog -- Ähnlichkeiten, Verwandtschaften, sehen, und zwar eine ganze Reihe. Wie gesagt: denk nicht, sondern schau! Sprachspiel – Wikipedia -


schiller
Zitate über Schiller von berühmten Persönlichkeiten.

- in Rocksongs. Das Marbacher Produzententeam lässt den Dichterfürst rocken - und kämpfen! In einer spannungsgeladenen -- hat. Markus Berkmann liefert die Texte dazu. http://www.schillerjahr2009.de/veranstaltungen/index.php- Ensemble. Darunter finden sich auch eine komplette Rockband sowie ein klassisches Sextett unter der Leitung von Oliver Heise, -


goethe
Wer war Johann Wolfgang von Goethe

- auch gelöscht worden. ^^ Es war der Illuminat Abaris. "dichter als die meisten anderen kerle in der kneipe" ist die wahre -- org/Goethe-Sturm%20und%20Drang-F.Brion.pdf -> Seite 1 http://luimartin.altervista.org/Goethe%20-klassische%20Periode.pdf -> Seite 1 Wie ich sehe, öffnen -