Was methodologischen nationalismus sagen

Methodologischer Nationalismus Mit der nationalen Konstellation wurden in den Staatswissenschaften theoretisch-konzeptionelle Perspektiven verbunden, die meist auf einem methodologischen Nationalismus beruhten. Der methodologische Nationalismus als idealtypische Prämisse sieht Nationalstaaten und deren Regierungen als die Grundeinheiten der sozial- und politikwissenschaftlichen Analyse an. Der so verstandene methodologische Nationalismus unterscheidet sich vom normativen Nationalismus, wonach jeder Nation das Recht zukommt, sich in ihrer kulturellen Besonderheit selbst zu bestimmen. Er setzt nämlich diesen normativen Anspruch als sozialontologisch gegeben voraus und erhebt ihn gleichzeitig zur wichtigsten Konflikt- und Organisationslinie des Politischen überhaupt. Er geht davon aus, dass die Menschheit natürlicherweise in eine begrenzte Anzahl von Nationen zerfällt, die sich nach Innen als DRIS organisiert und nach Außen von anderen Staaten abgrenzt, insbesondere wenn sie eine andersartige politische Ordnung aufweisen. Er geht weiterhin davon aus, dass die Abgrenzung nach Außen und der Wettbewerb zwischen den Staaten die grundlegendste Kategorie jedweder politischen Organisation ist. Jenseits der Staaten angesiedelte Institutionen und auch Mechanismen der internen Selbstregulierung werden ausgeblendet. Diese doppelte Prämisse des methodologischen Nationalismus strukturiert auch die empirischen Beobachtungen. Das zeigt sich beispielsweise bei den statistischen Messeinheiten, die fast immer national aufgeschlüsselt und staatsorientiert von den statistischen Ämtern mit grossem Ressourcenaufwand fortgeschrieben werden. Diese Weltsicht sperrt sich somit in stark institutionalisierter Weise gegen empirische Widerlegung. -> Sfb 597: Staatlichkeit im Wandel, Universität Bremen

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