Was lebensumstände frau weimarer republik

Frauen Die schicht- bzw. milieuspezifischen Unterschiede wurden teilweise von geschlechts- und generationsspezifischen überlagert. Frauen blieben trotz Artikel 109 WV und 119 WV vielfach benachteiligt. 1925 waren nur 35,6 Prozent von ihnen berufstätig , davon jede Zehnte als Hausgehilfin ohne soziale Sicherung und mit überlangen Arbeitszeiten. Hilfsarbeiterinnen und Facharbeiterinnen erhielten in der Industrie im Durchschnitt nur zwei Drittel der Männerlöhne. Da die geltenden Gesetze nur zum Teil an die Verfassung angepasst wurden - die familienrechtlichen Bestimmungen des BGB von 1900 beispielsweise blieben weiterhin in Kraft - durften verheiratete Frauen wie schon im Kaiserreich nur mit Genehmigung des Ehemannes berufstätig sein; in Krisenzeiten wurden sie stets als erste entlassen. Weibliche Erwerbstätigkeit galt allgemein als Übergangsstadium bis zur Ehe, in der dann Hausarbeit und Kindererziehung Sache der Frau waren. Über diese traditionelle Rollenvorstellung wies das von der Werbung propagierte Bild der "neuen Frau" - berufstätig, unabhängig, selbstbewusst, attraktiv, modisch gekleidet - bereits hinaus. Es zielte vor allem auf die großstädtischen weiblichen Angestellten , deren Anteil an der Angestelltenschaft 1925 bereits 12,6 Prozent betrug. Auch erhöhte sich der Anteil der Studentinnen zwischen 1919 und 1932 von sieben auf 16 Prozent; aber den Aufstieg in Führungspositionen konnten sie gegen die Männer nur selten durchsetzen, zumal Frauen in den Parlamenten durchweg weniger als zehn Prozent der Abgeordneten stellten und die bürgerliche wie auch die proletarische Frauenbewegung in den zwanziger Jahren kaum nennenswerte Fortschritte erzielten." Quelle: Zwischen Festigung und Gefährdung 1924-1929 | bpb Noch ein paar andere Links herausgesucht, die einen Einblick geben können: LeMO Kapitel - Weimarer Republik - Alltagsleben LeMO Kapitel - Weimarer Republik - Alltagsleben - "Neue Frau" http://www.zwanziger-jahre.de/

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Was waren die Lebensumstände der Frau in der Weimarer Republik?

Die Lebensumstände haben in der Weimarer Republik können nicht pauschal gezeichnet werden. Auf dem Land und in konservativen Kreisen galten immer noch die drei K. In der Arbeiterbewegung und im städtischen intellektuellem Umfeld hat sich dafür einiges geändert.
Durch das Ausbluten der männlichen Bevölkerung im 1. Weltkrieg mußten die Produktion und viele Dienstleistungen, die bisher alleine den Männern vorbehalten waren von Frauen ausgeübt werden. Die Frauen haben also am eigenen Leib erlebt, dass sie vieles können was bisher als unmöglich galt. Nach dem Ende des Krieges kamen die Männer zurück und wollten ihre alten Posten wiederhaben und viele Frauen haben das nur widerwillig zugelassen. Insgesamt hat der Krieg das Selbstbewußtsein der Frauen gestärkt. Der Krieg war sozusagen ein Katalysator der Frauenemanzipation. Die Schweiz ist das Beispiel, das diese These bestätigt, denn sie war an keinem Weltkrieg beteiligt was dazu führte, dass dort die Frauenrechte sehr spät zum Durchbruch kamen.
Für die SPD und die Sozialisten allgemein galt ja zumindest theoretisch die "Geleichberechtiung" was nicht zuletzt auch Rosa Luxemburg zu verdanken ist.