Was ersten praktischen anwendungen nach entdeckung elektrizität

Die ersten Anwendungen waren wissenschaftliche und medizinische. Die Bioelektrizität wurde sehr früh entdeckt, d.h. dass man die Muskeln selbst von toten Lebewesen zum Zucken bringen kann, wenn man sie mit einem Stromstoß behandelt. So findest du bereits bei Mary Shelley im "Frankenstein" Beschreibungen solcher Experimente - und das war viele Jahrzehnte vor der Erfindung der Glühlampe! Man verwendete elektrische Effekte auch sehr schnell zur Behandlung aller möglichen Schmerzen, z.B. indem man einem leergepumpten Glaskolben elektrisierte und über die zu behandelnde Stelle führte. Ebenfalls sehr früh wurde die Galvanisierung verwendet. Luigi Galvani, ihr Entdecker und Erfinder, lebte bereits im 18. Jahrhundert - 100 Jahre vor der Glühlampe. Eine andere sehr frühe Verwendung war die Elektrolyse, also die Gewinnung von Metallen aus gelösten oder geschmolzenen Verbindungen durch elektrischen Strom. Auf die Weise konnte Humphrey Davy im Jahre 1808 z.B. das Metall Aluminium entdecken. Zur Signalübertragung, also dem Vorläufer des Morseapparates, wurde Elektrizität von den Göttinger Wissenschaftlern Karl-Friedrich Gauss und Wilhelm Weber verwendet, die zwischen ihren Büros im Jahre 1833 eine Telegrafenverbindung einrichteten. Es gab allerdings schon 40 Jahre vorher Experimente, um Daten durch Elektrizität zu übertragen, so z.B. durch Francesc Salvà i Campillo.

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Was waren die ersten praktischen Anwendungen nach der Entdeckung der Elektrizität?

Der bereits erwähnte Humphrey Davy entwickelte auch die erste Lichtquelle auf Basis der Elektrizität, die Lichtbogenlampe. Erste Experimente führte er 1802 durch, ging damit aber erst 1812 an die Öffentlichkeit.
Du findest sehr viele Anwendungen unmittelbar vor 1800 und kurz danach. Das liegt daran, dass Alessandro Volta um die Zeit die erste brauchbare Stromquelle erfand, die Voltasche Säule. Technisch gesehen handelt es sich dabei um eine Zink-Kupfer-Batterie mit vielen in Reihe geschalteten Zellen. Damit war zum ersten Mal eine gleichmäßige Stromversorgung mit festgelegter Spannung möglich, was in der Folge zu vielen Experimenten mit elektrischem Strom und zu einer Reihe neuer Entdeckungen führte.
Hier haben wir auch eine sehr frühe Entwicklung: Das erste elektrisch betriebene Motorboot von 1839:
Jacobi-Boot – Wikipedia
Offenbar inspirierte dieses Boot 30 Jahre später auch Jules Verne. In dessen Romanen kommen zwar selten elektrische Beleuchtungen vor, aber Elektroboote sind ein regelmäßig wiederkehrendes Thema. Sowohl die Nautilus des Kapitän Nemo als auch später z.B. das Boot des Mathias Sandorf im gleichnamigen Roman und die Goélette des Grafen d'Artigas in der Erfindung des Verderbens werden durch Elektromotoren angetrieben.
Es bringt etwas, wenn man alte Romane liest
Das ist eine sehr späte Entwicklung. Man könnte fast sagen, dass die Beleuchtung so ziemlich die letzte praktische Anwendung der Elektrizität war
Morseapparat, Licht, dann Maschinenbau und elektrischer Stuhl.
Beate Uhse würde sagen - der Familienverbandsstab - und abends mit Beleuchtung
Licht und Energie in verschiedenen Arten,zuerst den Elektromotor.